Handschriften­census

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Philipps-Universität Marburg

Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Über­lieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters

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Fragmentenfunde in Bern 

Ein Hinweis von Ulrich-Dieter Oppitz (Neu-Ulm) auf bisher unidentifizierte Fragmente in der Burgerbibliothek Bern führte zu einigen bemerkenswerten Neufunden: Neben einem Bruchstück aus Heinrich Seuse: 'Büchlein der ewigen Weisheit' und zahlreichen Blättern einer Hs. von Heinrich von Mügeln: 'Valerius-Maximus-Auslegung' fanden sich Teile des Psalmenkommentars des Österreichischen Bibelübersetzers sowie Ausschnitte aus der Antoniuslegende in der 'Alemannischen Vitaspatrum'.
Nathanael Busch | 25. Februar 2012

Fragment des 'Breslauer Landrechts' in Berlin identifiziert 

Ein in der Forschung bislang unbekanntes Fragment im Bestand "Fragm. var." der Berliner Staatsbibliothek konnte von Ulrich-Dieter Oppitz (Neu-Ulm) als Rest einer Handschrift des 'Breslauer Landrechts' identifiziert werden. Das Pergamentblatt, das aus dem Besitz von Heinrich Hoffmann von Fallersleben stammt, enthält einen Teil des Registers mit den Artikelüberschriften zu CXXVI bis CLXXVI. Weiterführende Hinweise finden sich unter Berlin, Staatsbibl., Fragm. var. 248,2.
Klaus Klein | 8. Februar 2012

Neues 'Passional'-Fragment in Wolfenbüttel 

In einem 1993 von der HAB Wolfenbüttel in Goslar erworbenen Konvolut konnte ein neues 'Passional'-Fragment identifiziert werden. Offensichtlich gehört es zu keiner bis dato bekannten Handchrift. Eine detaillierte Beschreibung unter der Signatur Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 89 Novissimi 4° (2) liegt im HSC durch Nicole Eichenberger vor.
[Update 9.3.2012: Inzwischen konnte festgestellt werden, dass das neue Wolfenbütteler Fragment Überrest einer ursprünglich dreispaltigen Handschrift war und zum 'Passional'-Discissus Od gehört]
Jürgen Wolf | 16. Januar 2012

Verschollenes 'Väterbuch'-Fragment wiedergefunden 

Das seit über 100 Jahren verschollene 'Väterbuch'-Fragment W aus dem Besitz von Hugo Graf von Walderdorff, Hauzenstein bei Regensburg (Signatur: Fragm. germ. 1 2°) ist wiedergefunden worden. Es ist 2007 auf einer Auktion bei Sotheby's verkauft und anschließend von Christopher de Hamel in einer 2010 erschienenen Publikation (Gilding the Lilly) als das verschollene Walderdorff-Fragment identifiziert worden. Das Doppelblatt aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts gehört - wie schon lange vermutet wurde - zu einem bekannten Discissus, von dem weitere Reste heute in Innsbruck aufbewahrt werden und weitere Blätter sich ehemals in Meran befanden. Ausführliche Angaben finden sich unter dem jetzigen Aufbewahrungsort des ehemals Walderdorffer Fragments: Bloomington (Indiana), University Libr., Medieval and Renaissance Ms. 48.
Klaus Klein | 18. November 2011

Neues Fragment aus 'Der Tugenden Buch' in Danzig identifiziert 

In dem bislang nur unzureichend erschlossenen Fragmenten-Bestand der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften (früher Stadtbibliothek) konnte von Ralf G. Päsler (Marburg) ein Pergamentblatt als ein bisher unbekanntes Fragment aus 'Der Tugenden Buch' identifiziert werden, das sich keinem der bisher bekannten Fragmente zuordnen lässt; ein Fundbericht für die ZfdA ist in Vorbereitung. Weitere Hinweise finden sich unter Danzig / Gdańsk, Bibl. der Poln. Akademie der Wissenschaften (BGPAN), Ms. 2527, Fasz. 9, Bl. 28.
Klaus Klein | 7. Oktober 2011

