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Neues Fragment aus der 'Arabel' Ulrichs von dem Türlin in Feldkirch
Nach Auskunft von Mag. Christoph Volaucnik (Stadtarchiv) und Dr. Karlheinz Albrecht (Stadtbibliothek) wird in der Stadtbibliothek Feldkirch ein in der einschlägigen Literatur bisher unbeachtetes Fragment aus der 'Arabel' Ulrichs von dem Türlin aufbewahrt; da keine kodikologische Zusammengehörigkeit mit einem der bekannten 'Arabel'-Fragmente vorliegt (auch nicht mit einem Fragment aus dem 'Willehalm'-Zyklus), wird es in Fortsetzung der bisherigen Siglierung als 'Arabel'-Fragment 18 gezählt. Weiterführende Hinweise sowie vollständige Farbabbildungen des Fragments, die freundlicherweise von der Feldkircher Stadtbibliothek zur Verfügung gestellt wurden, sind erreichbar über den Eintrag Feldkirch, Stadtbibl., Fragm. 5.1.2.
Inzigkofener Handschrift aus der Sammlung Katzer (Reichenberg) wiederentdeckt
Die seit 1945 verschollene (ehemals Inzigkofener) Handschrift, die zuletzt in der Privatsammlung Friedrich Katzer in Reichenberg (Böhmen) als Deutsche Hs. 12 aufbewahrt wurde, konnte wiederentdeckt werden; der wohl um die Mitte des 15. Jahrhunderts geschriebene Codex, der das 'Buch der Liebkosung' Johanns von Neumarkt, den 'Hiob-Traktat' Marquards von Lindau sowie eine Predigt über Io 8,59 enthält, befindet sich in der Prager Nationalbibliothek und trägt dort die Signatur Cod. XVI.F.73. Eine ausführliche Beschreibung mit weiterführenden Literaturangaben findet sich beim einschlägigen Eintrag im 'Handschriftencensus'.
Sammelhandschrift der Grafen von Zimmern aus Lana bei Christie's verkauft
Die erst vor wenigen Jahren von Jacob Klingner (Dresden, jetzt Heidelberg) im Hausarchiv der Gräfl. Familie von Brandis in Lana (Südtirol) wiedergefundene Sammelhandschrift der Grafen von Zimmern ist gestern bei Christie's in London versteigert worden. Der 85 Blätter umfassende Sammelband aus der Zeit von 1445-1515 mit vor allem kleinepischen Stücken (Minnereden, 'Klopfan'-Sprüche, Peter Schmieher, Hermann von Sachsenheim u.a.), der von Jacob Klingner in der ZfdA 137 (2008), S. 204-228 ausführlich beschrieben worden ist, wurde an einen unbekannten Besitzer für umgerechnet knapp 240'000 Euro verkauft. Eine ausführliche Inhaltsbeschreibung mit weiterführenden Hinweisen bietet der einschlägige Eintrag im 'Handschriftencensus' unter Privatbesitz Auktionshaus Christie's, London, Nr. 2010/16 [früher Lana (Südtirol), Hausarchiv der Gräfl. Familie von Brandis, Cod. XXIII D 33]. - Nachtrag: Nach freundlicher Mitteilung von Falk Eisermnn und Eef Overgaauw (beide Berlin) vom 26.11.2010 konnte die Handschrift von der Berliner Staatsbibliothek erworben werden und wird dort die Signatur mgq 2370 erhalten.
Churburger 'Willehalm'-Fragmente z.T. an neuem Standort
Die beiden im Archiv der Grafen von Trapp auf Schloß Churburg bei Schluderns entdeckten und 1931 von Leo Jutz veröffentlichten Pergamentdoppelblätter aus dem 'Willehalm' Wolframs von Eschenbach werden seit einigen Jahren an getrennten Standorten aufbewahrt: Wie Ralf Plate (Trier) in einer Ausstellung auf Schloß Tirol in Tirol feststellen konnte, befindet sich eines der Doppelblätter nunmehr im Besitz des Landesmuseums für Kultur- und Landesgeschichte auf Schloß Tirol in Tirol, während das andere Doppelblatt bei seinem bisherigen Besitzer verblieben ist. Weiterführende Informationen und ein durch Vermittlung von Paula Mair Lloyd vom Landesmuseum freundlicherweise zur Verfügung gestelltes Farbdigitalisat zu dem in der 'Willehalm'-Forschung als Fragment 26 bezeichneten Textzeugen aus dem 13. Jahrhundert finden sich unter dem Doppeleintrag Tirol (Südtirol), Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte auf Schloß Tirol, Inv. Nr. 700711 und Schloß Churburg bei Schluderns, Archiv der Grafen von Trapp, ohne Sign. (3).
