Handschriften­census

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Philipps-Universität Marburg

Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Über­lieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters

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384 Artikel, Seite 19 von 39

Verschollenes 'Väterbuch'-Fragment wiedergefunden 

Das seit über 100 Jahren verschollene 'Väterbuch'-Fragment W aus dem Besitz von Hugo Graf von Walderdorff, Hauzenstein bei Regensburg (Signatur: Fragm. germ. 1 2°) ist wiedergefunden worden. Es ist 2007 auf einer Auktion bei Sotheby's verkauft und anschließend von Christopher de Hamel in einer 2010 erschienenen Publikation (Gilding the Lilly) als das verschollene Walderdorff-Fragment identifiziert worden. Das Doppelblatt aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts gehört - wie schon lange vermutet wurde - zu einem bekannten Discissus, von dem weitere Reste heute in Innsbruck aufbewahrt werden und weitere Blätter sich ehemals in Meran befanden. Ausführliche Angaben finden sich unter dem jetzigen Aufbewahrungsort des ehemals Walderdorffer Fragments: Bloomington (Indiana), University Libr., Medieval and Renaissance Ms. 48.
Klaus Klein | 18. November 2011

Handschriftenkatalog der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg (Bd. VIII) erschienen 

Im Harrassowitz-Verlag ist jetzt erschienen: Juliane Trede und Wolf Gehrt, Die Handschriften der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg. 8° Cod 1-232 (Handschriftenkataloge der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg VIII), Wiesbaden 2011 (ISBN 978-3-447-06475-0). Mit diesem Band, der zwar nur wenige deutschsprachige Codices aus dem Mittelalter verzeichnet, ist die Katalogisierung des allgemeinen Handschriftenbestandes der Augsburger Staats- und Stadtbibliothek abgeschlossen, so dass nun für alle Handschriften aus der Gruppe 2° Cod. 1-575, 4° Cod. 1-304 und 8° Cod. 1-232 ausführliche und nach den Richtlinien der DFG erarbeitete Beschreibungen in gedruckter Form vorliegen.
Klaus Klein | 24. Oktober 2011

Handschriften der Frankfurter Universitätsbibliothek jetzt auch online 

Die Universitätsbibliothek Frankfurt am Main hat nach Auskunft von Marko Knepper (Frankfurt a.M.) jetzt nach einer Testphase damit begonnen, auch mittelalterliche Handschriften zu digitalisieren und für alle Nutzer kostenfrei im Internet bereitzustellen. Nachdem bisher vor allem die hebräischen Handschriften im Vordergrund standen, werden jetzt nach und nach auch andere mittelalterliche Handschriften hinzukommen. An deutschsprachigen Handschriften sind bisher vertreten: Ms. Carm. 1 (Konrad von Megenberg: 'Buch der Natur'), Ms. Carm. 2 ('Ortnit', 'Wolfdietrich'), Ms. Carm. 3 (Hugo von Trimberg: 'Der Renner') und Ms. germ. fol. 12 (Johannes de Utino: Weltchronik). Den Zugang zu den Digitalisaten bieten die einschlägigen Einträge im 'Handschriftencensus' und die Übersicht 'Mittelalterliche Handschriften' innerhalb der 'Digitalen Sammlungen' auf der Website der Frankfurter Universitätsbibliothek.
Klaus Klein | 19. Oktober 2011

Neues Fragment aus 'Der Tugenden Buch' in Danzig identifiziert 

In dem bislang nur unzureichend erschlossenen Fragmenten-Bestand der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften (früher Stadtbibliothek) konnte von Ralf G. Päsler (Marburg) ein Pergamentblatt als ein bisher unbekanntes Fragment aus 'Der Tugenden Buch' identifiziert werden, das sich keinem der bisher bekannten Fragmente zuordnen lässt; ein Fundbericht für die ZfdA ist in Vorbereitung. Weitere Hinweise finden sich unter Danzig / Gdańsk, Bibl. der Poln. Akademie der Wissenschaften (BGPAN), Ms. 2527, Fasz. 9, Bl. 28.
Klaus Klein | 7. Oktober 2011

Handschriftenkatalog der Universitätsbibliothek Kassel (Bd. 3,2,2) erschienen 

Im Harrassowitz-Verlag ist erschienen: Hartmut Broszinski, Manuscripta chemica in Quarto (Die Handschriften der Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel 3,2,2), Wiesbaden 2011 (ISBN 978-3-447-06494-1). Der Katalog enthält ausführliche Beschreibungen von 164 Bänden, die vor allem aus den Alchemica-Sammlungen der Landgrafen Wilhelm IV. und Moritz IV. stammen; obwohl die überwiegende Mehrheit der Handschriften erst im 16. und 17. Jahrhundert entstanden ist, sind etwa zwei Dutzend der Handschriften auch für den 'Handschriftencensus' einschlägig.
Klaus Klein | 6. Oktober 2011