Exzerpt aus 'Der Tisch im Himmelreich' identifiziert 

Anne Kirchhoff (Stuttgart/ Tübingen) weist auf ein bisher unbekanntes Exzerpt aus der geistlichen Rede 'Der Tisch im Himmelreich' (auch: 'Das Himmlische Gastmahl') hin, das sich in der verschollenen Meininger Handschrift Hofbibl. Hs. 94 befand. Einen Abdruck der Verse bietet Wilhelm Grimms Freidank-Edition (Göttingen 1860), S. 146f. Bedeutsam ist der Fund nicht zuletzt deswegen, weil er die Annahme stützt, dass Versatzstücke aus der Rede auch eigenständig tradiert oder in andere Texte inseriert wurden. Leider lässt sich die genaue Blattangabe innerhalb des Freidank-Abschnitts der Handschrift (Bl. 144r-183v) nicht klären; immerhin fertigte Gerhard Thiele 1938 eine ausführliche Beschreibung der Hs. an. Anne und Matthias Kirchhoff (Stuttgart) bereiten gegenwärtig eine digitale Edition des 'Himmlischen Gastmahls' vor.
Nathanael Busch | 28. September 2011

'Buch der Könige (alter ê)' in der Kasseler Universitätsbibliothek identifiziert 

Ein von Birgitt Hilberg im 1993 erschienenen Handschriftenkatalog der heutigen Universitätsbibliothek Kassel als "[Deutsche Bibel, AT.] Übersetzung mit Auslegungen" bestimmtes Fragment konnte jetzt von Gisela Kornrumpf (München) als ein Fragment aus dem 'Buch der Könige (alter ê)' identifiziert werden. Das großformatige Pergamentblatt (breite Ränder, große Textualis) gehörte vermutlich zu einer am Ende des 14. Jahrhunderts im hessischen Sprachraum entstandenen Handschrift, die auch den 'Schwabenspiegel' enthalten haben dürfte. Weitere Informationen finden sich unter Kassel, Universitätsbibl. / LMB, 2° Ms. poet. et roman. 37 [früher Ms. Anhang 19[9,3.
Klaus Klein | 26. September 2011

Neues 'Väterbuch'-Fragment im Stadtarchiv München entdeckt 

Im Manuskriptenbestand des Historischen Vereins für Oberbayern, der im Stadtarchiv München aufbewahrt wird, konnte ein bislang unbekannter Querstreifen eines Pergamentblattes als Überrest einer 'Väterbuch'-Handschrift identifiziert werden. Das Fragment stammt zweifelsfrei aus der gleichen in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts entstandenen Handschrift, von der Burghart Wachinger 1972 weitere, damals noch in Landshut befindliche und heute im Münchner Staatsarchiv aufbewahrte Teile bekannt gemacht hat. Weiterführende Informationen finden sich im 'Handschriftencensus' unter München, Stadtarchiv, HV Ms. 733/22e.
Klaus Klein | 5. September 2011

Neues 'Rennewart'-Fragment in Dillingen entdeckt 

Der Leiter der Studienbibliothek Dillingen, Rüdiger May, hat als Einband eines Sammelbandes aus dem 16. Jh. ein stark abgeriebenes deutschsprachiges Fragment entdeckt, das von Elisabeth Wunderle (München) als Rest einer bisher unbekannten Handschrift mit dem 'Rennewart' Ulrichs von Türheim identifiziert werden konnte. Das Fragment stammt aus einer Handschrift, die wohl in der gleichen Werkstatt wie Heidelberg, Universitätsbibl., Cpg 341, und Cologny-Genf, Bibl. Bodmeriana, Cod. Bodm. 72, entstanden ist. Weiterführende Informationen finden sich unter Dillingen, Studienbibl., Druck CD 109.12.3, Einband.
Klaus Klein | 18. August 2011

Neues Pleier-Fragment in der Zentralbibliothek Zürich 

In einem in Kürze erscheinenden Beitrag stellt Nikolaus Ruge (Trier) ein bislang unbeachtetes umfangreiches Fragment aus dem Roman 'Tandareis und Flordibel' des Pleier vor. Die 14 Papierblätter sind Überreste einer in den Jahren 1470/80 im schwäbischen Raum entstandenen Handschrift. Weitere Einzelheiten (einschließlich genaue bibliographische Angabe) finden sich unter Zürich, Zentralbibl., Cod. Z XIV 37.
Klaus Klein | 16. August 2011