Handschriftenbeschreibung 9387
Aufbewahrungsorte | Inhalt | Kodikologie | Forschungsliteratur
Aufbewahrungsorte
Institution | Art | Umfang |
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Princeton (New Jersey), University Libr., Cotsen Children's Libr. (CTSN) 40765
| Codex | I + 306 Blätter |
Inhalt
Teil I (Bl. 1-70): Bl. 1ra-70vb = Ulrich von Pottenstein: 'Speculum sapientiae', dt., Fassung *X (Pr) Teil II (Bl. 71-176; von derselben Hand wie Teil I, nur die Schlusslage Bl. 167ff. von anderer Hand): Bl. 71ra-137va = Österreichischer Bibelübersetzer: Thematisch geordnete, glossierte Auszüge aus den Salomonischen Weisheitsbüchern und Exzerpte aus dem Passauer Anonymus, ab Bl. 106vb: Kleine Schriften II (Traktate B.5.6.7.8.8a.9.); s. Ergänzender Hinweis 3) a) Bl. 106vb-112ra = 'Von der juden jrrsall' (nach dem Passauer Anonymus) b) Bl. 112ra-116rb = Von Philosophen, Ketzern, falschen Christen (bis 112va nach dem Passauer Anonymus) c) Bl. 116rb-117va = Von Träumen und falschen Traumdeutern, von Zauberern und Wahrsagern d) Bl. 117va-123ra = 'Ketzertraktat' (Auszüge aus dem häreseologischen Teil des Passauer Anonymus) e) Bl. 123ra-rb = Zu berechtigter Pfaffenkritik von Laien f) Bl. 123rb-137va = Sog. 'Fürstenspiegel All hie ist mit fleiss ze mericken', mitten im Satz abbrechend Bl. 137va-139va = 'Lehre vom Haushaben' = Pseudo-Bernhard von Clairvaux: 'Epistola ad Raimundum de cura et modo rei familiaris' (PL 182, 647-651, Ep. 456), dt., Übersetzung A (möglicherweise dem Österreichischen Bibelübersetzer zuzuschreiben [vgl. Kornrumpf 2004, Sp. 1104]) Bl. 139va-175va = Österreichischer Bibelübersetzer: '(Klosterneuburger) Evangelienwerk', Erstfassung, Auszüge (Pt): a) Bl. 139va-172rb = Passionsglosse mit Prolog und gereimtem Epilog (ohne Wolfhart-Nennung) b) Bl. 172rb-175va = Auferstehung, nach dem 'Evangelium Nicodemi' Bl. 175vb-176vb = leer Teil III (Bl. 177-305/306, von besonderer Hand): Bl. 177ra-305ra = Bruder Berthold: 'Rechtssumme' (Fassung C/Cy (?); s. Ergänzender Hinweis 4) |
Kodikologie
Beschreibstoff | Papier |
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Blattgröße | ca. 380 x 270 mm |
Spaltenzahl | 2 |
Besonderheiten | 96 kolorierte Federzeichnungen zu den 'Cyrillusfabeln' Ulrichs von Pottenstein |
Entstehungszeit | um 1430 (KdiH S. 316) |
Schreibsprache | bair.-österr. (KdiH S. 317) |
Forschungsliteratur
Abbildungen |
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Literatur (in Auswahl) |
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Archivbeschreibung | --- |
Ergänzender Hinweis | 1) Die Handschrift ist 1998 über das Antiquariat 'Les Enluminures', Paris, verkauft worden und befand sich anschließend in den USA in Privatbesitz von Lloyd Cotsen (Los Angeles), "der 1997 seine Sammlung illustrierter Kinderbücher der Firestone-Library der Princeton University vermachte und die Handschrift nachträglich in den Sammlungskontext einfügte" (Kat. dtspr. ill. Hss. S. 316). 2) Eine hier dankbar mit herangezogene detaillierte Beschreibung (Stand: 19.11.1997) hat Regina Cermann erstellt, während der Codex im Handel war; u.a. ist ihr der Nachweis der Kreuzensteiner Provenienz (anhand der Inventar-Nummer auf Bl. Ir) gelungen. 3) Die zweite Hälfte des Textes Bl. 71ra-137va entspricht Wien, Österr. Nationalbibl., Cod. 2846, Bl. 119ra-169rb = Österreichischer Bibelübersetzer: Kleine Schriften II. – Die durch diese Hs. bekanntgewordene erste Hälfte enthält Bl. 94rb-95va zwei Traktate (Von possen vnglauben und Von den Sterczern, mit Benutzung des Anonymus), die die von Niesner (2004) bereits vermutete Hauptquelle für Beheims Lieder 235 und 236 bilden. 4) Eine genauere Bestimmung der Redaktion der 'Rechtssumme' steht aus. Der Prolog (Bl. 187ra-va) folgt – mit Versetzungen und einer größeren Auslassung – Cy, doch ist die in Cy unterdrückte Autorschaft Bertholds durch Einschub von C Z. 11-44 (nach Cy Z. 34) restituiert (vgl. die Edition Steer/Klimanek S. 126/127-132/133). Das Register (Bl. 177ra-185vb) weist einen ungewöhnlich langen Vorspann auf. |
Mitteilungen von Sebastian Holtzhauer |
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Ulrike Bodemann / Gisela Kornrumpf (München), Oktober 2023 |