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Der 'Waldbruder' in einer Wolfenbüttler Handschrift identifiziert
Im Wolfenbüttler Cod. 64.3 Aug. 8° konnte ein im Heinemannschen Handschriftenkatalog nicht notiertes und bei Margit Brand 1998 als "Vision und Leidensbetrachtung eines Einsiedlers, gereimt" bezeichnetes Stück als ein weiterer Textzeuge des Reimpaarexempels 'Waldbruder' identifiziert werden; in der Wolfenbüttler Handschrift ist der 'Waldbruder' - im Gegensatz zu den bisher bekannten fünf Textzeugen - nicht Bestandteil eines religiös-didaktischen Abschnittes, der als 'Der slecht weg' / 'Oberrheinisches Erbauungsbuch' bezeichnet wird. Eine Aufstellung der Gesamtüberlieferung (einschl. Ausgaben) findet sich im 'Handschriftencensus' im Gesamtverzeichnis Autoren/Werke unter dem VL-Stichwort 'Waldbruder'.
Stettiner 'Vocabularius Ex quo'-Handschrift in Krakau
Die 'Vocabularius Ex quo'-Handschrift Sn1, die noch 1988 in der 'Ex quo'-Ausgabe unter "Stettin, Marienstift-Gymnasium, Ms. 40" verzeichnet wurde, wird nach Auskunft von Gisela Kornrumpf (München) bereits seit langer Zeit in Krakau aufbewahrt. Weiterführende Informationen zu dieser Handschrift aus dem Jahr 1454 finden sich unter Krakau, Biblioteka Jagiellońska, Przyb. 183/66 (früher Stettin, Bibl. des Marienstifts-Gymnasiums, Cam. cod. 40).
Frühes Fragment einer Predigt Meister Eckharts identifiziert
Gisela Kornrumpf (München) hat anhand einer 1939 von Marie-Luise Dittrich angefertigten und inzwischen digitalisierten Archivbeschreibung ein bisher als "Bruchstück aus einem mystischen Traktat (Predigt?)" bezeichnetes Pergamentblatt identifiziert. Das Göttinger Fragment, das nach Karin Schneiders Urteil aus dem 1. Viertel des 14. Jahrhunderts stammt, ist der älteste Textzeuge der Eckhart-Predigt 5b und zugleich einer der ältesten in der gesamten Eckhart-Überlieferung. Weiterführende Hinweise (einschließlich vollständiger Farbaufnahmen) finden sich unter Göttingen, Georg-August-Univ., Diplomatischer Apparat, 10 E IX Nr. 18.
Vollständige SW-Photographie von verbrannter Handschrift entdeckt
P. Willibrod Wiemann, der Bibliothekar des Würzburger Franziskanerklosters, hat innerhalb eines nicht erschlossenen Bestandes in einem Karton vollständige Schwarzweiß-Photographien der 1945 beim Bombenangriff auf Würzburg verbrannten Handschrift Cod. I 93 mit der 'Passionshistorie' des Johannes von Zazenhausen gefunden. Die vermutlich um 1920 angefertigten Photographien, die jetzt die Signatur Cod. I 93A erhalten haben, können somit im Rahmen der von Kristin Rheinwald (Stuttgart) geplanten Edition das vernichtete Original ersetzen. Weiterführende Hinweise und ausgewählte Abbildungen sind über den Eintrag im 'Handschriftencensus' zu erreichen.
Neue Handschrift der dt. 'Macer'-Reimfassung in Bern entdeckt
In der Burgerbibliothek Bern ist eine in der Forschung bisher unbekannte Handschrift mit der Reimpaarübersetzung des dt. 'Macer' entdeckt worden. Sie konnte mit Hilfe der online-Fassung des von Martin Germann zusammengestellten Supplementbandes der Bongarsiana ermittelt werden. Weiterführende Hinweise von Patrick Andrist (Bern) und Nathanael Busch (Göttingen) finden sich im 'Handschriftencensus' unter Bern, Burgerbibl., Cod. 776.
