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Egerer Fragment der 'Schwarzwälder Predigten' wiedergefunden
Im Zusammenhang mit der Katalogisierung der vor einigen Jahren von der Prager Nationalbibliothek erworbenen Bestände des Franziskanerklosters Eger / Cheb (Böhmen) hat Miloš Dostál (Prag) die verschollenen Fragmente der 'Schwarzwälder Predigten' (Eg) wiedergefunden. Wie Hans-Jochen Schiewer bereits 1996 vermutet hat, stammen die ehemals Egerer (jetzt Prager) Fragmente tatsächlich aus der gleichen Handschrift wie das Fragment der Stiftsbibliothek Schlägl (Pl). Eine eingehende Beschreibung und weiterführende Hinweise finden sich im 'Handschriftencensus'.
Neues Fragment aus Albrechts 'Jüngerem Titurel' in Krakau
Auf ein in der bisherigen Forschung unbekanntes Fragment aus Albrechts 'Jüngerem Titurel' macht Gisela Kornrumpf (München) aufmerksam. Das aus dem 1. Viertel des 14. Jahrhunderts stammende Pergamentblatt mit den Strophen 1551-1583,3b, das der Gruppe I zugerechnet werden kann, ist Vorsatzblatt in Krakau, Bibl. Jagiellońska, Cod. 1650.
Illustrierte Sammelhandschrift wiederentdeckt
Regina Cermann (Wien) hat eine seit 1923 in St. Galler Privatbesitz befindliche, anschließend in der Bibliothek Otto Schäfer (Schweinfurt) aufbewahrte und im Jahr 2008 vom Antiquariat Dr. Jörn Günther (Hamburg) verkaufte Handschrift wiederentdeckt. Die reich illustrierte niederalemannische Handschrift, die u.a. eine Prosabearbeitung von Bruder Philipps 'Marienleben' enthält, befindet sich nun in Basel, Kunstmuseum / Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 2008.24.
Neuer Textzeuge des 'Spiegels menschlicher behaltnis'
Der Text eines in Jena aufbewahrten Fragmentes, der bisher als "Auslegung des Neuen Testaments" und "Typologische Auslegung alttestamentlicher Figuren" bezeichnet wurde, konnte von Gisela Kornrumpf (München) nicht zuletzt dank der von der Jenaer Bibliothek im Internet bereitgestellten Farb-Digitalisate als ein bislang unbekannter Textzeuge des 'Spiegels menschlicher behaltnis' identifiziert werden. Weiterführende Angaben zu diesem Doppelblatt (einschließlich Link zu den Farb-Abbildungen) finden sich unter Jena, Universitäts- und Landesbibliothek, Ms. Fragm. germ. 3 [früher Dt. Fragm. (3)].
Handschrift aus dem Nürnberger Katharinenkloster wiederentdeckt
Eine 1997 vom Antiquariat Dr. Jörn Günther, Hamburg, zum Verkauf angebotene geistliche Sammelhandschrift aus dem Nürnberger Dominikanerinnenkloster konnte von Ulla Bucarey (München) wiedergefunden werden. Der Codex, der u.a. die mehrfach überlieferte 'Schule der Tugenden' enthält, befindet sich jetzt in New Haven (Conn.), Yale Univ., Beinecke Rare Book and Manuscript Libr., MS 968. Weiterführende Angaben (incl. Link zum vollständigen Farb-Digitalisat) finden sich im 'Handschriftencensus'.
