Handschriften­census

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Philipps-Universität Marburg

Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Über­lieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters

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392 Artikel, Seite 19 von 40

Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters 

Vom 'Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters', der bei der Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters der Bayerischen Akademie der Wissenschaften erarbeitet wird, sind soeben zwei neue Lieferungen erschienen:
Bd. 3,5 (Chroniken, von Ulrike Bodemann, Peter Schmidt und Christine Stöllinger-Löser) sowie Bd. 5,4 (Gebetbücher, von Regina Cermann unter Mitarbeit von Kristina Domanski). Über die bereits erschienenen und die in Vorbereitung befindlichen Lieferungen informiert die Website der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Klaus Klein | 31. Mai 2012

Alle Handschriften des 'Zerbster Fronleichnamsspiels' wiedergefunden 

Hannes Lemke (Leipzig / Magdeburg) hat im Stadtarchiv Zerbst (Historisches Archiv) die seit 1945 verschollenen Handschriften des 'Zerbster Fronleichnamsspiels' (Hs. O und Hss. I-XIV) wiederentdeckt, so dass jetzt präzise Angaben zu den einzelnen Textzeugen gemacht, Unklarheiten beseitigt und zahlreiche falsche Angaben in der einschlägigen Forschungsliteratur berichtigt werden können. Die aus dem beginnenden 16. Jh. stammenden Textzeugen (Umfang jeweils zwischen 6 und 12 Blätter) zeigen verschiedene Überarbeitungsphasen des Spiels, die auf wechselnde Aufführungsweisen schließen lassen und Einblicke in die Textproduktion ermöglichen. Weiterführende Hinweise finden sich im 'Gesamtverzeichnis Autoren / Werke' unter 'Zerbster Fronleichnamsspiel'.
Klaus Klein | 20. April 2012

Neues Fragment von Rudolfs 'Weltchronik' in Leiden 

Graeme Dunphy (Regensburg) hat in der Universitätsbibliothek Leiden ein in der bisherigen Forschung unbekanntes Fragment aus der 'Weltchronik' Rudolfs von Ems entdeckt. Offenbar gehören die beiden Querstreifen, die aus einer in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts im bairischen Sprachraum entstandenen Handschrift stammen, zu keinem bekannten Discissus. Weiterführende Hinweise finden sich unter Leiden, Universitätsbibl., BPL 2391c.
Klaus Klein | 12. März 2012

Neuer Textzeuge aus Heinrichs von Hesler 'Apokalypse' in Zerbst identifiziert 

Ein 1887 von Hermann Wäschke als "Bruchstück aus einem mittelniederdeutschen religiösen Epos" veröffentlichtes Fragment konnte von Kurt Gärtner (Marburg) als ein Bruchstück aus einer bisher unbekannten Handschrift mit der 'Apokalypse' Heinrichs von Hesler identifiziert werden. Das offensichtlich aus dem 14. Jahrhundert stammende Pergamentblatt gilt allerdings derzeit als verschollen; Nachforschungen von Hannes Lemke (Magdeburg / Leipzig) im Zerbster Stadtarchiv verliefen bislang ergebnislos. Weiterführende Hinweise finden sich unter Zerbst, Stadtarchiv, Abt. III, Nr. 16.
Klaus Klein | 5. März 2012

Fragmentenfunde in Bern 

Ein Hinweis von Ulrich-Dieter Oppitz (Neu-Ulm) auf bisher unidentifizierte Fragmente in der Burgerbibliothek Bern führte zu einigen bemerkenswerten Neufunden: Neben einem Bruchstück aus Heinrich Seuse: 'Büchlein der ewigen Weisheit' und zahlreichen Blättern einer Hs. von Heinrich von Mügeln: 'Valerius-Maximus-Auslegung' fanden sich Teile des Psalmenkommentars des Österreichischen Bibelübersetzers sowie Ausschnitte aus der Antoniuslegende in der 'Alemannischen Vitaspatrum'.
Nathanael Busch | 25. Februar 2012

Fragment des 'Breslauer Landrechts' in Berlin identifiziert 

Ein in der Forschung bislang unbekanntes Fragment im Bestand "Fragm. var." der Berliner Staatsbibliothek konnte von Ulrich-Dieter Oppitz (Neu-Ulm) als Rest einer Handschrift des 'Breslauer Landrechts' identifiziert werden. Das Pergamentblatt, das aus dem Besitz von Heinrich Hoffmann von Fallersleben stammt, enthält einen Teil des Registers mit den Artikelüberschriften zu CXXVI bis CLXXVI. Weiterführende Hinweise finden sich unter Berlin, Staatsbibl., Fragm. var. 248,2.
Klaus Klein | 8. Februar 2012