Deutschsprachige Handschriftenbestände in Schwaz und Hall (Tirol)
Im zuletzt erschienenen Heft der ZfdA (139,3 [2010], S. 299-307) geben Nathanael Busch und P. Oliver Ruggenthaler einen Überblick über die deutschsprachigen Handschriftenbestände des Franziskanerklosters Schwaz (heute z.T. in Hall/Tirol). Unter den vorgestellten Stücken befinden sich u.a. auch Wiederentdeckungen einst verschollener Fragmente (z.B. die ehemals im Franziskanerkloster Salzburg aufbewahrten Blätter von Heinrichs von München 'Weltchronik' und die Haller Bruchstücke des 'Predigtbuches' des Priester Konrad) wie auch bemerkenswerte Neufunde (ein früher Textzeuge der 'Dekalogerklärung' Marquards von Lindau und ein Fragment der 'Weltchronik' Rudolfs von Ems). Der Beitrag ist im 'Handschriftencensus' inzwischen bei allen einschlägigen Einträgen zu Schwaz bzw. Hall (Tirol) eingearbeitet.
Handschrift einer "Marienallegorie" auf Berliner Auktion verkauft
Max Schmitz (Louvain-la-Neuve) macht darauf aufmerksam, daß bei der Herbstauktion der Galerie Bassenge (Berlin; Auktion 96, Nr. 721) eine noch acht Blätter umfassende Handschrift mit einer "Marienallegorie" verkauft worden ist; der Käufer der alemannischen Handschrift aus der Zeit um 1500 ist unbekannt. Eine genaue Identifikation des am Anfang und Ende unvollständigen Textes steht noch aus. Weiterführende Informationen (incl. Link zu einem Farbdigitalisat einer Doppelseite) finden sich unter Privatbesitz Galerie Gerda Bassenge, Berlin, Nr. 2010/721.
Neuer Textzeuge des 'Buchs von Troja II' in der Leipziger Universitätsbibliothek
In einem Klebepappen-Einband eines Druckes aus dem Jahr 1519, der aus der Bibliothek des Meißener Domkapitels stammt und heute in der Universitätsbibliothek Leipzig aufbewahrt wird, wurden insgesamt 10 Einzelblätter und 15 Blatthälften einer großformatigen Papierhandschrift ausgelöst, die Falk Eisermann (Berlin) als Überreste eines bisher unbekannten Textzeugen des 'Buchs von Troja II' identifizieren konnte. Die derzeit bekannte Gesamtüberlieferung dieses Werkes ist im 'Handschriftencensus' unter 'Buch von Troja II' verzeichnet; weiterführende Informationen zum neuen Textzeugen finden sich unter Leipzig, Universitätsbibl., Ms. 1711a.
Ein zweiter Textzeuge der 'Sag von Nürnberg'
Matthias Kirchhoff (Tübingen) hat von dem im Verfasserlexikon unter dem Titel 'Die Sag von Nürnberg' verzeichneten Werk eine zweite Handschrift aufgefunden. Der anonym überlieferte Lobpreis der Stadt Nürnberg mit den dort aufbewahrten Reichsreliquien und -kleinodien war bisher nur aus dem Münchner Cgm 466 bekannt. Hinzu kommt jetzt die Handschrift Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibl., Cod. Fol. 86, Bl. 70v-72v. Informationen zur Überlieferung, zur alten Ausgabe und zu einem Editionsvorhaben finden sich im 'Handschriftencensus' unter 'Die Sag von Nürnberg'.
Zweiter Textzeuge der 'Concilia wie man die halden sol' des Heinrich Toke
Tobias Daniels (Innsbruck) ist es mit tatkräftiger Unterstützung von Wolfhard Vahl (Marburg) gelungen, im Marburger Staatsarchiv einen bisher unbeachteten Textzeugen der 'Concilia wie man die halden sol' aufzufinden, die - anonym überliefert - dem Erfurter Theologen Heinrich Toke zugeschrieben werden. Der Reformtraktat war bislang nur aus einer einzigen Handschrift (Leipzig, Universitätsbibl., Ms. 1328) bekannt; von der Existenz einer zweiten Handschrift hatte zwar Hansgeorg Loebel in seiner maschinenschriftlichen Göttinger Dissertation aus dem Jahr 1949 berichtet - allerdings ohne Quellenangabe und ohne Nennung einer Signatur. Weiterführende Informationen (einschließlich Links zu drei vom Marburger Staatsarchiv freundlicherweise zur Verfügung gestellten Farbdigitalisaten) finden sich im 'Handschriftencensus' unter Marburg, Staatsarchiv, Best. 3 Nr. 120.
Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters
Die Lieferung 5 von Bd. 4/2 des 'Katalogs der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters', der bei der Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters der Bayerischen Akademie der Wissenschaften erarbeitet wird, ist soeben erschienen. Die Lieferung enthält Beschreibungen und Abbildungen zu den Stoffgruppen 40. 'Flore und Blanscheflur', 40a. 'Von den berühmtem Frauen' [Heinrich Steinhöwel], 41. 'Friedrich von Schwaben', 42. 'Gauriel von Muntabel' [Konrad von Stoffeln] sowie in einem Anhang das Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur und verschiedene Register für den gesamten Band 4/2, der mit dieser Lieferung komplett ist. Über die bereits erschienenen und die in Vorbereitung befindlichen Lieferungen informiert die Website der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.