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Ältestes Fragment von Mechthilds von Magdeburg 'Das fließende Licht der Gottheit' entdeckt
In der Bibliothek der Moskauer Lomonossov-Universität konnten Natalija Ganina und Catherine Squires ein früher in der Bibliothek des Domgymnasiums in Halberstadt aufbewahrtes Fragment als den ältesten Textzeugen von Mechthilds von Magdeburg 'Das fließende Licht der Gottheit' identifizieren (bisher: "Geistliches Fragment"); die Schrift der knapp drei Pergamentdoppelblätter reicht nahe an die Lebenszeit Mechthilds heran. Weiterführende Hinweise mit bibliographischen Angaben zu den vorläufigen Beschreibungen aus den Jahren 2004 und 2008 (jeweils in kyrillischer Schrift) sowie zu einer kürzlich erschienenen Publikation (online verfügbar) und zu einer im Druck befindlichen Veröffentlichung sind über den einschlägigen Kurzeintrag im 'Handschriftencensus' zugänglich.
Neue Handschrift von Hieronymus Possers 'Auslegung der Zehn Gebote'
Gisela Kornrumpf (München) konnte in einer Handschrift des Güssinger Franziskanerklosters (Hs. I/32) einen bisher nur als "Dekalogerklärung" bezeichneten Text als die umfangreiche 'Auslegung der Zehn Gebote' des 1454 gestorbenen Salzburger Predigers Hieronymus Posser identifizieren. Somit sind von dieser Auslegung (Inc. Dye czehen gepot gots hat uns got geben aus seyner unausprechleicher lieb ...) neben den neun im Jahr 1976 von Gerold Hayer zusammengestellten Textzeugen und der in der 2. Auflage des Verfasserlexikons (Bd. 7 [1989], Sp. 793) hinzugefügten Handschrift aus dem Salzburger Benediktinerinnenstift Nonnberg insgesamt elf Textzeugen bekannt. Die Gesamtüberlieferung von Possers 'Auslegung der Zehn Gebote', von der keine Ausgabe existiert, ist über das 'Gesamtverzeichnis Autoren / Werke' im 'Handschriftencensus' erreichbar.
Berliner Handschrift als 'Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern' identifiziert
Ulrich-Dieter Oppitz (Neu-Ulm) konnte eine 1986 von der Berliner Staatsbibliothek erworbene Handschrift, deren Inhalt bisher als "Deutsches Landrecht" bezeichnet wurde, als einen in der bisherigen Forschung offenbar unbekannten Textzeugen des 'Oberbayerischen Landrechts Kaiser Ludwigs des Bayern' identifizieren. Weiterführende Hinweise zu diesem Codex unter Berlin, Staatsbibl., Hdschr. 251.
Neufund zu Heinrichs von Hesler 'Apokalypse'
Kurt Gärtner (Marburg / Trier) konnte mit Hilfe der öffentlich zugänglichen Farb-Digitalisate die Verse auf den beiden schmalen Querstreifen von Freiburg i. Br., Universitätsbibl., Hs. 1500,26 (früher Privatsammlung Leuchte, Berlin, Ms. XXVI) identifizieren: Die zwölf erhaltenen Verse müssen aus einer ehemals zweispaltig mit jeweils 42 abgesetzten Verszeilen eingerichteten Handschrift mit Heinrichs von Hesler 'Apokalypse' stammen, von der bisher offenbar keine weiteren Überreste bekannt sind. Weiterführende Informationen finden sich beim entsprechenden Eintrag im 'Handschriftencensus'.
Verschollene Handschrift aus Alba Julia mit einer Handschrift in Frankfurt a. M. identifiziert
Peter Schmidt von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften) ist es gelungen, die seit mehreren Jahrzehnten verschollene Handschrift Alba Julia / Karlsburg, Bibl. Bátthyáneum, Cod. Var. 280 (Kat.-Nr. 522), die eine deutsche Übersetzung von Michaels de Massa: 'Vita Christi' enthält, mit der Handschrift Frankfurt a. M., Stadt- und Universitätsbibl., Ms. germ. qu. 103 zu identifizieren. - Während man in Alba Julia nichts vom Verbleib der Handschrift wußte, gab es in Frankfurt nach Angaben des 1980 erschienenen Handschriftenkataloges von Birgitt Weimann offensichtlich keine Hinweise zur Herkunft der Handschrift. Weiterführende Informationen zu diesem illustrierten Codex aus dem Jahr 1505 finden sich beim entsprechenden Eintrag im 'Handschriftencensus'.
