Handschriftencensus

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Philipps-Universität Marburg

Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters

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Handschriftenbeschreibung 9946

Aufbewahrungsort | Inhalt | Kodikologie | Forschungsliteratur

Aufbewahrungsort 

InstitutionArtUmfang
Geras, Stiftsbibl., Hs. 9CodexNoch 126 Blätter

Inhalt 

Bl. 2r-116v = Psalmenübersetzung, Anfang verloren, Lücken im Inneren; mit Gebetsanweisungen und mit Überschriften aus dem 'Psalmenkommentar' des Österreichischen Bibelübersetzers [früher Heinrich von Mügeln zugeschrieben], s. Erg. Hinweis
Bl. 116v-125r = Die sieben Cantica des AT, Canticum Zachariae (Benedictus), Te deum, Athanasianisches Glaubensbekenntis (Quicumque), Gloria patri, dt.

Kodikologie 

BeschreibstoffPapier
Blattgröße296 x 150 mm
Schriftraum202 x 134 mm
Spaltenzahl1
Zeilenzahl29
Entstehungszeit1. Hälfte 15. Jh. (Blaas S. 340); Mitte 15. Jh. (Yates S. 2, Andraschek-Holzer S. 1)
Schreibsprachebair. (Yates S. 3, Andraschek-Holzer S. 1)

Forschungsliteratur 

AbbildungenAndraschek-Holzer S. 7-12 (Abb. 1-6) [= Bl. 116v, 83r, 33v, 37v, 36v, 1r]
Literatur
  • Carl M. Blaas, Psalterien mit deutschen Randbemerkungen I, in: Germania 27 (1882), S. 339-344, hier S. 340. [online]
  • F. W. Ratcliffe, Die Psalmenübersetzung Heinrichs von Mügeln: Die Vorrede, der 'schlichte' Psalmentext und Probleme einer Herausgabe, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 84 (1965), S. 46-76, hier S. 49 (ohne diese Hs.).
  • Kurt Erich Schöndorf, Die Tradition der deutschen Psalmenübersetzung. Untersuchungen zur Verwandtschaft und Übersetzungstradition der Psalmenverdeutschung zwischen Notker und Luther (Mitteldeutsche Forschungen 46), Köln/Graz 1967 (ohne diese Hs.).
  • Donald Yates, Descriptive Inventories Of Manuscripts Microfilmed for the Hill Monastic Manuscript Library. Austrian Libraries, Vol. I: Geras, Güssing, Haus, Innsbruck Wilten, Salzburg E.b. Konsistorialarchiv, Salzburg E.b. Priesterseminar, Salzburg Museum Carolino-Augusteum, Schlierbach, Schwaz, Collegeville, Minnesota 1981, S. 2f. ("Gebetbuch"), 317. [online]
  • Ernst Hellgardt, Deutsche Gebetsanweisungen zum Psalter in lateinischen und deutschen Handschriften und Drucken des 12.-16. Jahrhunderts. Bemerkungen zu Tradition, Überlieferung, Funktion und Text, in: Deutsche Bibelübersetzungen des Mittelalters. Beiträge eines Kolloquiums im Deutschen Bibel-Archiv, unter Mitarbeit von Nikolaus Henkel hg. von Heimo Reinitzer (Vestigia Bibliae 9/10 [1987/1988]), Bern u.a. 1991, S. 400-413, hier S. 404 (unter der früheren Signatur "C. h. 14").
  • Ralph Andraschek-Holzer, Der Geras-Pernegger deutsche Psalter aus dem 15. Jahrhundert. Text, Untersuchung und kulturgeschichtliche Beurteilung (Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 19), Wien 1994, S. 1-6 (zur Hs.), S. 7-12 (Abb.), S. 13-161 (Edition).
  • Ralph Andraschek-Holzer, Die Psalmenübersetzung im Cod. Altenb. AB 15 B 1, in: Benediktinerstift Altenburg 1144-1994, bearbeitet von Ralph Andraschek-Holzer (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, 35. Ergänzungsband), St. Ottilien 1994, S. 195-214, hier S. 200-212 vergleichende Textproben aus dieser Hs.
  • Ambros Josef Pfiffig, Handschriftenkatalog der Stiftsbibliothek Geras, in: Geraser Hefte 33 (1994), S. 5-23, hier S. 7. [online]
  • Ralph Andraschek-Holzer, Aspekte der Spiritualität im ehemaligen Prämonstratenser-Chorfrauenkloster Pernegg, NÖ, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 109 (2001), S. 173-180, hier S. 178-180. [online]
  • manuscripta.at - Mittelalterliche Handschriften in österreichischen Bibliotheken. [online] [zur Beschreibung]
Archivbeschreibung---
Ergänzender HinweisVermutlich haben die Überschriften zu den Psalmen Yates zu der unzutreffenden Feststellung veranlaßt: "The translation is closest to that of Henricus de Mügeln" (S. 3; vgl. dazu Andraschek-Holzer, Psalter, S. 199 mit Anm. 7). Denn die Überschriften haben durchweg eine Entsprechung im 'Psalmenkommentar' des Österreichischen Bibelübersetzers: Sie geben entweder die dort dem einzelnen Psalm vorangestellte umbschrift wieder oder zuerst – sofern vorhanden – einen allgemein gehaltenen Schlußabschnitt des Kommentars und dann die umbschrift. Als Quelle kann eine Handschrift von Ratcliffes Gruppe I.3 angenommen werden. (Gisela Kornrumpf, Juni 2017)
Mitteilungen von Klaus Graf
Gisela Kornrumpf (München), Oktober 2023