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Illustriertes Andachtsbüchlein in Montpellier
Henrike Manuwald (Freiburg i. Br.) hat eine in Montpellier aufbewahrte reichhaltig illustrierte Handschrift entdeckt, die in der Forschung bislang unbeachtet geblieben war. Der kleinformatige, wohl in das 2. Viertel des 14. Jahrhunderts zu datierende Codex, enthält deutsche Perikopenbearbeitungen, einen Heiligenkalender und einen Bilderzyklus zur Passion. Er hat nunmehr die Bezeichnung 'Andachtsbüchlein aus der Sammlung Bouhier' erhalten. Weiterführende Informationen finden sich im 'Handschriftencensus' unter Montpellier, Universitätsbibl., Section de Médecine H 396.
Neue Handschrift der 'Österreichischen Chronik von den 95 Herrschaften' Leopolds von Wien
Mark Mersiowsky (Innsbruck) und Regina Cermann (Wien) weisen darauf hin, dass im Auktionshandel vom Antiquariat Inlibris (Wien) eine bisher völlig unbekannte Handschrift der 'Österreichischen Chronik von den 95 Herrschaften' des Leopold von Wien angeboten wird. Die mit Wappenzeichnungen ausgestattete Handschrift aus der Zeit um 1430, die sich zuletzt in Salzburger Privatbesitz befunden hat, wurde früher offensichtlich längere Zeit in Niederösterreich aufbewahrt. Nähere Informationen (incl. Link zum Auktionskatalog) finden sich im 'Handschriftencensus' unter Privatbesitz Antiquariat Inlibris (Gilhofer Nfg.), Wien, Nr. 2011/14.
Neuer Textzeuge der 'Zerstörung Jerusalems' in Luzern
In einer im hier + jetzt-Verlag in Baden erschienenen Publikation von Dorothee Eggenberger und Heinz Horat ist ein bisher unbekanntes Fragment einer reichhaltig illustrierten Handschrift der 'Zerstörung Jerusalems' veröffentlicht worden, das um 1470 entstanden ist. Erhalten sind die ausgeschnittenen Zeichnungen, die im 19. Jahrhundert auf die Tapeten einer Zimmerwand geklebt waren; auf der Rückseite sind Textstücke unterschiedlicher Länge lesbar. Der Text war bisher nur aus einer Berner und einer späten Trierer Handschrift bekannt. Aufbewahrt wird der neue Textzeuge (28 Blätter), der auf den Vorderseiten jeweils Illustrationen und auf den Rückseiten jeweils Text enthält, in der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, KB Pp 175.2.
Neues Fragment aus dem 'Psalmenkommentar' des Österreichischen Bibelübersetzers
Ein im Prämonstratenser-Chorherrenstift Wilten in Innsbruck von Ulrich-Dieter Oppitz (Neu-Ulm) als Einband an einem Wiltener Urbar von 1499 entdecktes deutschsprachiges Fragment konnte von Gisela Kornrumpf (München) bestimmt werden als der Überrest einer bisher unbekannten Handschrift mit dem 'Psalmenkommentar' des Österreichischen Bibelübersetzers (früher Heinrich von Mügeln zugeschrieben). Die beiden großformatigen Blätter, die aus der Zeit um 1400 / 1. Viertel 15. Jh. stammen, sind nicht abgelöst worden und dienen dem Urbar weiterhin als Einband. Präzisierende Angaben finden sich im 'Handschriftencensus' unter Innsbruck, Stiftsarchiv Wilten, A 01 04 03, Einband.
Neues Fragment aus der 'Arabel' Ulrichs von dem Türlin in Feldkirch
Nach Auskunft von Mag. Christoph Volaucnik (Stadtarchiv) und Dr. Karlheinz Albrecht (Stadtbibliothek) wird in der Stadtbibliothek Feldkirch ein in der einschlägigen Literatur bisher unbeachtetes Fragment aus der 'Arabel' Ulrichs von dem Türlin aufbewahrt; da keine kodikologische Zusammengehörigkeit mit einem der bekannten 'Arabel'-Fragmente vorliegt (auch nicht mit einem Fragment aus dem 'Willehalm'-Zyklus), wird es in Fortsetzung der bisherigen Siglierung als 'Arabel'-Fragment 18 gezählt. Weiterführende Hinweise sowie vollständige Farbabbildungen des Fragments, die freundlicherweise von der Feldkircher Stadtbibliothek zur Verfügung gestellt wurden, sind erreichbar über den Eintrag Feldkirch, Stadtbibl., Fragm. 5.1.2.
