Handschriftencensus

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Philipps-Universität Marburg

Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters

de | en

Handschriftenbeschreibung 26794

Aufbewahrungsort | Inhalt | Kodikologie | Forschungsliteratur

Aufbewahrungsort 

InstitutionArtUmfang
Lüneburg, Ratsbücherei, Ms. Theol. 4° 83CodexI + noch 279 Blätter

Inhalt 

Gebetbuch mit Gebeten für die Vor- und Nachbereitung der Kommunion in fünf Abschnitten, die jeweils bei der Vorbereitung wieder einsetzen; einzelne nd. Gebete und lat.-nd. Mischprosa eingestreut; darin:  
Bl. 2r-81v = Erste Abteilung Kommunionsgebete (vorwiegend lat.)
Bl. 82r-221r = Zweite Abteilung Kommunionsgebete (vorwiegend lat.)
Bl. 221r-268v = Dritte Abteilung Kommunionsgebete (vorwiegend lat.)
Bl. 269r-276v = Vierte Abteilung Kommunionsgebete (vorwiegend nd.)
Bl. 276v-279v = Fünfte Abteilung Kommunionsgebete (vorwiegend lat.)

Kodikologie 

BeschreibstoffPergament
Blattgröße130 × 105 mm
Schriftraum90 × 65 mm
Spaltenzahl1
Zeilenzahl15
Besonderheiten
  • Nicht sehr professioneller Buchschmuck: Rote und blaue Lombarden mit Fleuronnée in der Gegenfarbe, rote Rubriken. Bl. 2r, 5r, und 82r blau-rot ornamental gespaltene Lombarden mit reicher, blau-brauner bzw. roter Fleuronnéeverzierung, 5-6 Zeilen hoch. Bl. 82r, zwei Zeilen hohe Goldinitiale. Bl. 110v, Silberinitiale mit blau-braunem Fleuronnée. Bl. 116r, und 134r, Silberinitialen auf rot-blauem Grund. 269r 7 Zeilen hohe Goldinitiale mit blau-brauner Fleuronnéeverzierung auf rotem, blauem und braunem Grund mit weißen bzw. schwarzen Spiralhäkchen.
  • der erste Teil möglicherweise geschrieben von Wichburg Provest, Subpriorin, fl. 1504 (Bl. 19v: ego miserrima famula tua U.P.
  • Mehrere Hände, teilweise über Rasur geschrieben.
  • Die letzte Lage ist separat angeheftet (ergänzt?).
Entstehungszeit15. Jh. (Stähli S. 117)
Schreibsprachend. (Stähli S. 117)
SchreibortNonnenkloster in Norddeutschland (das Bartholomäus-Patrozinium weist auf das Benediktinerinnenkloster Lüne)
Schreibernennung
Bl. 19v: Wichburg Provest [ego miserrima famula tua U.P.]

Forschungsliteratur 

Literatur
(Hinweis)
  • Conrad Borchling, Mittelniederdeutsche Handschriften in Norddeutschland und den Niederlanden. Erster Reisebericht, in: Nachrichten von der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Philol.-hist. Klasse, Geschäftliche Mittheilungen 1898, Göttingen 1899, S. 79-316, hier S. 167. [online]
  • Marlis Stähli, Handschriften der Ratsbücherei Lüneburg, III. Die theologischen Handschriften, Quartreihe, Die juristischen Handschriften (Mittelalterliche Handschriften in Niedersachsen 4), Wiesbaden 1981, S. 117-119. [online]
ArchivbeschreibungMax Gleitsmann (1914)
Ergänzender HinweisDie Lüner Briefe werden gerade von dem Projekt ‚Netzwerke der Nonnen' erschlossen; darin finden sich auch vier Briefe, in denen die Lüner Subpriorin Wichburg Provest erwähnt wird, Brief 92 (Lage 8, Bl. 19r); Brief 105 (Lage 9, Bl. 20v); Brief 125 (Kondolenzbrief an Wichburg Pravest als Subpriorin zum Tod der Priorin, Lage 12, Bl. 6v); Brief 311 (Lage 22, Bl. 10r).
Lucian Shepherd und Henrike Lähnemann (Oxford), November 2024