Neuigkeiten
Alle | Allgemein | Funde | Maniculae | Publikationen | Technik | Termine
160 Artikel, Seite 12 von 16
Neuer Erfurter Textzeuge des 'Paradisus animae', dt.
Gisela Kornrumpf (München) ist es gelungen, den im Erfurter Bistumsarchiv auf zwei Pergamentdoppelblättern erhaltenen und "noch nicht genauer bestimmten theologischen Traktat" (Heinrich Niewöhner 1942) zu identifizieren: Es handelt sich um einen relativ frühen Textzeugen der ältesten Übersetzung des 'Paradisus animae' (sünde-Version), die bislang nicht ediert ist. Weiterführende Hinweise mit genauerer Inhaltsbestimmung bietet der einschlägige Eintrag im 'Marburger Repertorium' unter Erfurt, Bistumsarchiv, Deutsche Fragmente 3.
Frühe Fragmente aus Marquards von Lindau 'Dekalogerklärung' entdeckt
Zwei in der bisherigen Forschung unbekannte Pergamentfragmente konnten von Nathanael Busch und Daniel Könitz als Überreste von zwei frühen Handschriften der 'Dekalogerklärung' Marquards von Lindau († 1392) identifiziert werden; sie sind in einer äußerst sorgfältigen und offenbar traditionsbewußten Schrift um 1400 geschrieben worden. Weiterführende Hinweise und Beschreibungen finden sich im 'Marburger Repertorium deutschsprachiger Handschriften des 13. und 14. Jahrhunderts' bei den entsprechenden Einträgen zu Colmar und Schwaz.
Neue Handschrift von Albert Suhos nd. Weltchronik ('Der werlde lop') identifiziert
Gisela Kornrumpf (München) konnte eine im 1999 erschienenen 'Handschriftencensus Westfalen' kurz beschriebene Handschrift in St. Johannes Baptist in Warburg als einen bisher unbekannten Textzeugen von Albert Suhos (genannt Kuel) 'Der werlde lop' identifizieren. Von dieser nd. Weltchronik war bislang nur eine einzige Handschrift aus dem Jahr 1473 bekannt (Krakau, Bibl. Jagiellońska, Berol. mgq 1481); die neue Warburger Handschrift überliefert eine zweite Fassung. Sollte sich die Datierung 1452 in der Warburger Handschrift auf das Entstehungsjahr des Codex beziehen, dann müßte es sich bei diesem Textzeugen um ein Autograph des Albert Suho handeln. Weiterführende Hinweise zu den beiden Chronik-Handschriften sind über den entsprechenden Eintrag im 'Gesamtverzeichnis Autoren/Werke' des 'Handschriftencensus' verfügbar.
Neuer Textzeuge der 'Hoheliedauslegung Meliora sunt ubera tua vino' in Cambridge (Mass.)
Johanna Rodda (Harvard) und Markus Stock (University of Toronto) ist es gelungen, eine bisher nur als "Buch über Cantica Canticorum" bezeichnete deutschsprachige Handschrift als einen bisher unbekannten Textzeugen der 'Hoheliedauslegung Meliora sunt ubera tua vino' zu identifizieren; der im Jahr 1472 geschriebene Codex befindet sich heute in Cambridge (Mass.), Harvard College Libr. / Houghton Libr., MS Ger 44. Erfreulicherweise hat die besitzende Bibliothek Farb-Digitalisate des gesamten Codex im Internet frei zugänglich gemacht. Der Link zum Digitalisat findet sich beim einschlägigen Eintrag im 'Handschriftencensus'.
Thomasin-Fragment in Hermannstadt / Sibiu wiedergefunden
Laut Auskunft von Christoph Schanze (Tübingen / Gießen) hat Eva Spanier (Nürnberg / Cluj) nach umfangreichen Recherchen das erst 1976 veröffentlichte Fragment aus dem 'Welschem Gast' Thomasins von Zerklære im Staatsarchiv von Hermannstadt / Sibiu wiedergefunden. Das Doppelblatt war infolge von Umsignierungen innerhalb des Bestandes seit geraumer Zeit nicht mehr auffindbar gewesen; es befindet sich nach wie vor im Staatsarchiv, trägt nunmehr aber eine andere Signatur. - Digitalaufnahmen des Doppelblattes, die seitens des Archivs nicht zur Veröffentlichung freigegeben sind, sind im Besitz von Christoph Schanze.
