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Fragment des 'Breslauer Landrechts' in Berlin identifiziert
Ein in der Forschung bislang unbekanntes Fragment im Bestand "Fragm. var." der Berliner Staatsbibliothek konnte von Ulrich-Dieter Oppitz (Neu-Ulm) als Rest einer Handschrift des 'Breslauer Landrechts' identifiziert werden. Das Pergamentblatt, das aus dem Besitz von Heinrich Hoffmann von Fallersleben stammt, enthält einen Teil des Registers mit den Artikelüberschriften zu CXXVI bis CLXXVI. Weiterführende Hinweise finden sich unter Berlin, Staatsbibl., Fragm. var. 248,2.
Fragmente einer frühen Ortolf-Handschrift zusammengeführt
Einer der frühesten Textzeugen von Ortolfs von Baierland 'Arzneibuch', von dem bisher ein Einzelblatt in der Berliner Staatsbibliothek (mgo 476) und ein Doppelblatt in der Münchner Staatsbibliothek (Cgm 5153h) bekannt waren, hat Zuwachs bekommen: Aus derselben Pergamenthandschrift, die nach Karin Schneider in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts im mittelbairischen Sprachraum von einem Hermannus Pachsteltz geschrieben worden ist, stammt nach Feststellungen von Bernhard Schnell (Göttingen) ein weiteres Doppelblatt, das heute in der Newberry Library in Chicago (früher Cheltenham) aufbewahrt wird. Weiterführende Angaben und bibliographische Hinweise (einschl. Links zu Farb-Digitalisaten des Chicago-Fragments) finden sich im 'Handschriftencensus' beim einschlägigen Eintrag zu diesem Discissus. - Möglicherweise gehört zu diesem Discissus noch ein weiteres Blatt, das Bernhard Schnell erst kürzlich identifizieren konnte; dieses Fragment, dessen Verbleib unbekannt ist, befand sich zuletzt im Privatbesitz von Hugo Graf von Walderdorff, Hauzenstein bei Regensburg, Fragm. germ. 7 8°.
Neues 'Passional'-Fragment in Wolfenbüttel
In einem 1993 von der HAB Wolfenbüttel in Goslar erworbenen Konvolut konnte ein neues 'Passional'-Fragment identifiziert werden. Offensichtlich gehört es zu keiner bis dato bekannten Handchrift. Eine detaillierte Beschreibung unter der Signatur Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 89 Novissimi 4° (2) liegt im HSC durch Nicole Eichenberger vor.
[Update 9.3.2012: Inzwischen konnte festgestellt werden, dass das neue Wolfenbütteler Fragment Überrest einer ursprünglich dreispaltigen Handschrift war und zum 'Passional'-Discissus Od gehört]
[Update 9.3.2012: Inzwischen konnte festgestellt werden, dass das neue Wolfenbütteler Fragment Überrest einer ursprünglich dreispaltigen Handschrift war und zum 'Passional'-Discissus Od gehört]
Verschollenes 'Väterbuch'-Fragment wiedergefunden
Das seit über 100 Jahren verschollene 'Väterbuch'-Fragment W aus dem Besitz von Hugo Graf von Walderdorff, Hauzenstein bei Regensburg (Signatur: Fragm. germ. 1 2°) ist wiedergefunden worden. Es ist 2007 auf einer Auktion bei Sotheby's verkauft und anschließend von Christopher de Hamel in einer 2010 erschienenen Publikation (Gilding the Lilly) als das verschollene Walderdorff-Fragment identifiziert worden. Das Doppelblatt aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts gehört - wie schon lange vermutet wurde - zu einem bekannten Discissus, von dem weitere Reste heute in Innsbruck aufbewahrt werden und weitere Blätter sich ehemals in Meran befanden. Ausführliche Angaben finden sich unter dem jetzigen Aufbewahrungsort des ehemals Walderdorffer Fragments: Bloomington (Indiana), University Libr., Medieval and Renaissance Ms. 48.
Handschriftenkatalog der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg (Bd. VIII) erschienen
Im Harrassowitz-Verlag ist jetzt erschienen: Juliane Trede und Wolf Gehrt, Die Handschriften der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg. 8° Cod 1-232 (Handschriftenkataloge der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg VIII), Wiesbaden 2011 (ISBN 978-3-447-06475-0). Mit diesem Band, der zwar nur wenige deutschsprachige Codices aus dem Mittelalter verzeichnet, ist die Katalogisierung des allgemeinen Handschriftenbestandes der Augsburger Staats- und Stadtbibliothek abgeschlossen, so dass nun für alle Handschriften aus der Gruppe 2° Cod. 1-575, 4° Cod. 1-304 und 8° Cod. 1-232 ausführliche und nach den Richtlinien der DFG erarbeitete Beschreibungen in gedruckter Form vorliegen.
