Handschriftencensus

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Philipps-Universität Marburg

Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters

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Handschriftenbeschreibung 19289

Aufbewahrungsort | Inhalt | Kodikologie | Forschungsliteratur

Aufbewahrungsort 

InstitutionArtUmfang
Breslau / Wrocław, Universitätsbibl., Cod. I Q 98CodexNoch 124 Blätter, nach Bl. 124 unvollständig (Klapper Bl. 1)

Inhalt 

Bl. 1r-112v = Hieronymus Posser: 'Auslegung der Zehn Gebote' (s. Erg. Hinweis)
Bl. 112v-124r = Thomas Peuntner: 'Beichtbüchlein', Auszug: zehn Umstände der Sünde (Haberkern S. 161,6-179,13; vgl. S. 199,12-211,9)
Bl. 124v = Beichttraktat, nur Anfang erhalten ('Hye wirt ze merkchen von dem vierden sacrament das ist von der peycht ...' Von dem vierden sacrament an der zall daz ist von der püss ... also dye zeit churcz ist. So sulle(n)||)

Kodikologie 

BeschreibstoffPapier
Blattgröße215 x 145 mm
Schriftraum155 x 100 mm (Klapper Bl. 1)
Spaltenzahl1
Zeilenzahl30 (Klapper Bl. 1)
BesonderheitenSchreibervermerk: Deo gracias. 1451 Virgili Furst All czeytt (Bl. 124r), zit. nach Klapper Bl. 1; s. Erg. Hinweis. - Geschenk 1818 von Julius Max Schottky, damals Wien (wie Breslau / Wrocław, Universitätsbibl., Cod. III Q 8); Schenkungsvermerk s. Klapper Bl. 1
Entstehungszeit1451 (Bl. 124r)
Schreibsprachebair.-österr. (Göber-Katalog)

Forschungsliteratur 

Abbildungen---
Literatur
  • Joseph Klapper, Das Aberglaubenverzeichnis des Antonin von Florenz, in: Mitteilungen der Schlesischen Gesellschaft für Volkskunde 21 (1919), S. 63-101, hier S. 76, 86. [online]
  • Göber-Katalog: Katalog rękopisów dawnej Biblioteki Uniwersyteckiej we Wrocławiu [Katalog der Handschriften der ehemaligen Universitaetsbibliothek Breslau], 26 Bde. (handschriftl. und masch.), Breslau ca. 1920-1940, Bd. 14, Bl. 177 (Nr. 931). [online]
  • Annelies Julia Hofmann, Der Eucharistie-Traktat Marquards von Lindau (Hermaea N.F. 7), Tübingen 1960, S. 335-339 (zur Hs. in Salzburg).
  • Gerold Hayer, Posser, Hieronymus, in: 2VL 7 (1989), Sp. 791-795 + 2VL 11 (2004), Sp. 1261, hier Bd. 7, Sp. 793 (erstmals mit der Salzburger Hs.; noch ohne diese Hs.).
  • Ernst Haberkern, Das 'Beichtbüchlein' des Thomas Peuntner nach den Heidelberger, Melker, Münchner und Wiener Handschriften (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 696), Göppingen 2001.
  • Grażyna Piotrowicz, Die deutschsprachigen mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Breslau/Wrocław (UBWr), in: Manuscripta germanica. Deutschsprachige Handschriften des Mittelalters in Bibliotheken und Archiven Osteuropas, hg. von Astrid Breith u.a. (ZfdA. Beiheft 15), Stuttgart 2012, S. 37-49, hier S. 47 ("1451; Liturgie: Gebetbuch; Dt.").
  • Gerold Hayer und Manuel Schwembacher unter Mitarbeit von Friedrich Adomeit und Susanne Lang, Die mittelalterlichen Handschriften des Stiftes Nonnberg in Salzburg (Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse, Denkschriften 501; Veröffentlichungen zum Schrift- und Buchwesen des Mittelalters II,7). Wien 2018, S. 162-166 (zur Hs. in Salzburg). [online]
  • Manuscripta.pl – A guide to medieval manuscript books in Polish collections [MSPL 6356]. [online] [zur Beschreibung]
ArchivbeschreibungJoseph Klapper (1905)
Ergänzender HinweisDie Texte wurden anhand der Angaben in Klappers Archivbeschreibung und im Göber-Katalog im Februar 2012 identifiziert. – Offenbar handelt es sich um eine verstümmelte Schwesterhandschrift, Vorlage oder Teilabschrift von Salzburg, Stiftsbibl. Nonnberg, Cod. 23 D 1 (früher 23 B 10; 26 A 16): Dort ist in Teil I (Bl. 1-275) dem Dekalogtraktat derselbe Peuntner-Auszug angehängt wie hier (im Göber-Katalog und in Newalds Archivbeschreibung der Salzburger Hs. dem Dekalogtraktat zugeschlagen, vgl. jedoch die bei Klapper Bl. 2 und bei Hofmann S. 336 zitierten übereinstimmenden Zwischenüberschriften und die Blattangabe zur Salzburger Hs. bei Hayer), ebenfalls mit dem Namensvermerk Virgili furst (fürst), jedoch ohne Jahreszahl; der Beichttraktat folgt dort vollständig. Nach Hofmann S. 336 nennt sich Virgil Furst als Schreiber ausführlicher in Teil II der Salzburger Hs. (Bl. 276-359), dort mit der Jahreszahl 1[4]52 (Bl. 351r).
Gisela Kornrumpf (München), Mai 2019