Handschriften­census

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Philipps-Universität Marburg

Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Über­lieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters

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175 Artikel, Seite 4 von 18

Sogenannte 'Klemm-Sammlung' aus Leipzig in Moskau fast vollständig erhalten 

Die sogenannte 'Klemm-Sammlung' des Deutschen Buch- und Schriftmuseums in Leipzig, die seit 1945 als verschollen galt und in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von Lothar Poethe kurz in der Moskauer Staatsbibliothek (RGB) eingesehen werden konnte, ist fast komplett erhalten. Dies gilt auch für die über 50 mittelalterlichen Handschriften (darunter fast die Hälfte deutschsprachig), die bisher nur mit kurzen und teilweise irreführenden Angaben in einem 1884 erschienenen Katalog verzeichnet sind. Daria Barow-Vassilevitch (Berlin) und Tatjana Dolgodrova (Moskau) ist es nun gelungen, die Handschriften kurz einzusehen und eine Konkordanz der früheren (Leipziger) und der aktuell gültigen (Moskauer) Signaturen zu erstellen; sie beabsichtigen, den nahezu unbekannten Bestand erstmals wissenschaftlich zu erschließen. Da die 'Klemm-Handschriften' weiterhin zusammen mit der umfangreichen 'Klemm-Inkunabelsammlung' aufbewahrt werden, befinden sie sich in der Moskauer Staatsbibliothek in der Rara-Abteilung (und nicht in der Handschriftenabteilung). Weiterführende Hinweise finden sich im 'Handschriftencensus' unter Leipzig, Deutsches Buch- und Schriftmuseum bzw. unter Moskau, Staatsbibl., Rara-Abtl.

 | 7. Juni 2011Klaus Klein

Neue Abbildungen aus Schwaz und Hall (Tirol) online 

Im vergangenen Jahr wiesen P. Oliver Ruggenthaler und Nathanael Busch in der ZfdA (139 [2010], S. 299-307) auf etliche Neufunde und Wiederentdeckungen im österreichischen Franziskanerkloster Schwaz hin. Die Farb-Reproduktionen, die damals im Zuge der Beschreibung angefertigt wurden, sind jetzt mit freundlicher Zustimmung des Franziskanerklosters Schwaz online verfügbar. Vollständig geboten werden auch die Fragmente aus dem Nachlass von P. Max Straganz, die sich heute im Provinzarchiv der Tiroler Franziskanerprovinz in Hall befinden.

 | 31. Mai 2011Klaus Klein

Neue Handschrift mit dem 'Psalmenkommentar' des Österreichischen Bibelübersetzers 

Eine bisher lediglich als "Psalterium - lat. Text mit dt. Übers." bezeichnete und weitgehend unbeachtete Handschrift im thüringischen Sondershausen konnte von Gisela Kornrumpf (München) als eine neue Handschrift mit dem 'Psalmenkommentar' des Österreichischen Bibelübersetzers (früher Heinrich von Mügeln zugeschrieben) identifiziert werden. Die vollständige, 372 Blätter umfassende Papierhandschrift wurde 1462 von Mathias Molitor in Wyda [Weida/Thür.] geschrieben. Dank der freundlicherweise von Klaus Stollberg (Sondershausen) zur Verfügung gestellten und inzwischen auch online zugänglichen Farb-Digitalisate konnte der Textzeuge Ratcliffes Überlieferungsgruppe III zugeordnet werden. Weiterführende Informationen und Links zu den Abbildungen finden sich im 'Handschriftencensus' unter Sondershausen, Kirchenbibl., Cod. 2° 29 [früher Landesbibl., Hs. 6].

 | 14. Mai 2011Klaus Klein

Neue Digitalisate der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 

Die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel hat nach Auskunft von Christian Heitzmann den gesamten Signaturenbestand 'Cod. 404.9 (..) Novi' digitalisiert und im Internet zugänglich gemacht. Dieser Bestand umfasst vor allem deutschsprachige Reimfragmente aus dem 13. und 14. Jahrhundert (darunter Wolframs 'Parzival' und 'Willehalm', Albrechts 'Jüngerer Titurel', Wirnts 'Wigalois', Rumelant von Sachsen, 'Lucidarius' usw.). Die Farb-Digitalisate sind erreichbar über die Verlinkungen bei den einschlägigen Einträgen im 'Handschriftencensus' oder über die Aufstellung in der Rubrik 'Digitalisierte Handschriften, Sondersammlungen' der Herzog August Bibliothek.

 | 2. Mai 2011Klaus Klein

Illustriertes Andachtsbüchlein in Montpellier 

Henrike Manuwald (Freiburg i. Br.) hat eine in Montpellier aufbewahrte reichhaltig illustrierte Handschrift entdeckt, die in der Forschung bislang unbeachtet geblieben war. Der kleinformatige, wohl in das 2. Viertel des 14. Jahrhunderts zu datierende Codex, enthält deutsche Perikopenbearbeitungen, einen Heiligenkalender und einen Bilderzyklus zur Passion. Er hat nunmehr die Bezeichnung 'Andachtsbüchlein aus der Sammlung Bouhier' erhalten. Weiterführende Informationen finden sich im 'Handschriftencensus' unter Montpellier, Universitätsbibl., Section de Médecine H 396.

