Handschriften­census

Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Über­lieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters

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164 Artikel, Seite 13 von 17

Ältestes Fragment von Mechthilds von Magdeburg 'Das fließende Licht der Gottheit' entdeckt 

In der Bibliothek der Moskauer Lomonossov-Universität konnten Natalija Ganina und Catherine Squires ein früher in der Bibliothek des Domgymnasiums in Halberstadt aufbewahrtes Fragment als den ältesten Textzeugen von Mechthilds von Magdeburg 'Das fließende Licht der Gottheit' identifizieren (bisher: "Geistliches Fragment"); die Schrift der knapp drei Pergamentdoppelblätter reicht nahe an die Lebenszeit Mechthilds heran. Weiterführende Hinweise mit bibliographischen Angaben zu den vorläufigen Beschreibungen aus den Jahren 2004 und 2008 (jeweils in kyrillischer Schrift) sowie zu einer kürzlich erschienenen Publikation (online verfügbar) und zu einer im Druck befindlichen Veröffentlichung sind über den einschlägigen Kurzeintrag im 'Handschriftencensus' zugänglich.
Klaus Klein | 17. Juli 2009

Neue Handschrift von Hieronymus Possers 'Auslegung der Zehn Gebote' 

Gisela Kornrumpf (München) konnte in einer Handschrift des Güssinger Franziskanerklosters (Hs. I/32) einen bisher nur als "Dekalogerklärung" bezeichneten Text als die umfangreiche 'Auslegung der Zehn Gebote' des 1454 gestorbenen Salzburger Predigers Hieronymus Posser identifizieren. Somit sind von dieser Auslegung (Inc. Dye czehen gepot gots hat uns got geben aus seyner unausprechleicher lieb ...) neben den neun im Jahr 1976 von Gerold Hayer zusammengestellten Textzeugen und der in der 2. Auflage des Verfasserlexikons (Bd. 7 [1989], Sp. 793) hinzugefügten Handschrift aus dem Salzburger Benediktinerinnenstift Nonnberg insgesamt elf Textzeugen bekannt. Die Gesamtüberlieferung von Possers 'Auslegung der Zehn Gebote', von der keine Ausgabe existiert, ist über das 'Gesamtverzeichnis Autoren / Werke' im 'Handschriftencensus' erreichbar.
Klaus Klein | 15. Juli 2009

Verschollenes 'Parzival'-Fragment von der Forschung bisher übersehen 

Bei der Durchsicht des Handschriftenkatalogs der Bibliothek von Arnhem fand Karl Heinz Keller einen Hinweis auf ein ehemals hier verwahrtes, jedoch verschollenes 'Parzival'-Fragment, das in der Forschung bisher nicht zur Kenntnis genommen worden war. In Fortzählung der bislang bekannten Fragmente wird es nun in der 'Parzival'-Überlieferung als Fragm. 70 geführt. Nähere Informationen dazu unter Arnhem, Openbare en Gelderse Wetenschappelijke Bibl., MS 78.
Christine Glaßner | 12. Juli 2009

Deutsche Handschriften in den Duke University Libraries in Durham 

Im Frühjahrssemester 2009 haben Lee Czerw, Sara Farner Budarz, Matthew Feminella, Susanne Gomoluch, Donald Hill, Talia Kazan, Tayler Kent, Andrew Magee und Janice Smith zusammen mit Ruth von Bernuth von der University of North Carolina at Chapel Hill in der Jantz Collection der Duke University Libraries deutschsprachige Handschriftenfragmente gefunden. Eines dieser Fragmente (wohl eine bisher unbekannte dt. Übersetzung aus der 'Legenda aurea') ist jetzt über den 'Handschriftencensus' erfasst.
Jürgen Wolf | 7. Juli 2009

Berliner Handschrift als 'Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern' identifiziert 

Ulrich-Dieter Oppitz (Neu-Ulm) konnte eine 1986 von der Berliner Staatsbibliothek erworbene Handschrift, deren Inhalt bisher als "Deutsches Landrecht" bezeichnet wurde, als einen in der bisherigen Forschung offenbar unbekannten Textzeugen des 'Oberbayerischen Landrechts Kaiser Ludwigs des Bayern' identifizieren. Weiterführende Hinweise zu diesem Codex unter Berlin, Staatsbibl., Hdschr. 251.
Klaus Klein | 29. Juni 2009