Handschriften der Frankfurter Universitätsbibliothek jetzt auch online
Die Universitätsbibliothek Frankfurt am Main hat nach Auskunft von Marko Knepper (Frankfurt a.M.) jetzt nach einer Testphase damit begonnen, auch mittelalterliche Handschriften zu digitalisieren und für alle Nutzer kostenfrei im Internet bereitzustellen. Nachdem bisher vor allem die hebräischen Handschriften im Vordergrund standen, werden jetzt nach und nach auch andere mittelalterliche Handschriften hinzukommen. An deutschsprachigen Handschriften sind bisher vertreten: Ms. Carm. 1 (Konrad von Megenberg: 'Buch der Natur'), Ms. Carm. 2 ('Ortnit', 'Wolfdietrich'), Ms. Carm. 3 (Hugo von Trimberg: 'Der Renner') und Ms. germ. fol. 12 (Johannes de Utino: Weltchronik). Den Zugang zu den Digitalisaten bieten die einschlägigen Einträge im 'Handschriftencensus' und die Übersicht 'Mittelalterliche Handschriften' innerhalb der 'Digitalen Sammlungen' auf der Website der Frankfurter Universitätsbibliothek.
Neues Fragment aus 'Der Tugenden Buch' in Danzig identifiziert
In dem bislang nur unzureichend erschlossenen Fragmenten-Bestand der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften (früher Stadtbibliothek) konnte von Ralf G. Päsler (Marburg) ein Pergamentblatt als ein bisher unbekanntes Fragment aus 'Der Tugenden Buch' identifiziert werden, das sich keinem der bisher bekannten Fragmente zuordnen lässt; ein Fundbericht für die ZfdA ist in Vorbereitung. Weitere Hinweise finden sich unter Danzig / Gdańsk, Bibl. der Poln. Akademie der Wissenschaften (BGPAN), Ms. 2527, Fasz. 9, Bl. 28.
Handschriftenkatalog der Universitätsbibliothek Kassel (Bd. 3,2,2) erschienen
Im Harrassowitz-Verlag ist erschienen: Hartmut Broszinski, Manuscripta chemica in Quarto (Die Handschriften der Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel 3,2,2), Wiesbaden 2011 (ISBN 978-3-447-06494-1). Der Katalog enthält ausführliche Beschreibungen von 164 Bänden, die vor allem aus den Alchemica-Sammlungen der Landgrafen Wilhelm IV. und Moritz IV. stammen; obwohl die überwiegende Mehrheit der Handschriften erst im 16. und 17. Jahrhundert entstanden ist, sind etwa zwei Dutzend der Handschriften auch für den 'Handschriftencensus' einschlägig.
Antonius von Pforr (und anderes) in einer verbrannten Straßburger Handschrift
Aufgrund von Einträgen in zwei gedruckten Katalogen des 18. und 19. Jahrhunderts konnten Gisela Kornrumpf (München) und Ulrike Bodemann (München) den Inhalt einer 1870 in der Straßburger Stadtbibliothek verbrannten Papierhandschrift genauer bestimmen. Bei dem ersten Text muss es sich um eine in der bisherigen Forschungsliteratur unberücksichtigte Handschrift des 'Buchs der Beispiele' des Antonius von Pforr handeln, die offensichtlich nicht illustriert war. Bei den beiden mitüberlieferten Texten könnte es sich um die 'Reformatio Sigismundi' sowie um den 'Auszug aus Teutschen Landen' handeln. Weitere Informationen finden sich unter Straßburg, Stadtbibl., Cod. B 89 [verbrannt].
Exzerpt aus 'Der Tisch im Himmelreich' identifiziert
Anne Kirchhoff (Stuttgart/ Tübingen) weist auf ein bisher unbekanntes Exzerpt aus der geistlichen Rede 'Der Tisch im Himmelreich' (auch: 'Das Himmlische Gastmahl') hin, das sich in der verschollenen Meininger Handschrift Hofbibl. Hs. 94 befand. Einen Abdruck der Verse bietet Wilhelm Grimms Freidank-Edition (Göttingen 1860), S. 146f. Bedeutsam ist der Fund nicht zuletzt deswegen, weil er die Annahme stützt, dass Versatzstücke aus der Rede auch eigenständig tradiert oder in andere Texte inseriert wurden. Leider lässt sich die genaue Blattangabe innerhalb des Freidank-Abschnitts der Handschrift (Bl. 144r-183v) nicht klären; immerhin fertigte Gerhard Thiele 1938 eine ausführliche Beschreibung der Hs. an. Anne und Matthias Kirchhoff (Stuttgart) bereiten gegenwärtig eine digitale Edition des 'Himmlischen Gastmahls' vor.