Fragmente einer frühen Ortolf-Handschrift zusammengeführt 

Einer der frühesten Textzeugen von Ortolfs von Baierland 'Arzneibuch', von dem bisher ein Einzelblatt in der Berliner Staatsbibliothek (mgo 476) und ein Doppelblatt in der Münchner Staatsbibliothek (Cgm 5153h) bekannt waren, hat Zuwachs bekommen: Aus derselben Pergamenthandschrift, die nach Karin Schneider in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts im mittelbairischen Sprachraum von einem Hermannus Pachsteltz geschrieben worden ist, stammt nach Feststellungen von Bernhard Schnell (Göttingen) ein weiteres Doppelblatt, das heute in der Newberry Library in Chicago (früher Cheltenham) aufbewahrt wird. Weiterführende Angaben und bibliographische Hinweise (einschl. Links zu Farb-Digitalisaten des Chicago-Fragments) finden sich im 'Handschriftencensus' beim einschlägigen Eintrag zu diesem Discissus. - Möglicherweise gehört zu diesem Discissus noch ein weiteres Blatt, das Bernhard Schnell erst kürzlich identifizieren konnte; dieses Fragment, dessen Verbleib unbekannt ist, befand sich zuletzt im Privatbesitz von Hugo Graf von Walderdorff, Hauzenstein bei Regensburg, Fragm. germ. 7 8°.
Klaus Klein | 17. Januar 2012

Neues 'Passional'-Fragment in Wolfenbüttel 

In einem 1993 von der HAB Wolfenbüttel in Goslar erworbenen Konvolut konnte ein neues 'Passional'-Fragment identifiziert werden. Offensichtlich gehört es zu keiner bis dato bekannten Handchrift. Eine detaillierte Beschreibung unter der Signatur Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 89 Novissimi 4° (2) liegt im HSC durch Nicole Eichenberger vor.
[Update 9.3.2012: Inzwischen konnte festgestellt werden, dass das neue Wolfenbütteler Fragment Überrest einer ursprünglich dreispaltigen Handschrift war und zum 'Passional'-Discissus Od gehört]
Jürgen Wolf | 16. Januar 2012

Verschollenes 'Väterbuch'-Fragment wiedergefunden 

Das seit über 100 Jahren verschollene 'Väterbuch'-Fragment W aus dem Besitz von Hugo Graf von Walderdorff, Hauzenstein bei Regensburg (Signatur: Fragm. germ. 1 2°) ist wiedergefunden worden. Es ist 2007 auf einer Auktion bei Sotheby's verkauft und anschließend von Christopher de Hamel in einer 2010 erschienenen Publikation (Gilding the Lilly) als das verschollene Walderdorff-Fragment identifiziert worden. Das Doppelblatt aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts gehört - wie schon lange vermutet wurde - zu einem bekannten Discissus, von dem weitere Reste heute in Innsbruck aufbewahrt werden und weitere Blätter sich ehemals in Meran befanden. Ausführliche Angaben finden sich unter dem jetzigen Aufbewahrungsort des ehemals Walderdorffer Fragments: Bloomington (Indiana), University Libr., Medieval and Renaissance Ms. 48.
Klaus Klein | 18. November 2011

Handschriftenkatalog der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg (Bd. VIII) erschienen 

Im Harrassowitz-Verlag ist jetzt erschienen: Juliane Trede und Wolf Gehrt, Die Handschriften der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg. 8° Cod 1-232 (Handschriftenkataloge der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg VIII), Wiesbaden 2011 (ISBN 978-3-447-06475-0). Mit diesem Band, der zwar nur wenige deutschsprachige Codices aus dem Mittelalter verzeichnet, ist die Katalogisierung des allgemeinen Handschriftenbestandes der Augsburger Staats- und Stadtbibliothek abgeschlossen, so dass nun für alle Handschriften aus der Gruppe 2° Cod. 1-575, 4° Cod. 1-304 und 8° Cod. 1-232 ausführliche und nach den Richtlinien der DFG erarbeitete Beschreibungen in gedruckter Form vorliegen.
Klaus Klein | 24. Oktober 2011