Neufund zu Heinrichs von Hesler 'Apokalypse' 

Kurt Gärtner (Marburg / Trier) konnte mit Hilfe der öffentlich zugänglichen Farb-Digitalisate die Verse auf den beiden schmalen Querstreifen von Freiburg i. Br., Universitätsbibl., Hs. 1500,26 (früher Privatsammlung Leuchte, Berlin, Ms. XXVI) identifizieren: Die zwölf erhaltenen Verse müssen aus einer ehemals zweispaltig mit jeweils 42 abgesetzten Verszeilen eingerichteten Handschrift mit Heinrichs von Hesler 'Apokalypse' stammen, von der bisher offenbar keine weiteren Überreste bekannt sind. Weiterführende Informationen finden sich beim entsprechenden Eintrag im 'Handschriftencensus'.
Klaus Klein | 28. Juni 2009

Verschollene Handschrift aus Alba Julia mit einer Handschrift in Frankfurt a. M. identifiziert 

Peter Schmidt von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften) ist es gelungen, die seit mehreren Jahrzehnten verschollene Handschrift Alba Julia / Karlsburg, Bibl. Bátthyáneum, Cod. Var. 280 (Kat.-Nr. 522), die eine deutsche Übersetzung von Michaels de Massa: 'Vita Christi' enthält, mit der Handschrift Frankfurt a. M., Stadt- und Universitätsbibl., Ms. germ. qu. 103 zu identifizieren. - Während man in Alba Julia nichts vom Verbleib der Handschrift wußte, gab es in Frankfurt nach Angaben des 1980 erschienenen Handschriftenkataloges von Birgitt Weimann offensichtlich keine Hinweise zur Herkunft der Handschrift. Weiterführende Informationen zu diesem illustrierten Codex aus dem Jahr 1505 finden sich beim entsprechenden Eintrag im 'Handschriftencensus'.
Klaus Klein | 27. Mai 2009

Verschollene Handschrift aus Bozen wiederentdeckt 

Eine in der 2. Auflage des Verfasserlexikons (Bd. 5, Sp. 386) noch als verschollen verzeichnete Handschrift, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts in der Bibliothek des Gymnasiums der Franziskaner in Bozen befand und seit dieser Zeit nicht mehr zugänglich war, konnte in der Universitäts- und Landesbibliothek Innsbruck wiederentdeckt werden (Signatur Cod. 1159). Eine von Regina Cermann (Wien) und Nathanael Busch (Göttingen) angefertigte Beschreibung dieser kleinstformatigen Handschrift aus dem Jahr 1482, die neben 34 Miniaturen u.a. die 'Krone Unserer Lieben Frau von den 7 Freuden' enthält, ist über den entsprechenden Eintrag im 'Handschriftencensus' zugänglich.
Klaus Klein | 26. Mai 2009

"Niederdeutsche Spielmannsreime" in Halberstadt identifiziert 

Die im Deutschen Liederhort (Bd. 2, Nr. 376) unter dem Titel "Niederdeutscher Spielmannsreim (13. Jahrh.)" veröffentlichten Verse, als deren Quelle später ohne jegliche Grundlage ein verschollenes Einzelblatt aus dem Besitz von Karl Bartsch angegeben wurde, konnten von Elke Krotz (Paderborn) mit den in einer Halberstädter Handschrift nachträglich eingetragenen Versen identifiziert werden. Weitere Informationen zu dieser Handschrift unter Halberstadt, Domschatz, Inv.-Nr. 468 (früher Bibl. des Domgymnasiums, Cod. 59).
Klaus Klein | 4. Mai 2009

'Leben der Gräfin Iolande von Vianden' in der Luxemburger Nationalbibliothek 

Die erst vor wenigen Jahren in Ansemburg (Luxemburg) im Archiv der Grafen von Ansemburg wiederaufgefundene Handschrift mit dem 'Leben der Gräfin Iolande von Vianden' des Bruder Hermann (sog. 'Marienthaler Handschrift'; 14. Jh.) ist verkauft worden; nach freundlicher Auskunft von Luc Deitz (Luxemburg) befindet sie sich nunmehr in der Luxemburger Nationalbibliothek unter der Signatur Ms. 860.
Klaus Klein | 13. März 2009