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Dresdener Fragmente identifiziert
Im Zuge der laufenden Katalogisierung der deutschsprachigen Dresdener Handschriften wurden von Werner J. Hoffmann (Leipzig) seit 2008 zahlreiche Handschriftenfragmente entdeckt bzw. identifiziert, darunter: Mscr. Dc. 156 (Einband) = 'Südmittelniederländische Legenda aurea'; Mscr. P.85 = 'Passional'; Mscr. R.52.r, Bl. 54-55 = 'Schwarzwälder Predigten'; Mscr. R.52.u, Bl. 25-26 = 'Das Buch der Könige' (in der 'Schwabenspiegel'-Fassung). Alle Fragmente sind im 'Handschriftencensus' nachgewiesen; detaillierte Beschreibungen erscheinen im Katalog von Werner J. Hoffmann.
Spuren einer verschollenen Handschrift aus dem Nürnberger Katharinenkloster
Eine heute verschollene, in zwei Auktioskatalogen aus den Jahren 1835 und 1837 verzeichnete deutschsprachige Handschrift des Nürnberger Katharinenklosters kann nach Auskunft von Antje Willing (Erlangen/Jena) mit großer Wahrscheinlichkeit mit derjenigen Handschrift identifiziert werden, die im mittelalterlichen Bibliothekskatalog dieses Klosters mit der Signatur E XXIII eingetragen ist. Den Anfang dieser (zur Zeit des Verkaufs) knapp 500 Blätter umfangreichen Sammelhandschrift vom Jahr 1447 bildete möglicherweise das 'Marienleben' des Heinrich von St. Gallen. Weitere Angaben zu diesem Codex (incl. Links zu den beiden digitalisierten Auktionskatalogen) sind im 'Handschriftencensus' unter dem letzten sicher nachweisbaren Besitzer Privatbesitz Auktionshaus Cochran, London, Nr. 1837/148 verzeichnet. Vielleicht helfen diese Informationen, den verschollenen Codex zu lokalisieren.
Handschrift aus dem Nürnberger Katharinenkloster in Austin (Texas)
Unter den kürzlich von der University of Texas in Austin digitalisierten Handschriften befindet sich nach Auskunft von Falk Eisermann (Berlin) auch ein bisher unbekannter deutschsprachiger Codex aus dem frühen 16. Jh., der sich im 19. Jh. wohl in der Bibliothek des Frankfurter Sammlers Georg Kloss befunden hat. Obwohl die Handschrift keinen mittelalterlichen Besitzvermerk trägt, scheint sie im Nürnberger Katharinenkloster entstanden zu sein; dafür spricht u.a. die Erwähnung von Veronica Bernhartin, die von 1498-1526 Priorin im Nürnberger Katharinenkloster gewesen ist. Die geistliche Sammelhandschrift enthält u.a. Texte von Tauler (103v), Gerson (105r, 215r), Meister Eckhart (119r), Bonaventura (160r), Seuse (183r) sowie Predigten und Predigtexzerpte verschiedener bekannter und unbekannter Prediger aus Nürnberg. Weiterführende Hinweise (incl. Link zum Digitalisat) finden sich unter Austin (Texas), University of Texas, Harry Ransom Center, HRC 41.
Verschollene Handschrift mit 'Feuerwerkbuch von 1420' und 'Bellifortis' wiedergefunden
Regina Cermann (Wien) ist es gelungen, den heutigen Aufbewahrungsort einer lange Zeit verschollenen Handschrift aus dem Besitz des Freiherrn von der Horst auf Schloß Hollwinkel bei Lübbecke ausfindig zu machen: Der reichhaltig illustrierte Codex aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, der u.a. das 'Feuerwerkbuch von 1420' und eine Bearbeitung von Konrad Kyesers 'Bellifortis' überliefert, ist identisch mit einer Handschrift in der Public Library in New York, deren Herkunft in der jüngst erschienenen Lieferung des 'Katalogs der deutschsprachigen illustrierten Handschriften' (Bd. 4/2, Lfg. 3/4, S. 229-231 noch als "unbekannt" bezeichnet werden mußte. Weiterführende Hinweise finden sich im 'Handschriftencensus' unter New York, Public Libr., Spencer Collection, Ms. 104.
Salzburg-Berliner 'Studentenabenteuer' aus Nikolsburg
Der "Abklatsch einer deutschsprachigen Dichtung um 1300 im Vorderdeckel" einer 1999 aus dem Antiquariatshandel für die Berliner Staatsbibliothek erworbenen und von Renate Schipke (Berlin) beschriebenen lateinischen Sammelhandschrift (Ms. lat. fol. 973) konnte von Christine Glaßner (Wien) und Kurt Gärtner (Marburg) identifiziert werden; gleichzeitig konnte damit auch die Herkunft der Berliner Handschrift geklärt werden. Der Leimabklatsch bietet (spiegelverkehrt) die Rückseite des Nikolsburger 'Studentenabenteuer'-Fragments, das am Institut für Germanistik der Universität Salzburg aufbewahrt wird. Abbildungen des Salzburger Fragments, für die wir Gerold Hayer (Salzburg) zu danken haben, und des Berliner Leimabklatsches sowie weiterführende Hinweise sind über den entsprechenden Eintrag im 'Handschriftencensus' zugänglich.
