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Neues Fragment von 'Manuel und Amande' in der Kantonsbibliothek St. Gallen
Wolfgang Achnitz (Münster) hat in St. Gallen ein fast vollständiges Doppelblatt aus dem nur fragmentarisch erhaltenen Roman über das Liebespaar 'Manuel und Amande' entdeckt und in der Festschrift für Kurt Gärtner veröffentlicht. Die vier Querstreifen aus dem 2. Drittel des 14. Jahrhunderts mit über 250 erhaltenen Versen repräsentieren (neben den Fragmenten aus dem österreichischen Franziskanerkloster Schwaz) einen zweiten, bisher unbekannten Textzeugen dieser Erzählung aus dem Umkreis der späten Artusromane. Weiterführende Informationen finden sich im 'Handschriftencensus' unter St. Gallen, Kantonsbibl., VadSlg Ms. 462a, Fragment 1.
Neues 'König Rother'-Fragment in Los Angeles
In der soeben erschienenen Festschrift für Kurt Gärtner hat Nigel F. Palmer (Oxford) das vor einiger Zeit von ihm in Los Angeles entdeckte Fragment aus dem 'König Rother' veröffentlicht. Da der Längsstreifen aus dem späten 13. Jahrhundert aus einem bereits bekannten Discissus stammt, hat sich durch den Neufund zwar die Textbasis erhöht, nicht aber die Anzahl der bekannten 'König Rother'-Textzeugen (1 Hs. + 3 Discissi). Die Gesamtüberlieferung (mit Hinweisen zu den Ausgaben) ist im 'Handschriftencensus' verzeichnet unter 'König Rother'.
Neue Handschrift mit dem 'Psalmenkommentar' des Österreichischen Bibelübersetzers
Eine bisher lediglich als "Psalterium - lat. Text mit dt. Übers." bezeichnete und weitgehend unbeachtete Handschrift im thüringischen Sondershausen konnte von Gisela Kornrumpf (München) als eine neue Handschrift mit dem 'Psalmenkommentar' des Österreichischen Bibelübersetzers (früher Heinrich von Mügeln zugeschrieben) identifiziert werden. Die vollständige, 372 Blätter umfassende Papierhandschrift wurde 1462 von Mathias Molitor in Wyda [Weida/Thür.] geschrieben. Dank der freundlicherweise von Klaus Stollberg (Sondershausen) zur Verfügung gestellten und inzwischen auch online zugänglichen Farb-Digitalisate konnte der Textzeuge Ratcliffes Überlieferungsgruppe III zugeordnet werden. Weiterführende Informationen und Links zu den Abbildungen finden sich im 'Handschriftencensus' unter Sondershausen, Kirchenbibl., Cod. 2° 29 [früher Landesbibl., Hs. 6].
Fragment des 'Himmlischen 'Gastmahls' identifiziert
Matthias Kirchhoff (Stuttgart) weist auf eine Notiz im Nachlass von Heinrich Niewöhner über das Fragment München, Staatsbibl., Cgm 5249/42f hin; Niewöhner konnte den Text als Bruchstücke des geistlichen Lehrgedichts 'Das Himmlische Gastmahl'/'Der Tisch im Himmelreich' (V. 34-38, 45-49) identifizieren. Eine Publikation im Rahmen einer Edition sämtlicher Fassungen durch Kirchhoff ist in Vorbereitung.
Illustriertes Andachtsbüchlein in Montpellier
Henrike Manuwald (Freiburg i. Br.) hat eine in Montpellier aufbewahrte reichhaltig illustrierte Handschrift entdeckt, die in der Forschung bislang unbeachtet geblieben war. Der kleinformatige, wohl in das 2. Viertel des 14. Jahrhunderts zu datierende Codex, enthält deutsche Perikopenbearbeitungen, einen Heiligenkalender und einen Bilderzyklus zur Passion. Er hat nunmehr die Bezeichnung 'Andachtsbüchlein aus der Sammlung Bouhier' erhalten. Weiterführende Informationen finden sich im 'Handschriftencensus' unter Montpellier, Universitätsbibl., Section de Médecine H 396.