Inzigkofener Handschrift aus der Sammlung Katzer (Reichenberg) wiederentdeckt
Die seit 1945 verschollene (ehemals Inzigkofener) Handschrift, die zuletzt in der Privatsammlung Friedrich Katzer in Reichenberg (Böhmen) als Deutsche Hs. 12 aufbewahrt wurde, konnte wiederentdeckt werden; der wohl um die Mitte des 15. Jahrhunderts geschriebene Codex, der das 'Buch der Liebkosung' Johanns von Neumarkt, den 'Hiob-Traktat' Marquards von Lindau sowie eine Predigt über Io 8,59 enthält, befindet sich in der Prager Nationalbibliothek und trägt dort die Signatur Cod. XVI.F.73. Eine ausführliche Beschreibung mit weiterführenden Literaturangaben findet sich beim einschlägigen Eintrag im 'Handschriftencensus'.
Neuer Textzeuge des 'Buchs von Troja II' in der Leipziger Universitätsbibliothek
In einem Klebepappen-Einband eines Druckes aus dem Jahr 1519, der aus der Bibliothek des Meißener Domkapitels stammt und heute in der Universitätsbibliothek Leipzig aufbewahrt wird, wurden insgesamt 10 Einzelblätter und 15 Blatthälften einer großformatigen Papierhandschrift ausgelöst, die Falk Eisermann (Berlin) als Überreste eines bisher unbekannten Textzeugen des 'Buchs von Troja II' identifizieren konnte. Die derzeit bekannte Gesamtüberlieferung dieses Werkes ist im 'Handschriftencensus' unter 'Buch von Troja II' verzeichnet; weiterführende Informationen zum neuen Textzeugen finden sich unter Leipzig, Universitätsbibl., Ms. 1711a.
Ein zweiter Textzeuge der 'Sag von Nürnberg'
Matthias Kirchhoff (Tübingen) hat von dem im Verfasserlexikon unter dem Titel 'Die Sag von Nürnberg' verzeichneten Werk eine zweite Handschrift aufgefunden. Der anonym überlieferte Lobpreis der Stadt Nürnberg mit den dort aufbewahrten Reichsreliquien und -kleinodien war bisher nur aus dem Münchner Cgm 466 bekannt. Hinzu kommt jetzt die Handschrift Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibl., Cod. Fol. 86, Bl. 70v-72v. Informationen zur Überlieferung, zur alten Ausgabe und zu einem Editionsvorhaben finden sich im 'Handschriftencensus' unter 'Die Sag von Nürnberg'.
Zweiter Textzeuge der 'Concilia wie man die halden sol' des Heinrich Toke
Tobias Daniels (Innsbruck) ist es mit tatkräftiger Unterstützung von Wolfhard Vahl (Marburg) gelungen, im Marburger Staatsarchiv einen bisher unbeachteten Textzeugen der 'Concilia wie man die halden sol' aufzufinden, die - anonym überliefert - dem Erfurter Theologen Heinrich Toke zugeschrieben werden. Der Reformtraktat war bislang nur aus einer einzigen Handschrift (Leipzig, Universitätsbibl., Ms. 1328) bekannt; von der Existenz einer zweiten Handschrift hatte zwar Hansgeorg Loebel in seiner maschinenschriftlichen Göttinger Dissertation aus dem Jahr 1949 berichtet - allerdings ohne Quellenangabe und ohne Nennung einer Signatur. Weiterführende Informationen (einschließlich Links zu drei vom Marburger Staatsarchiv freundlicherweise zur Verfügung gestellten Farbdigitalisaten) finden sich im 'Handschriftencensus' unter Marburg, Staatsarchiv, Best. 3 Nr. 120.
Verschollenes 'Willehalm von Orlens'-Fragment vorübergehend aufgetaucht
Das von Ulrich-Dieter Oppitz (Neu-Ulm) in einem Versteigerungskatalog der Firma Venator (Köln) aus dem Jahr 1956 entdeckte Pergamentfragment aus dem 'Willehalm von Orlens' (2. Hälfte 13. Jh.) konnte aufgrund der Angaben im Versteigerungskatalog als das sog. 'Arenfelser' Fragment identifiziert werden, das seit seiner Publikation durch Crecelius im Jahr 1877 als verschollen galt. Nach Auskunft von Karl-Heinz Knupfer vom Kölner Auktionshaus Venator & Hanstein läßt sich der Käufer aus dem Jahr 1956 allerdings nicht mehr feststellen, da in den 70er Jahren alle Firmenunterlagen durch ein Rheinhochwasser untergegangen sind. Weiterführende Hinweise zu den beiden wieder verschollenen Doppelblättern finden sich unter Privatbesitz Auktionshaus Venator, Köln, Nr. 1956/243.