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Illustrierter 'Passionstraktat Als unser behalter' in Boston
Die Public Library in Boston (Mass.) hat eine reich illustrierte und in der bisherigen Forschung kaum beachtete Handschrift aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts vollständig digitalisiert und öffentlich zugänglich gemacht. Für den darin überlieferten Passionstraktat konnte Ulrike Bodemann inzwischen eine Parallelüberlieferung in einer heute in der Augsburger Universitätsbibliothek aufbewahrten Handschrift auffinden. Informationen zu diesen beiden Codices (incl. Link zum Bostoner Digitalisat) sind im 'Gesamtverzeichnis Autoren / Werke' über das neue, das Incipit einbeziehende Stichwort 'Passionstraktat Als unser behalter' erreichbar.
'Der weise Meister von Toledo'
Als "astrologische Dichtung in deutschen Reimen", als "Gedicht astrologischen Inhalts" bzw. mit dem Titel 'Von der Kraft der Planeten' wird in Handschriftenkatalogen von Berlin, Budapest und Kremsmünster (jeweils ohne Kenntnis der Parallelüberlieferung) ein Text mit dem auffälligen Incipit Ze Dolet ein weiser maister waz / der den gesellen astronomiam laz bezeichnet. Im Verfasserlexikon findet sich zu diesem Text kein Eintrag. Die derzeit bekannte Überlieferung dieses in Handschriften des 14./15. Jahrhunderts bezeugten Textes ist im 'Handschriftencensus' in der Rubrik 'Gesamtverzeichnis Autoren/Werke' unter dem neuen Titel 'Der weise Meister von Toledo' zusammengefaßt. Eine Edition ist in Vorbereitung.
Solothurner 'Küchenmeisterei'
Marco Heiles (Oxford) ist es gelungen, die in einer Solothurner Handschrift überlieferte Fassung der 'Küchenmeisterei', die erst kürzlich von Trude Ehlert herausgegeben worden ist, als eine Druckabschrift zu bestimmen. Da Register, Durchnumerierung der Rezepte sowie Seitenüberschriften erst ab dem Druck Mainz, Peter Schöffer um 1487 auftreten, kann die (am Anfang unvollständige) Solothurner Handschrift frühestens um 1487 geschrieben worden sein. Weiterführende Hinweise finden sich unter Solothurn, Zentralbibl., Cod. S 490.
'Schwabenspiegel'-Handschrift von Guido Kisch (New York) hat neuen Besitzer
Die früher im Besitz von Guido Kisch (New York) befindliche 'Schwabenspiegel'-Handschrift (Oppitz Nr. 767) ist verkauft worden; sie befindet sich jetzt im Privatbesitz eines süddeutschen Sammlers, der inzwischen feststellen konnte, daß Guido Kisch den Codex im Jahr 1927 vom Antiquariat Seuffer & Willi (München) zum Preis von 50 Mark erworben hat. Weitere Angaben finden sich im 'Handschriftencensus'.
Zwei Fragmente der 'St. Georgener Predigten' zusammengeführt
Die Überprüfung einer Beobachtung von Martin Schubert (Berlin) durch Kurt Otto Seidel (Münster) hat ergeben, daß ein Marburger Fragment (Mscr. 116) und ein Münchner Fragment (Cgm 5250/8a) der 'St. Georgener Predigten' aus der gleichen, im 1. Viertel des 14. Jahrhunderts im westalemannischen Sprachraum entstandenen Handschrift stammen; das Marburger Fragment war das innerste, das Münchner Fragment das zweitinnerste Doppelblatt der gleichen Lage. Beschreibung und weiterführende Informationen zu den beiden Textzeugen sind in einem Eintrag des 'Marburger Repertoriums' zusammengefaßt.
Länderkennzeichnung im 'Handschriftencensus'
Ab sofort wird im 'Gesamtverzeichnis Handschriften' die Länderzugehörigkeit der einzelnen Bibliotheksorte mit der Flagge des jeweiligen Landes gekennzeichnet. Standardmäßig werden die Orte weiterhin alphabetisch sortiert; zusätzlich gibt es jetzt die Option, die einzelnen Orte auch "nach Ländern" zu sortieren.