 | 1. Mai 2011Klaus Klein

Neues Fragment aus dem 'Wartburgkrieg' in Karlsruhe 

Auf einer Auktion im vergangenen Jahr konnte die Badische Landesbibliothek Karlsruhe ein in der einschlägigen Literatur bisher unbekanntes 'Wartburgkrieg'-Fragment aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts erwerben. Eine Publikation für die ZfdA wird von Ute Obhof (Karlsruhe) und Burghart Wachinger (Tübingen) vorbereitet. Weitere (vorläufige) Informationen finden sich im 'Handschriftencensus' unter Karlsruhe, Landesbibl., Cod. K 3209.

 | 18. April 2011Klaus Klein

Neue Handschrift der 'Österreichischen Chronik von den 95 Herrschaften' Leopolds von Wien 

Mark Mersiowsky (Innsbruck) und Regina Cermann (Wien) weisen darauf hin, dass im Auktionshandel vom Antiquariat Inlibris (Wien) eine bisher völlig unbekannte Handschrift der 'Österreichischen Chronik von den 95 Herrschaften' des Leopold von Wien angeboten wird. Die mit Wappenzeichnungen ausgestattete Handschrift aus der Zeit um 1430, die sich zuletzt in Salzburger Privatbesitz befunden hat, wurde früher offensichtlich längere Zeit in Niederösterreich aufbewahrt. Nähere Informationen (incl. Link zum Auktionskatalog) finden sich im 'Handschriftencensus' unter Privatbesitz Antiquariat Inlibris (Gilhofer Nfg.), Wien, Nr. 2011/14.

 | 31. März 2011Klaus Klein

Neuer Textzeuge der 'Zerstörung Jerusalems' in Luzern 

In einer im hier + jetzt-Verlag in Baden erschienenen Publikation von Dorothee Eggenberger und Heinz Horat ist ein bisher unbekanntes Fragment einer reichhaltig illustrierten Handschrift der 'Zerstörung Jerusalems' veröffentlicht worden, das um 1470 entstanden ist. Erhalten sind die ausgeschnittenen Zeichnungen, die im 19. Jahrhundert auf die Tapeten einer Zimmerwand geklebt waren; auf der Rückseite sind Textstücke unterschiedlicher Länge lesbar. Der Text war bisher nur aus einer Berner und einer späten Trierer Handschrift bekannt. Aufbewahrt wird der neue Textzeuge (28 Blätter), der auf den Vorderseiten jeweils Illustrationen und auf den Rückseiten jeweils Text enthält, in der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, KB Pp 175.2.

 | 21. März 2011Klaus Klein

'Von Rittern, Bürgern und von Gottes Wort' jetzt online 

Mit ausdrücklicher Erlaubnis des Ludwig-Verlags in Kiel und auf Wunsch der beiden Herausgeber von der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg konnte jetzt im Rahmen des 'Handschriftencensus' der im Jahr 2002 von Eva Horváth und Hans-Walter Stork herausgegebene Ausstellungsband 'Von Rittern, Bürgern und von Gottes Wort', der zahlreiche Beschreibungen und hochwertige Farbabbildungen aus deutschsprachigen Handschriften und Drucken der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg enthält, als PDF-Datei (12,5 MB) online gestellt werden. Der nun dankenswerterweise leicht zugängliche Katalog ist bei allen relevanten Einträgen mit der entsprechenden online-Verlinkung verzeichnet und kann über die Forschungsliteratur-Datenbank aufgerufen werden

 | 9. Februar 2011Klaus Klein

Neues Fragment aus dem 'Psalmenkommentar' des Österreichischen Bibelübersetzers 

Ein im Prämonstratenser-Chorherrenstift Wilten in Innsbruck von Ulrich-Dieter Oppitz (Neu-Ulm) als Einband an einem Wiltener Urbar von 1499 entdecktes deutschsprachiges Fragment konnte von Gisela Kornrumpf (München) bestimmt werden als der Überrest einer bisher unbekannten Handschrift mit dem 'Psalmenkommentar' des Österreichischen Bibelübersetzers (früher Heinrich von Mügeln zugeschrieben). Die beiden großformatigen Blätter, die aus der Zeit um 1400 / 1. Viertel 15. Jh. stammen, sind nicht abgelöst worden und dienen dem Urbar weiterhin als Einband. Präzisierende Angaben finden sich im 'Handschriftencensus' unter Innsbruck, Stiftsarchiv Wilten, A 01 04 03, Einband.

 | 2. Februar 2011Klaus Klein