Antonius von Pforr (und anderes) in einer verbrannten Straßburger Handschrift 

Aufgrund von Einträgen in zwei gedruckten Katalogen des 18. und 19. Jahrhunderts konnten Gisela Kornrumpf (München) und Ulrike Bodemann (München) den Inhalt einer 1870 in der Straßburger Stadtbibliothek verbrannten Papierhandschrift genauer bestimmen. Bei dem ersten Text muss es sich um eine in der bisherigen Forschungsliteratur unberücksichtigte Handschrift des 'Buchs der Beispiele' des Antonius von Pforr handeln, die offensichtlich nicht illustriert war. Bei den beiden mitüberlieferten Texten könnte es sich um die 'Reformatio Sigismundi' sowie um den 'Auszug aus Teutschen Landen' handeln. Weitere Informationen finden sich unter Straßburg, Stadtbibl., Cod. B 89 [verbrannt].
Klaus Klein | 6. Oktober 2011

Exzerpt aus 'Der Tisch im Himmelreich' identifiziert 

Anne Kirchhoff (Stuttgart/ Tübingen) weist auf ein bisher unbekanntes Exzerpt aus der geistlichen Rede 'Der Tisch im Himmelreich' (auch: 'Das Himmlische Gastmahl') hin, das sich in der verschollenen Meininger Handschrift Hofbibl. Hs. 94 befand. Einen Abdruck der Verse bietet Wilhelm Grimms Freidank-Edition (Göttingen 1860), S. 146f. Bedeutsam ist der Fund nicht zuletzt deswegen, weil er die Annahme stützt, dass Versatzstücke aus der Rede auch eigenständig tradiert oder in andere Texte inseriert wurden. Leider lässt sich die genaue Blattangabe innerhalb des Freidank-Abschnitts der Handschrift (Bl. 144r-183v) nicht klären; immerhin fertigte Gerhard Thiele 1938 eine ausführliche Beschreibung der Hs. an. Anne und Matthias Kirchhoff (Stuttgart) bereiten gegenwärtig eine digitale Edition des 'Himmlischen Gastmahls' vor.
Nathanael Busch | 28. September 2011

'Buch der Könige (alter ê)' in der Kasseler Universitätsbibliothek identifiziert 

Ein von Birgitt Hilberg im 1993 erschienenen Handschriftenkatalog der heutigen Universitätsbibliothek Kassel als "[Deutsche Bibel, AT.] Übersetzung mit Auslegungen" bestimmtes Fragment konnte jetzt von Gisela Kornrumpf (München) als ein Fragment aus dem 'Buch der Könige (alter ê)' identifiziert werden. Das großformatige Pergamentblatt (breite Ränder, große Textualis) gehörte vermutlich zu einer am Ende des 14. Jahrhunderts im hessischen Sprachraum entstandenen Handschrift, die auch den 'Schwabenspiegel' enthalten haben dürfte. Weitere Informationen finden sich unter Kassel, Universitätsbibl. / LMB, 2° Ms. poet. et roman. 37 [früher Ms. Anhang 19[9,3.
Klaus Klein | 26. September 2011

Amsterdamer 'Spiegel menschlicher behaltnis' jetzt im Antiquariat Dr. Jörn Günther 

Nach Auskunft von Beatrix Zumbült, wiss. Mitarbeiterin bei der Dr. Jörn Günther Rare Books AG (Stalden/Schweiz), befindet sich die seit dem beginnenden 20. Jahrhundert wiederholt im Antiquariatshandel angebotene Handschrift mit dem 'Speculum humanae salvationis', dt. ('Spiegel menschlicher behaltnis'), die sich zuletzt in Amsterdam in der Bibliotheca Philosophica Hermetica unter der Signatur BPH 78 befand, inzwischen im Besitz der Dr. Jörn Günther Rare Books AG, Stalden/Schweiz.
Klaus Klein | 21. September 2011

'Mantel Unserer Lieben Frau' im Bonner Antiquariat Konrad Meuschel 

Falk Eisermann (Berlin) macht darauf aufmerksam, dass das Antiquariat Konrad Meuschel in Bonn in seinem aktuellen Antiquariatskatalog Nr. 101 eine noch 8 Blätter umfassende Papierhandschrift zum Kauf anbietet, die einen offenbar bisher unbekannten (unvollständigen) geistlichen Traktat überliefert. Zur Unterscheidung von dem thematisch verwandten 'Geistlichen Mantel unserer lieben Frau' wird er jetzt als 'Der geistliche Mantel der Seraphin' bezeichnet. Weiterführende Hinweis zu den Resten der kleinformatigen, um 1475 im alemannischen Sprachraum entstandenen Handschrift finden sich unter Privatbesitz Antiquariat Konrad Meuschel, Bad Honnef, Nr. 2011/1.
Christine Glaßner | 12. September 2011