Verschollene Handschrift aus Bozen wiederentdeckt
Eine in der 2. Auflage des Verfasserlexikons (Bd. 5, Sp. 386) noch als verschollen verzeichnete Handschrift, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts in der Bibliothek des Gymnasiums der Franziskaner in Bozen befand und seit dieser Zeit nicht mehr zugänglich war, konnte in der Universitäts- und Landesbibliothek Innsbruck wiederentdeckt werden (Signatur Cod. 1159). Eine von Regina Cermann (Wien) und Nathanael Busch (Göttingen) angefertigte Beschreibung dieser kleinstformatigen Handschrift aus dem Jahr 1482, die neben 34 Miniaturen u.a. die 'Krone Unserer Lieben Frau von den 7 Freuden' enthält, ist über den entsprechenden Eintrag im 'Handschriftencensus' zugänglich.
"Niederdeutsche Spielmannsreime" in Halberstadt identifiziert
Die im Deutschen Liederhort (Bd. 2, Nr. 376) unter dem Titel "Niederdeutscher Spielmannsreim (13. Jahrh.)" veröffentlichten Verse, als deren Quelle später ohne jegliche Grundlage ein verschollenes Einzelblatt aus dem Besitz von Karl Bartsch angegeben wurde, konnten von Elke Krotz (Paderborn) mit den in einer Halberstädter Handschrift nachträglich eingetragenen Versen identifiziert werden. Weitere Informationen zu dieser Handschrift unter Halberstadt, Domschatz, Inv.-Nr. 468 (früher Bibl. des Domgymnasiums, Cod. 59).
'Leben der Gräfin Iolande von Vianden' in der Luxemburger Nationalbibliothek
Die erst vor wenigen Jahren in Ansemburg (Luxemburg) im Archiv der Grafen von Ansemburg wiederaufgefundene Handschrift mit dem 'Leben der Gräfin Iolande von Vianden' des Bruder Hermann (sog. 'Marienthaler Handschrift'; 14. Jh.) ist verkauft worden; nach freundlicher Auskunft von Luc Deitz (Luxemburg) befindet sie sich nunmehr in der Luxemburger Nationalbibliothek unter der Signatur Ms. 860.
Neues zur Gesamüberlieferung des 'Belial'
Zu den bei Norbert H. Ott (Rechtspraxis und Heilsgeschichte, 1983) und im Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters (Bd. 2, 1996) verzeichneten deutschsprachigen 'Belial'-Handschriften konnten im 'Handschriftencensus' inzwischen weitere acht Codices in Eisleben, Kopenhagen, Oxford, Regensburg, Rom (2x), Sarnen und Würzburg hinzugefügt werden. Die derzeit bekannte Gesamtüberlieferung (98 Handschriften) findet sich - mit weiterführenden Hinweisen und aktualisierten Aufbewahrungsorten - im 'Handschriftencensus' im 'Gesamtverzeichnis Autoren / Werke' unter dem Stichwort Jacobus de Theramo: 'Belial', dt.
Neue Bruchstücke einer bekannten Handschrift von Bruder Philipps 'Marienleben'
Arno Mentzel-Reuters (München) macht darauf aufmerksam, daß aus einer heute in der Thorner Universitätsbibliothek aufbewahrten Inkunabel, die seit kurzer Zeit auch digital zugänglich ist, bei der Restaurierung mehrere deutschsprachige Falzstreifen ausgelöst wurden. Die Fragmente konnten von Martin Schubert (Berlin) als bisher unbekannte Reste einer Handschrift von Bruder Philipps 'Marienleben' identifiziert und anschließend von Kurt Gärtner (Marburg) einem bereits bekannten Discissus (Berlin-Königsberg und St. Petersburg) zugewiesen werden. Der Zufall wollte es, daß die Thorner Inkunabel früher auch Trägerband der beiden Berlin-Königsberger Doppelblätter gewesen ist; da diese einen mittelalterlichen Besitzvermerk tragen (Liber Gregorii Sculteti de Gnoiaw) konnte damit auch die frühere Besitzgeschichte der Thorner Inkunabel geklärt werden. Weiterführende Hinweise im 'Handschriftencensus'.