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Neues Pleier-Fragment in der Zentralbibliothek Zürich
In einem in Kürze erscheinenden Beitrag stellt Nikolaus Ruge (Trier) ein bislang unbeachtetes umfangreiches Fragment aus dem Roman 'Tandareis und Flordibel' des Pleier vor. Die 14 Papierblätter sind Überreste einer in den Jahren 1470/80 im schwäbischen Raum entstandenen Handschrift. Weitere Einzelheiten (einschließlich genaue bibliographische Angabe) finden sich unter Zürich, Zentralbibl., Cod. Z XIV 37.
Handschriftenkatalog der Universitäts- und Landesbibliothek Innsbruck (Bd. 7) erschienen
Im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist soeben erschienen: Katalog der Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck, Teil 7: Cod. 601-700. Unter der Leitung von Walter Neuhauser bearbeitet von Petra Ausserlechner, Walter Neuhauser, Claudia Schretter, Ursula Stampfer. Katalog- und Registerband, CD-ROM (Veröffentlichungen der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters II,4,7 = Denkschriften der phil.-hist. Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 414), Wien 2011 (ISBN 978-3-7001-6899-7).
Neues Fragment aus dem 'Tristan' Gottfrieds von Straßburg in Wiesbaden
Nigel F. Palmer (Oxford) macht darauf aufmerksam, dass sich im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden ein in der einschlägigen Forschung bisher unbekanntes Fragment aus dem 'Tristan' Gottfrieds von Straßburg befindet. Der kleine Blattausschnitt mit insgesamt nur 26 Versen ist der einzige Überrest einer bisher unbekannten Handschrift, die wohl im 2. Viertel des 14. Jahrhunderts entstanden und vermutlich in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts makuliert worden ist. Eine separate Publikation Nigel F. Palmers ist nicht geplant. Nähere Angaben zu diesem Textzeugen, der die 'Tristan'-Sigle p erhält, finden sich unter Wiesbaden, Hauptstaatsarchiv, Abt. 1105 Nr. 42.
Wetzlarer 'Wigalois' in Wiesbaden wiedergefunden
Das 1898 von Edward Schröder in der ZfdA veröffentlichte Fragment aus Wirnts von Grafenberg 'Wigalois' (Hilgers Nr. 34 = f), das nach der Auflösung des Wetzlarer Staatsarchivs im Jahr 1924 als verschollen galt und vergeblich in Frankfurt, Berlin und Merseburg gesucht worden ist, konnte im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden wiedergefunden werden. Das stark beschädigte Doppelblatt aus dem 14. Jahrhundert nimmt innerhalb der 'Wigalois'-Überlieferung eine Sonderstellung ein, da in dieser großformatigen Handschrift mehrfach Raum für Illustrationen ausgespart wurde. Weiterführende Hinweise finden sich im 'Handschriftencensus' unter Wiesbaden, Hauptstaatsarchiv, Abt. 3004 Nr. A 147.
'Kaiserchronik', Evangelienharmonie und Albrechts 'Jüngerer Titurel' in Solothurn
Bei der Katalogisierung von Drucken des 16. Jahrhunderts sind in der Zentralbibliothek Solothurn bedeutende Fragmente von drei deutschsprachigen Handschriften aus dem 13. bzw. 14. Jahrhunderts aufgefunden worden, die Ian Holt (Solothurn) in einem für die ZfdA im Druck befindlichen Beitrag vorstellen wird. Es handelt sich um Fragmente aus der 'Kaiserchronik' A (Fragm. aus B I 279), aus der Evangelienharmonie 'Ndl.-dt. Leben Jesu' (Fragm. in Rar 2184) und aus 'Albrechts 'Jüngerem Titurel' (Fragm. in Rar 1453).
