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Historienbibel und Lektionar österreichischer Provenienz im Auktionshandel
Falk Eisermann (Berlin) macht darauf aufmerksam, daß am 19./20. Juni 2009 auf der Auktion 69 des Auktionshauses Kiefer in Pforzheim zwei mittelalterliche deutschsprachige Handschriften und ein mndl. Stundenbuch verkauft werden. Es handelt sich um eine bislang unbekannte und inzwischen von Gisela Kornrumpf (München) als Historienbibel (Gruppe IIIa [oder IIIb?]) identifizierte Handschrift (Nr. 150: "Bibelfragment"), um ein Plenar (Nr. 151: "Evangelien und Episteln auf das ganze Jahr") und um ein um 1450 wohl in Delft entstandenes Stundenbuch (Nr. 195). Weiterführende Hinweise und Farb-Abbildungen aus diesen Handschriften sind über den online zugänglichen Auktionskatalog Nr. 69 des Auktionshauses oder über die entsprechenden Einträge im 'Handschriftencensus' unter Privatbesitz Auktionshaus Kiefer, Pforzheim verfügbar.
Rückgabe von Handschriften an das Benediktinerstift Raigern Rajhrad (Tschechien)
Přemysl Bar (Moravská zemská knihovna v Brně) macht darauf aufmerksam, daß im Sommer 2008 alle in der Landes- und Universitätsbibliothek Brünn aufbewahrten Handschriften aus Raigern (zu erkennen an dem "R" in der Signatur) an das Benediktinerstift Raigern / Rajhrad (Tschechien) zurückgegeben worden sind. Informationen zu den einschlägigen Handschriften sind im 'Handschriftencensus' nunmehr sowohl über den aktuellen Aufbewahrungsort Raigern / Rajhrad (Tschechien) als auch über den bisherigen Aufbewahrungsort Brünn, Landes- und Universitätsbibliothek zu erreichen.
'Jenaer Liederhandschrift' online
Joachim Ott, der Leiter der Abteilung Handschriften und Sondersammlungen in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, teilt mit, daß die 'Jenaer Liederhandschrift' im Internet vollständig als Farb-Digitalisat zugänglich ist. Über die neue Einstiegsseite gelangt man auch zu Informationen und vollständigen Farb-Abbildungen der Fragmente aus dem Umfeld der 'Jenaer Liederhandschrift': Basel, Universitätsbibl., Fragm. N I 3 Nr. 145; Berlin, Staatsbibl., Hdschr. 401; Berlin, Staatsbibl., mgq 981; Gotha, Forschungsbibl. Cod. Memb. I 130; Gotha, Forschungsbibl., Cod. Memb. I 133; Krakau, Bibl. Jagiellońska, Berol. mgo 682; Münster, Staatsarchiv, Msc. VII 51; Soest, Stadtbibl., Fragm. 157; Sondershausen, Schloßmuseum, Germ. lit. 2 (olim: Hs Br. 3); Weimar, Hauptstaatsarchiv, Ernest. Gesamtarchiv, Reg. V, 1; Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 404.9 (11) Novi sowie zu Dillingen, Studienbibl., XV Fragm. 19, das urspünglich Bestandteil der 'Jenaer Liederhandschrift' gewesen ist.
Prager Nationalbibliothek erwirbt Handschriften und Inkunabeln aus Eger / Cheb (Böhmen) und Tepl
Jindřich Marek von der Handschriftenabteilung in der Tschechischen Nationalbibliothek in Prag weist darauf hin, daß in den beiden vergangenen Jahren die Handschriften und Inkunabeln des Franziskanerklosters Eger / Cheb (Böhmen) und der Stiftsbibliothek Tepl von der Nationalbibliothek in Prag erworben worden sind (zu Tepl vgl. bes. Annual Report 2006, S. 12f. [in engl. Sprache] und Annual Report 2007, S. 18f. [in tschech. Sprache]).
Unter den neu erworbenen Beständen, die jetzt in der Nationalbibliothek in Prag eingesehen werden können und für Forschungszwecke zur Verfügung stehen, befinden sich u.a. (aus Eger / Cheb) die Meister-Eckhart-Handschrift Eg und eine 'Lucidarius'-Handschrift sowie (aus Tepl) ein Codex mit dem 'Altbairischen Gebet' ('St. Emmeramer Gebet'), die sog. 'Tepler Bibel', eine Handschrift von 'Der Heiligen Leben' und Fragmente aus Konrads von Fußesbrunnen 'Kindheit Jesu', aus dem mndl. 'Roman van Caesar' und von Werken des Österreichischen Bibelübersetzers.
Die neu erworbenen Handschriften wurden unter Beibehaltung ihrer bisherigen Signaturen aber mit Hinzufügung eines "Cheb MS." bzw. Teplá MS." in den Bestand der Prager Nationalbibliothek eingereiht; um die Handschriften von den Inkunabeln zu unterscheiden, ist der "MS."-Zusatz in der Signatur unverzichtbar. - Im 'Handschriftencensus' können die deutschsprachigen Textzeugen entweder über die ehemaligen Aufbewahrungsorte Eger / Cheb (Böhmen) bzw. Tepl oder über den neuen Aufbewahrungsort und die inzwischen aktuallisierten Signaturen in der Nationalbibliothek Prag aufgerufen werden.