Zu Handschriften der University Library in Philadelphia (Pennsylvania)
Die Handschriften der University Library in Philadelphia (Pennsylvania) tragen neue Signaturen: das bei den deutschsprachigen Textzeugen bisher vertraute "Ms. ger. ..." wurde durch ein streng numerisches System ("Ms. Cod. ...") ersetzt. Beschreibungen dieser Handschriften können über ein eigenes Portal aufgerufen werden, auf das bei den einschlägigen Einträgen im 'Handschriftencensus' verwiesen wird (dazu im Suchmenu 'Language' und 'German' auswählen). In diesem Zusammenhang macht Markus Stock (Toronto) darauf aufmerksam, daß von Ms. Cod. 1077 (früher Ms. Ger. 6) mit Seifrits 'Alexander', mit der 'Grisardis' von Erhart Groß und mit der Übersetzung von 'De duobus amantibus' des Aeneas Silvius durch Niklas von Wyle ein vollständiges Farbdigitalisat frei zugänglich ist; gleiches gilt für Ms. Cod. 1177 (früher Ms. Ger. 69) mit der 'Eichstätter Konventsregel des Heilig-Geist-Spitals' aus dem 13. Jahrhundert.
'Hausbuch' des Michael de Leone ('Würzburger Liederhandschrift') online
Die Universitätsbibliotek München hat 39 Zimelien aus ihren Beständen zur kostenfreien Benutzung im Internet bereitgestellt; darunter befindet sich auch - worauf Klaus Graf (Aachen) hinweist - der zweite Band des 'Hausbuchs' des Michael de Leone ('Würzburger Liederhandschrift') [938 MB]. Die um die Mitte des 14. Jahrhunderts entstandene dt.-lat. Sammelhandschrift (heute München, Universitätsbibl., 2° Cod. ms. 731) ist vor allem wegen ihrer "zahlreichen Unica und Erstüberlieferungen für die mhd. Literaturgeschichte bedeutsam" (Gisela Kornrumpf in 2VL 6 [1987], Sp. 499). Der Zugang zum Digitalisat ist über die Projektseite der Münchner Universitätsbibliothek bzw. (verbunden mit Inhaltsangabe und weiterführenden Hinweisen) über den einschlägigen Eintrag im 'Marburger 'Repertorium' möglich.
Kurzbeschreibungen aus der Burgerbibliothek Bern
Kurzbeschreibungen derjenigen Handschriften aus der Burgerbibliothek Bern, die nach 1875 erworben wurden und daher im alten Katalog von Hermann Hagen (1875) noch nicht erfaßt sind, sind online zugänglich:
Martin Germann, Burgerbibliothek Bern, Bongarsiana. Zuwachs der Jahre 1875 bis 2006. Kurzbeschreibungen jener Codices, die nicht enthalten sind im gedruckten Katalog: Hagen, Hermannus [...] 1875. Codices 723-863. Numerische Liste nach Signatur [Stand 20. Juni 2006] [online]
Im 'Handschriftencensus' wurden inzwischen bei den 16 einschlägigen Textzeugen aus der Signaturenstrecke Cod. 723-863, von denen einige aus der Sammlung Eduard Langer in Braunau stammen, Verlinkungen auf diese Publikation eingerichtet.
'Freidank-Repertorium': überarbeitet und in neuer Gestalt
Das 'Marburger Repertorium der Freidank-Überlieferung', das in den Jahren 1998 bis 2006 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft unter der Leitung von Joachim Heinzle erarbeitet wurde, präsentiert sich jetzt in neuer Gestalt; im Zuge der Umstellung wurden alle Einträge überprüft und auf den aktuellen Stand gebracht. Die Beschreibungen sind zugänglich über Verzeichnisse der Handschriften, der Drucke und der Inschriften sowie über eine Suchfunktion [zum 'Freidank-Repertorium'].