Neue Handschrift der 'Österreichischen Chronik von den 95 Herrschaften' Leopolds von Wien
Mark Mersiowsky (Innsbruck) und Regina Cermann (Wien) weisen darauf hin, dass im Auktionshandel vom Antiquariat Inlibris (Wien) eine bisher völlig unbekannte Handschrift der 'Österreichischen Chronik von den 95 Herrschaften' des Leopold von Wien angeboten wird. Die mit Wappenzeichnungen ausgestattete Handschrift aus der Zeit um 1430, die sich zuletzt in Salzburger Privatbesitz befunden hat, wurde früher offensichtlich längere Zeit in Niederösterreich aufbewahrt. Nähere Informationen (incl. Link zum Auktionskatalog) finden sich im 'Handschriftencensus' unter Privatbesitz Antiquariat Inlibris (Gilhofer Nfg.), Wien, Nr. 2011/14.
Neuer Textzeuge der 'Zerstörung Jerusalems' in Luzern
In einer im hier + jetzt-Verlag in Baden erschienenen Publikation von Dorothee Eggenberger und Heinz Horat ist ein bisher unbekanntes Fragment einer reichhaltig illustrierten Handschrift der 'Zerstörung Jerusalems' veröffentlicht worden, das um 1470 entstanden ist. Erhalten sind die ausgeschnittenen Zeichnungen, die im 19. Jahrhundert auf die Tapeten einer Zimmerwand geklebt waren; auf der Rückseite sind Textstücke unterschiedlicher Länge lesbar. Der Text war bisher nur aus einer Berner und einer späten Trierer Handschrift bekannt. Aufbewahrt wird der neue Textzeuge (28 Blätter), der auf den Vorderseiten jeweils Illustrationen und auf den Rückseiten jeweils Text enthält, in der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, KB Pp 175.2.
Neues Fragment aus dem 'Psalmenkommentar' des Österreichischen Bibelübersetzers
Ein im Prämonstratenser-Chorherrenstift Wilten in Innsbruck von Ulrich-Dieter Oppitz (Neu-Ulm) als Einband an einem Wiltener Urbar von 1499 entdecktes deutschsprachiges Fragment konnte von Gisela Kornrumpf (München) bestimmt werden als der Überrest einer bisher unbekannten Handschrift mit dem 'Psalmenkommentar' des Österreichischen Bibelübersetzers (früher Heinrich von Mügeln zugeschrieben). Die beiden großformatigen Blätter, die aus der Zeit um 1400 / 1. Viertel 15. Jh. stammen, sind nicht abgelöst worden und dienen dem Urbar weiterhin als Einband. Präzisierende Angaben finden sich im 'Handschriftencensus' unter Innsbruck, Stiftsarchiv Wilten, A 01 04 03, Einband.
Neues Fragment aus der 'Arabel' Ulrichs von dem Türlin in Feldkirch
Nach Auskunft von Mag. Christoph Volaucnik (Stadtarchiv) und Dr. Karlheinz Albrecht (Stadtbibliothek) wird in der Stadtbibliothek Feldkirch ein in der einschlägigen Literatur bisher unbeachtetes Fragment aus der 'Arabel' Ulrichs von dem Türlin aufbewahrt; da keine kodikologische Zusammengehörigkeit mit einem der bekannten 'Arabel'-Fragmente vorliegt (auch nicht mit einem Fragment aus dem 'Willehalm'-Zyklus), wird es in Fortsetzung der bisherigen Siglierung als 'Arabel'-Fragment 18 gezählt. Weiterführende Hinweise sowie vollständige Farbabbildungen des Fragments, die freundlicherweise von der Feldkircher Stadtbibliothek zur Verfügung gestellt wurden, sind erreichbar über den Eintrag Feldkirch, Stadtbibl., Fragm. 5.1.2.
Inzigkofener Handschrift aus der Sammlung Katzer (Reichenberg) wiederentdeckt
Die seit 1945 verschollene (ehemals Inzigkofener) Handschrift, die zuletzt in der Privatsammlung Friedrich Katzer in Reichenberg (Böhmen) als Deutsche Hs. 12 aufbewahrt wurde, konnte wiederentdeckt werden; der wohl um die Mitte des 15. Jahrhunderts geschriebene Codex, der das 'Buch der Liebkosung' Johanns von Neumarkt, den 'Hiob-Traktat' Marquards von Lindau sowie eine Predigt über Io 8,59 enthält, befindet sich in der Prager Nationalbibliothek und trägt dort die Signatur Cod. XVI.F.73. Eine ausführliche Beschreibung mit weiterführenden Literaturangaben findet sich beim einschlägigen Eintrag im 'Handschriftencensus'.