Neues 'Sachsenspiegel'-Fragment im rumänischen Klausenburg / Cluj entdeckt
Im rumänischen Klausenburg / Cluj wurde von Adinel-Ciprian Dincă im Rahmen der Katalogisierungsarbeiten der Drucke des 16. Jahrhunderts ein bislang unbeachtetes deutschsprachiges Fragment entdeckt, das von Balázs J. Nemes (Freiburg i. Br.) als ein Bruchstück aus dem 'Sachsenspiegel' (Lehnrecht) Eikes von Repgow identifiziert werden konnte; zu dem Neufund wird eine Publikation von Dincă und Nemes vorbereitet. Angaben zum Aufbewahrungsort und zur Signatur finden sich beim entsprechenenden Eintrag im 'Handschriftencensus'.
Ältestes Fragment von Mechthilds von Magdeburg 'Das fließende Licht der Gottheit' entdeckt
In der Bibliothek der Moskauer Lomonossov-Universität konnten Natalija Ganina und Catherine Squires ein früher in der Bibliothek des Domgymnasiums in Halberstadt aufbewahrtes Fragment als den ältesten Textzeugen von Mechthilds von Magdeburg 'Das fließende Licht der Gottheit' identifizieren (bisher: "Geistliches Fragment"); die Schrift der knapp drei Pergamentdoppelblätter reicht nahe an die Lebenszeit Mechthilds heran. Weiterführende Hinweise mit bibliographischen Angaben zu den vorläufigen Beschreibungen aus den Jahren 2004 und 2008 (jeweils in kyrillischer Schrift) sowie zu einer kürzlich erschienenen Publikation (online verfügbar) und zu einer im Druck befindlichen Veröffentlichung sind über den einschlägigen Kurzeintrag im 'Handschriftencensus' zugänglich.
Neue Handschrift von Hieronymus Possers 'Auslegung der Zehn Gebote'
Gisela Kornrumpf (München) konnte in einer Handschrift des Güssinger Franziskanerklosters (Hs. I/32) einen bisher nur als "Dekalogerklärung" bezeichneten Text als die umfangreiche 'Auslegung der Zehn Gebote' des 1454 gestorbenen Salzburger Predigers Hieronymus Posser identifizieren. Somit sind von dieser Auslegung (Inc. Dye czehen gepot gots hat uns got geben aus seyner unausprechleicher lieb ...) neben den neun im Jahr 1976 von Gerold Hayer zusammengestellten Textzeugen und der in der 2. Auflage des Verfasserlexikons (Bd. 7 [1989], Sp. 793) hinzugefügten Handschrift aus dem Salzburger Benediktinerinnenstift Nonnberg insgesamt elf Textzeugen bekannt. Die Gesamtüberlieferung von Possers 'Auslegung der Zehn Gebote', von der keine Ausgabe existiert, ist über das 'Gesamtverzeichnis Autoren / Werke' im 'Handschriftencensus' erreichbar.
Verschollenes 'Parzival'-Fragment von der Forschung bisher übersehen
Bei der Durchsicht des Handschriftenkatalogs der Bibliothek von Arnhem fand Karl Heinz Keller einen Hinweis auf ein ehemals hier verwahrtes, jedoch verschollenes 'Parzival'-Fragment, das in der Forschung bisher nicht zur Kenntnis genommen worden war. In Fortzählung der bislang bekannten Fragmente wird es nun in der 'Parzival'-Überlieferung als Fragm. 70 geführt. Nähere Informationen dazu unter Arnhem, Openbare en Gelderse Wetenschappelijke Bibl., MS 78.
Deutsche Handschriften in den Duke University Libraries in Durham
Im Frühjahrssemester 2009 haben Lee Czerw, Sara Farner Budarz, Matthew Feminella, Susanne Gomoluch, Donald Hill, Talia Kazan, Tayler Kent, Andrew Magee und Janice Smith zusammen mit Ruth von Bernuth von der University of North Carolina at Chapel Hill in der Jantz Collection der Duke University Libraries deutschsprachige Handschriftenfragmente gefunden. Eines dieser Fragmente (wohl eine bisher unbekannte dt. Übersetzung aus der 'Legenda aurea') ist jetzt über den 'Handschriftencensus' erfasst.