Weitere Handschriften der dt. Quaestionensammlung des Meister Heinrich zu Nürnberg
Zu den drei im Verfasserlexikon (Bd. 3, Sp. 853) aufgeführen Textzeugen der umfangreichen deutschen Quaestionensammlung eines nicht näher bekannten Dominikaners Meister Heinrich zu Nürnberg, der früher irrtümlich mit Heinrich von Rübenach identifiziert worden ist, konnte Gisela Kornrumpf (München) drei weitere Handschriften hinzufügen. Neben den bereits bekannten Textzeugen in Berlin, Nürnberg (auf zwei Codices aufgeteilt) und Prag treten nun noch eine Handschrift in Breslau (nur Teil 2), der Münchner Cgm 625 (Teil 1+2) sowie der Münchner Cgm 7264 (nur Teil 1). Die Gesamtüberlieferung findet sich im 'Handschriftencensus' im Gesamtverzeichnis Autoren/Werke unter Meister Heinrich zu Nürnberg.
Der 'Waldbruder' in einer Wolfenbüttler Handschrift identifiziert
Im Wolfenbüttler Cod. 64.3 Aug. 8° konnte ein im Heinemannschen Handschriftenkatalog nicht notiertes und bei Margit Brand 1998 als "Vision und Leidensbetrachtung eines Einsiedlers, gereimt" bezeichnetes Stück als ein weiterer Textzeuge des Reimpaarexempels 'Waldbruder' identifiziert werden; in der Wolfenbüttler Handschrift ist der 'Waldbruder' - im Gegensatz zu den bisher bekannten fünf Textzeugen - nicht Bestandteil eines religiös-didaktischen Abschnittes, der als 'Der slecht weg' / 'Oberrheinisches Erbauungsbuch' bezeichnet wird. Eine Aufstellung der Gesamtüberlieferung (einschl. Ausgaben) findet sich im 'Handschriftencensus' im Gesamtverzeichnis Autoren/Werke unter dem VL-Stichwort 'Waldbruder'.
Stettiner 'Vocabularius Ex quo'-Handschrift in Krakau
Die 'Vocabularius Ex quo'-Handschrift Sn1, die noch 1988 in der 'Ex quo'-Ausgabe unter "Stettin, Marienstift-Gymnasium, Ms. 40" verzeichnet wurde, wird nach Auskunft von Gisela Kornrumpf (München) bereits seit langer Zeit in Krakau aufbewahrt. Weiterführende Informationen zu dieser Handschrift aus dem Jahr 1454 finden sich unter Krakau, Biblioteka Jagiellońska, Przyb. 183/66 (früher Stettin, Bibl. des Marienstifts-Gymnasiums, Cam. cod. 40).
Frühes Fragment einer Predigt Meister Eckharts identifiziert
Gisela Kornrumpf (München) hat anhand einer 1939 von Marie-Luise Dittrich angefertigten und inzwischen digitalisierten Archivbeschreibung ein bisher als "Bruchstück aus einem mystischen Traktat (Predigt?)" bezeichnetes Pergamentblatt identifiziert. Das Göttinger Fragment, das nach Karin Schneiders Urteil aus dem 1. Viertel des 14. Jahrhunderts stammt, ist der älteste Textzeuge der Eckhart-Predigt 5b und zugleich einer der ältesten in der gesamten Eckhart-Überlieferung. Weiterführende Hinweise (einschließlich vollständiger Farbaufnahmen) finden sich unter Göttingen, Georg-August-Univ., Diplomatischer Apparat, 10 E IX Nr. 18.
Vollständige SW-Photographie von verbrannter Handschrift entdeckt
P. Willibrod Wiemann, der Bibliothekar des Würzburger Franziskanerklosters, hat innerhalb eines nicht erschlossenen Bestandes in einem Karton vollständige Schwarzweiß-Photographien der 1945 beim Bombenangriff auf Würzburg verbrannten Handschrift Cod. I 93 mit der 'Passionshistorie' des Johannes von Zazenhausen gefunden. Die vermutlich um 1920 angefertigten Photographien, die jetzt die Signatur Cod. I 93A erhalten haben, können somit im Rahmen der von Kristin Rheinwald (Stuttgart) geplanten Edition das vernichtete Original ersetzen. Weiterführende Hinweise und ausgewählte Abbildungen sind über den Eintrag im 'Handschriftencensus' zu erreichen.