Handschriften im Hasenpelz
Im März 2011 wurden Pergamentstreifen in 19 spätmittelalterlichen Figurenornaten des Klosters Wienhausen entdeckt. Die Figurenornate waren aus Kloster Wienhausen zur Restaurierung in die Textilrestaurierung, die in Kloster Lüne für den gesamten Bereich der Klosterkammer Hannover angesiedelt ist, geschickt worden, wo sie von Wiebke Haase und Tanja Weißgraf bearbeitet werden; Charlotte Klack-Eitzen bereitet eine umfassende Publikation zu den Kleidern vor. Sie gehören u.a. zu den Figuren des Auferstandenen auf dem ehemaligen Altar der Nonnenempore und den zwei (jetzt verlorenen) Engelsfiguren, zu einer erhaltenen Madonna mit Kind und weiteren bekannten Figuren aus Wienhausen. Sabine Wehking (Inschriftenkommission, Göttinger Akademie der Wissenschaften) erkannte die Bedeutung dieses Fundes, der aus mindestens 23 makulierten Handschriften des 14. und 15. Jahrhunderts stammt. Die Pergamentstreifen waren systematisch hinter die Pelzbesatzstreifen aus weißem Hasenfell so eingenäht, dass sie unsichtbar den Faltenwurf des Saums verstärkten. Unter den Pergamentresten befinden sich auch Reste zweier nd. Handschriften, und zwar einer Sachsenspiegel-Handschrift (Hb 52) und einer bislang unbekannten gereimten Passionsmeditation (Hb 64). Henrike Lähnemann bereitet eine Edition des Passionstraktats vor, der streckenweise Parallelen zur Bordesholmer Marienklage aufweist.
Neue Handschrift des 'Alexius C'
Henrike Lähnemann (Newcastle) entdeckte in Cambridge eine der einschlägigen Forschung bisher unbekannte Hs. des 'Alexius C'. Der Text füllt vollständig eine einzelne Papierlage, die offenbar nie mit weiteren Lagen zusammengebunden war. Sie wurde vom Londoner Professor A. B. Swete, der sie im 19. Jh. in einer Auktion erworben hatte, an die Bibliothek des Gonville & Caius College vermacht. Weiterführende Informationen finden sich unter Cambridge (GB), Gonville & Caius College, Ms. 778/817.
Handschriftenkatalog der Universitäts- und Landesbibl. Düsseldorf (Bd. 2) erschienen
Im Harrassowitz-Verlag (Wiesbaden) ist soeben erschienen: Die mittelalterlichen Handschriften der Signaturengruppe B in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, Teil 2: Ms. B 101a bis B 214, beschrieben von Agata Mazurek und Joachim Ott (Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf. Katalog der Handschriftenabteilung 2), Wiesbaden 2011. Der Katalog enthält u.a. ausführliche Beschreibungen von sechs deutschsprachigen bzw. niederländischen Handschriften (Ms. B 112, B 119, B 130, B 144, B 158, B 208).
Ein Neufund zur 'St. Pauler Reimbibel'
Ein großformatiges Pergamentblatt, das 2001 vom Münchner Antiquariat Hartung & Hartung als Fragment einer 'Weltchronik' versteigert worden war, hat Gisela Kornrumpf (München) in der Beinecke Rare Book and Manuscript Library in New Haven geortet und als Bestandteil des einzigen Textzeugen der 'St. Pauler Reimbibel' erkannt. Es handelt sich um einen bair.-österr. Codex discissus des 14. Jahrhunderts, von dem bisher elf Blätter (heute in Innsbruck, St. Paul im Lavanttal und Wien) nachgewiesen werden konnten. Weiterführende Hinweise (mit der Zusammenstellung aller bekannten Blätter) finden sich im 'Handschriftencensus' im Gesamtverzeichnis Autoren/Werke unter 'St. Pauler Reimbibel'.
Neue Überreste einer geistlichen Sammelhandschrift in der Berliner Staatsbibliothek
Neu in den 'Handscriftencensus' aufgenommen wurde ein aus 17 Doppelblättern bestehendes Papier-Fragment einer geistlichen Sammelhandschrift. Die zuletzt zu Einbandpappen eines Druckes verklebten Blätter wurden 2010 der Berliner Staatsbibliothek geschenkt und sind jetzt ausführlich von Kurt Heydeck (Berlin) beschrieben worden. Die Reste der im 2. Drittel des 15. Jahrhunderts im thüringischen Sprachraum entstandenen Handschrift überliefern noch folgende vier (teilweise unvollständige) Texte: Heinrich Seuse: 'Büchlein der ewigen Weisheit', Auslegung der 'Zehn Gebote', 'Gabriel und die Seele' und 'Hoheliedauslegung Meliora sunt ubera tua vino'. - Alle Textzeugen waren in der bisherigen Forschungsliteratur unbekannt. Nähere Einzelheiten finden sich unter Berlin, Staatsbibl., Fragm. 302.