'Sammlung Leuchte (Berlin)' vollständig digitalisiert
Klaus Graf (Aachen) macht darauf aufmerksam, daß inzwischen alle Handschriften und Fragmente der ehemaligen Sammlung Leuchte (Berlin), die im Jahr 2006 durch Ankauf in den Besitz der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau übergegangen ist, vollständig digitalisiert worden und im Internet frei zugänglich sind: Der Zugang zu den Digitalisaten ist möglich über eine Listenübersicht der Freiburger Universitätsbibliothek oder (z.T. mit weiterführenden Informationen) über die einzelnen Einträge im 'Handschriftencensus' (Freiburg i. Br., Universitätsbibl., Hs. 1500,..). Besonders hingewiesen sei auf eine in Schiewers Publikation von 2002 noch nicht verzeichnete geistliche Sammelhandschrift aus dem frühen 16. Jahrhundert mit einem Exlibris "aus der bücherei v.d.gabelentz-poschwitz": Freiburg i. Br., Universitätsbibl., Hs. 1500,30 (olim Ms. Leuchte XXX).
Zum Handschriftenbestand des Historischen Archivs der Stadt Köln
Beim Einsturz des Historischen Archiv der Stadt Köln am 3. März 2009 sind auch die mittelalterlichen Handschriften verschüttet worden. Da es noch Monate oder gar Jahre dauern wird, bis endgültig feststeht, welche Stücke gerettet (und möglicherweise restauriert werden können) und welche Stücke unwiederbringlich als Verlust anzusehen sind, wird im 'Handschriftencensus' bei den über 300 einschlägigen deutschsprachigen Handschriften des Mittelalters ab sofort angegeben, in wessen Eigentum sich Mikrofilme, Kopien, digitale Aufnahmen usw. der betreffenden Stücke befinden. Alle Institutionen und Privatpersonen, die entsprechende Abbildungen besitzen, werden deshalb gebeten, sich zwecks Verzeichnung mit den Betreuern des 'Handschriftencensus' in Verbindung zu setzen oder die entsprechenden Angaben über das 'Mitteilungsfeld' bei der jeweiligen Handschrift zu übermitteln. Beabsichtigt ist von Seiten des 'Handschriftencensus' keine Digitalisierung oder Veröffentlichung, sondern lediglich der Nachweis, der eine Kontaktaufnahme zum Besitzer des Mikrofilms o.ä. ermöglicht.
Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang auch darauf, daß von den meisten deutschsprachigen Handschriften des Kölner Stadtarchivs ältere Mikrofilme bei Hill Museum & Monastic Library in den USA vorliegen und dort Abzüge käuflich erworben werden können. - Die Möglichkeit, Abbildungen selbst online zu stellen, bietet das von 'Prometheus' initiierte Projekt 'Das digitale Historische Archiv Köln'.
Nicht berücksichtigte deutschsprachige Texte in drei Budapester Handschriften
Gisela Kornrumpf (München) hat zu drei Handschriften der Universitätsbibliothek Budapest Informationen im 'Handschriftencensus' bereitgestellt. Die drei lat. Codices enthalten u.a. in der einschlägigen Forschung bisher nicht berücksichtigte deutschsprachige Texte: ein geistliches Lied (in Budapest, Universitätsbibl., Cod. lat. 48), die 'Cantica canticorum' (lat./dt.) (in Budapest, Universitätsbibl., Cod. lat. 54) sowie ein Textzeuge der 'Vokabulariengruppe Abba - Avis - Abbreviare' (in Budapest, Universitätsbibl., Cod. lat. 82).
Neues Katalogisierungsprojekt zu rumänischen Handschriften in Vorbereitung
Balázs J. Nemes (Universität Freiburg i.Br.) plant, die mittelalterlichen deutschsprachigen Handschriften in rumänischen öffentlichen Bibliotheken und (Kirchen)Archiven zu erschließen und zu katalogisieren (Projektankündigung). Im 'Handschriftencensus' sind bislang deutschsprachige Handschriften für folgende Orte in Rumänien nachgewiesen: Alba Julia / Karlsburg, Bukarest, Heltau / Cisnădie und Hermannstadt / Sibiu.
Drei Thorner Handschriften online
Klaus Graf (Aachen) macht darauf aufmerksam, daß die Universitätsbibliothek Thorn / Toruń drei ihrer prominentesten deutschsprachigen Handschriften aus dem 14. Jahrhundert digitalisiert und sämtliche Farb-Abbildungen frei zugänglich ins Internet gestellt hat. Es handelt sich um folgende drei Handschriften:
Rps 68/V (früher Königsberg, Staats- und Universitätsbibl., Hs. 887): Thomas von Aquin: 'Catena aurea'-Übersetzung (Lukas-Teil)
Rps 76/V (früher Königsberg, Staats- und Universitätsbibl., Hs. 886): Thomas von Aquin: 'Catena aurea'-Übersetzung (Markus-Teil)
Rps 64/III (früher Königsberg, Staats- und Universitätsbibl., Hs. 891b): Heinrich von Hesler: 'Apokalypse' (Kb).
Überlieferungszusammenstellung zur 'Historia von dem pösen Dracul'
Wolfgang Achnitz (Münster) hat für den 'Handschriftencensus' die Überlieferung der 'Historia von dem pösen Dracul' zusammengestellt, von der jetzt insgesamt fünf Handschriften bekannt sind; in der 2. Auflage des Verfasserlexikons (Stichwort 'Drakula') waren nur drei Textzeugen verzeichnet. Hinzugekommen sind eine Colmarer und eine Münchner Handschrift. Nach wie vor als verschollen gelten muß allerdings die nach 1926 verkaufte Handschrift aus der Stiftsbibliothek Lambach (Cod. Chart. 327); vielleicht gelingt es einem Benutzer, anhand der Kurzbeschreibung den heutigen Aufbewahrungsort dieser lat.-dt. Sammelhandschrift herauszufinden.