Königsberger Handschrift mit Rudolfs von Ems 'Barlaam' u.a. wiedergefunden
Die ehemals Königsberger Hs. 898 mit Rudolfs von Ems 'Barlaam und Josaphat', einer Johannespredigt des Hugo von Konstanz und der '(Königsberger) Jagdallegorie' ist wiedergefunden worden. Der in den Nachkriegsjahren zunächst in die Universitätsbibliothek Thorn / Toruń (Sign. Rps 28/III) gelangte und seit 1960 nicht mehr auffindbare Codex befindet sich nach Auskunft von Marta Czyżak (Thorn) und Ralf G. Päsler (Marburg) bereits seit längerer Zeit als 'Akc. 8711' in der Nationalbibliothek Warschau.
Neue Handschriften der dt. Quaestionensammlung des Meister Heinrich zu Nürnberg
Zusätzlich zu den drei bzw. vier in der 2. Auflage des Verfasserlexikons (Bd. 3 [1981], Sp. 853) verzeichneten Handschriften der umfangreichen deutschen Quaestionensammlung eines nicht näher faßbaren Meister Heinrich zu Nürnberg, der früher irrtümlich mit Heinrich von Rübenach identifiziert wurde, sind im 'Handschriftencensus' jetzt zwei weitere Textzeugen aufgeführt: Der bereits in Karin Schneiders Katalog aus dem Jahr 1978 beschriebene Cgm 625 der BSB München sowie ein 1495 von einer bisher unbekannten Schwester Magdalena Staffelsteinerin geschriebener Codex, der laut mittelalterlichem Besitzvermerk dem Dominikanerinnenkloster Hl. Kreuz in Regensburg gehörte und 1851 als Geschenk von Melchior Kardinal von Diepenbrock in die Breslauer Universitätsbibliothek (Cod. I F 508a) gelangte.
Weitere Cheltenham-Handschrift wiedergefunden
Im Zusammenhang mit der Anfertigung einer aktualisierten Überlieferungszusammenstellung der dt. Chronik Jakob Twingers von Königshofen ist es Klaus Graf (Aachen) gelungen, die bislang als verschollen geglaubte Handschrift Cheltenham Cod. 603 [bei Hegel irrtümlich als "605" bezeichnet] wiederzuentdecken: Die Handschrift wird bereits seit längererZeit als ms. 3573 in der National- und Universitätsbibliothek Straßburg aufbewahrt und ist sogar im 1923 erschienenen Katalog von Wickersheimer verzeichnet - jedoch ohne jeglichen Hinweis auf ihre Identität mit der Handschrift aus Cheltenham.
Mehr als 100 Jahre verschollene Berliner Handschrift in St. Petersburg wiederentdeckt
Die seit über 100 Jahren verschollene Berliner Handschrift von Felix Fabris 'Geistlicher Pilgerfahrt' ('Sionpilger') konnte in einem im Jahr 2005 aus Anlaß des 200-Jahr-Jubiläums der Gründung der Handschriftensammlung der Russischen Nationalbibliothek erschienenen Ausstellungskatalog wiederentdeckt werden. Der in kyrillischer Schrift veröffentlichte Katalog, den uns Marie Reusch (Marburg) "entschlüsselt" hat, verzeichnet unter 45 Handschriften der Russischen Nationalbibliothek und 20 Handschriften der Eremitage auch die 1494 von der bekannten Schwester Felicitas Lieberin im Dominikanerinnenkloster Medlingen geschriebene Handschrift; sie wird heute in der Eremitage von St. Petersburg unter der Inv.-Nr. 169562 aufbewahrt. Weiterführende Hinweise finden sich beim Eintrag im 'Handschriftencensus'.
Verschollene Handschrift aus Cheltenham in der Nationalbibliothek Warschau identifiziert
Nach einer Mitteilung von Dr. Jerzy Kaliszuk (Warschau) befindet sich die bisher verschollen geglaubte Hs. Cheltenham, Bibl. Phillippica, Cod. 724 heute in der Polnischen Nationalbibliothek (nähere Informationen im 'Handschriftencensus' unter Warschau, Nationalbibl., Cod. 8082 I). – Dr. Kaliszuk ist auch der Hinweis auf das aktuelle Signatursystem dieser Bibliothek zu verdanken (arabische mit folgender römischer Zahl). Alle entsprechenden Signatureinträge der Polnischen Nationalbibliothek im 'Handschriftencensus' wurden daher in diesem Sinne abgeändert (vgl. 'Handschriftencensus').