Verschollene Buxheim-Handschrift geortet
Der im Versteigerungskatalog der Carl Förster'schen Kunstauction / Bibliotheca Buxiana aus dem Jahr 1883 unter der Nr. 2528 verzeichnete theologische Sammelband, der bisher als verschollen galt, ist von Gisela Kornrumpf (München) geortet worden: Die Handschrift ist bereits 1968 von der Bayerischen Staatsbibliothek München erworben worden und trägt dort die Signatur Clm 28885. Durch Autopsie ließ sich jetzt feststellen, daß es sich bei dem im Versteigerungskatalog als "Vocabular (lat.-oberdeutsch)" bezeichneten Text um einen bisher unbekannten Textzeugen von Johannes Kotmanns 'Vocabularius optimus' handelt, und das "lat. u. oberd. Ged. z. Ehr. Mariae" ist ein bisher unbekannter Textzeuge des 'Defensorium inviolatae virginitatis Mariae', lat./dt. des Franz von Retz. Eine ausführliche Beschreibung findet sich im 'Handschriftencensus'.
Neue Textzeugen der 'Secretum secretorum'-Bearbeitung des Michel (?) Gernpaß
Zu den vier im Verfasserlexikon (Bd. 2 [1980], Sp. 1261) und bei Regula Forster (2006, S. 189) genannten Textzeugen der poetischen 'Secretum secretorum'-Bearbeitung des Michel (?) Gernpaß (Berlin, Berlin/Krakau, München, Wien) konnten im 'Handschriftencensus' inzwischen drei weitere Handschriften hinzugefügt werden: eine in der Stiftsbibliothek Altenburg (NÖ) und zwei im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. Die derzeit bekannte Gesamtüberlieferung (incl. Hinweis auf Toischers 1884 erschienene Ausgabe) ist im Gesamtverzeichnis Autoren/Werke über das Stichwort Gernpaß, Michel (?): Poetische 'Secretum secretorum'-Bearbeitung erreichbar.
Deutschsprachige Texte in Brünn / Brno identifiziert
Dank der Mithilfe von Stanislav Petr (Prag) und der Unterstützung durch das Stadtarchiv Brünn / Brno ist es gelungen, zwei in einer lat. Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts überlieferte deutschsprachige Texte zu identifizieren. Es handelt sich bei den beiden Stücken um die 1995 von Britta Juliane Kruse (nach anderen Handschriften) herausgegebene 'Predigt auf die Hochzeit zu Kana' und die 'Predigt vom ehelichen Leben'. Weiterführende Hinweise sowie drei Farb-Abbildungen sind im 'Handschriftencensus' über Brünn / Brno, Stadtarchiv, Fond V 2 (Svatojakubská knihovna), Cod. 31/98a zugänglich.
Rudolfs von Ems 'Weltchronik' in Bad Wildungen wiedergefunden
Die seit längerer Zeit verschollene Bad Wildunger Handschrift der 'Weltchronik' des Rudolf von Ems ist nach Auskunft von Stadtarchivar Manfred Hülsebruch (Bad Wildungen) wiedergefunden worden. Der voluminöse Codex, der erst 1933 in der Bibliothek des Gymnasiums entdeckt wurde, ist jetzt wieder im Bad Wildunger Stadtarchiv zugänglich. Mit Hilfe einiger freundlicherweise von Manfred Hülsebruch zur Verfügung gestellten Abbildungen konnte die bisherige Datierung ("um 1400") korrigiert werden: die Handschrift ist aufgrund des paläographischen Befundes eindeutig erst im 15. Jahrhundert entstanden. Weiterführende Informationen und ausgewählte Farb-Abbildungen sind über den Eintrag im 'Marburger Repertorium' zugänglich.
'Der Tugenden Buch' in Philadelphia (Pennsylvania), University Library
Aufgrund eines Hinweises von Klaus Graf (Aachen) konnte jetzt Gisela Kornrumpf (München) die im Verfasserlexikon (Bd. 9 [1995], Sp. 1135) geäußerte Vermutung, es handle sich bei einem in Philadelphia (Pennsylvania) aufbewahrten Codex um einen in der Edition nicht berücksichtigten Textzeugen von 'Der Tugenden Buch', bestätigen und darüber hinaus eine Zuschreibung an die Redaktion *Z wahrscheinlich machen. Die auf das Jahr 1433 datierte Handschrift überliefert außerdem eine anonyme alem. Übersetzung oder Bearbeitung der 'Epistula Rabbi Samuelis ad Rabbi Isaac'. Weiterführende Hinweise (incl. Link zum vollständigen Farb-Digitalisat) unter Philadelphia (Pennsylvania), University Libr., Ms. Cod. 1079 (früher Ms. Ger. 3).