Handschriftencensus

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Philipps-Universität Marburg

Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters

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Handschriftenbeschreibung 23535

Aufbewahrungsorte | Inhalt | Kodikologie | Forschungsliteratur

Aufbewahrungsorte 

InstitutionArtUmfang
Stanford (Kalifornien), University Libr., Mss Codex 1417 TCodex160 Blätter

Inhalt 

Evangelisches Gebetbuch für eine Frau (126v, 152v), darin:
Bl. 2r-? = Sieben Tagzeiten Mariens
Bl. 87r-? = Hundert Verse, die Jesus am Stamm des heiligen Kreuzes gesprochen hat
Bl. 106r-? = Das testament Jhesu christi: das man byßher genent hat die meß vertutscht durch Johannem Oecolampadion: zu hayl allen euangelischen (gedruckt: Augsburg 1523 u. a.)
Bl. 127r-? = Hie hebt an ein schons gebet wie der mensch Jm selbs ein testament vnd ein loblich gemecht bey seiner verinniglichait zwischen gott vnd Jm machen soll: so stirbt er dester sicherer
Bl. 147r-? = Das gebet soltu anheben zu sprechen wan der Briester das Sanctus spricht ...
Bl. 149r-? = Hie nach volget ain guter segen für aines yeden menschen guten vnnd getruwen gemahel zebitten
Bl. 153r-? = Ein offne peicht vnd protestation das ein mensch cristenlich beger zu leben vnd zu sterben In ainer form eines instrument

Kodikologie 

BeschreibstoffPergament
Blattgröße118 x 82 mm
Schriftraum80 x 53 mm
Spaltenzahl1
Zeilenzahl15
BesonderheitenElf Miniaturen (1v, 35r, 42v, 47r, 51r, 55r, 63v, 86v, 105v, 126v, 152v) von einem Meister kw (Bl. 42r) [nach Merkl ein Mitarbeiter der Werkstatt Nikolaus Bertschis] und 23 vierseitige Bordüren.
Entstehungszeit1526 (vgl. Bl. 47r)
SchreibortAugsburg?

Forschungsliteratur 

Abbildungen
  • Farb-Abbildung im Internet [13 Abbildungen]
  • Hartung & Karl S. 8f. [= Bl. 42r, 126v/127r]
  • Merkl Abb. 214 [= Bl. 152v]
Literatur
  • Leipziger Bücher-Auction. Verzeichniss der Bibliotheken des Herrn Kränner in Regensburg [...], welche nebst anderen Büchersammlungen am 16. April 1855 im T. O. Weigelschen Auctions-Lokale zu Leipzig [...] versteigert werden sollen, Leipzig 1855, S. 4f. (Nr. 25b).
  • Hartung & Karl. Auktion 14 (19.-20. November 1975): Bücher, Autographen, München 1975, S. 8-10 (Nr. 9).
  • Ulrich Merkl, Buchmalerei in Bayern in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Spätblüte und Endzeit einer Gattung, Regensburg 1999, S. 298f. (Nr. 18) und Abb. 214.
  • Regina Cermann, Individualstück oder Standardware? Über das deutschsprachige Gebetbuch Ms. 683 in Klausenburg, in: Maria Crăciun, Volker Leppin, Katalin Luffy, Ulrich A. Wien (Hg.), Prayer Books and Piety in Late Medieval and Early Modern Europe / Gebetbücher und Frömmigkeit in Spätmittelalter und Früher Neuzeit (Refo500 Academic Studies 94), Göttingen 2023, S. 31–78, hier S. 39 (Anm. 46 und 47), S. 69, Abb. 24.
  • Antiquariat Inlibris, Gilhofer Nfg., Wien. [online] [zur Beschreibung]
  • Stanford Libraries. SearchWorks catalog. [online] [zur Beschreibung]
Archivbeschreibung---
Ergänzender HinweisZur Provenienz: Das Gebetbuch wurde mindestens über drei Generationen hinweg von der Mutter an die Tochter weitergereicht:
Anna Maria Gräfin von Fürstenberg (1562-1611) heiratete 1577 Christoph Truchseß von Waldburg zu Trauchburg (1551-1612) (Bl. 86r: Anna Maria Erbtruchsessin Freifrau Walpurg. G. G. zu Fürstenberg. 1594). - Ihre Tochter Walburga Eusebia Truchsessin von Waldburg zu Trauchburg (1595-1671) trug sich 1620 zusammen mit ihrem Ehemann Johann Wilhelm Graf von Königsegg zu Aulendorf (†1663) in die Handschrift ein (Bl. 152r: Joh. Wilh. Gf. zu Königsegg u. Aulendorff 17. April 1620. Walburga Eusebia Gfn. zu Königegg). - 1647 ging das Buch in den Besitz ihrer Tochter Maria Anna Eusebia Freiherrin von Königegg zu Aulendorf über (1627-1656), die 1655 Johann VI. Graf von Montfort in Tettnang und Langenargen ehelichte (Bl. 152r: 1647 Maria Anna Eusebia Gfn. u. Fräule zu Königsegg). - Auf Bl. 125v trug sich noch ein Dr. med. Laeuterer pract. Arzt. Kgl. Assist. Arzt, I. Classe d. Lwhr. 1890.
Die Handschrift wurde auf der Auktion 1975 nicht verkauft und ging an den Einlieferer zurück.
Mitteilungen von Klaus Graf
Regina Cermann (Wien), Juli 2024