Neuigkeiten
Alle | Allgemein | Funde | Maniculae | Publikationen | Technik | Termine
392 Artikel, Seite 28 von 40
Frühes Fragment einer Predigt Meister Eckharts identifiziert
Gisela Kornrumpf (München) hat anhand einer 1939 von Marie-Luise Dittrich angefertigten und inzwischen digitalisierten Archivbeschreibung ein bisher als "Bruchstück aus einem mystischen Traktat (Predigt?)" bezeichnetes Pergamentblatt identifiziert. Das Göttinger Fragment, das nach Karin Schneiders Urteil aus dem 1. Viertel des 14. Jahrhunderts stammt, ist der älteste Textzeuge der Eckhart-Predigt 5b und zugleich einer der ältesten in der gesamten Eckhart-Überlieferung. Weiterführende Hinweise (einschließlich vollständiger Farbaufnahmen) finden sich unter Göttingen, Georg-August-Univ., Diplomatischer Apparat, 10 E IX Nr. 18.
Vollständige SW-Photographie von verbrannter Handschrift entdeckt
P. Willibrod Wiemann, der Bibliothekar des Würzburger Franziskanerklosters, hat innerhalb eines nicht erschlossenen Bestandes in einem Karton vollständige Schwarzweiß-Photographien der 1945 beim Bombenangriff auf Würzburg verbrannten Handschrift Cod. I 93 mit der 'Passionshistorie' des Johannes von Zazenhausen gefunden. Die vermutlich um 1920 angefertigten Photographien, die jetzt die Signatur Cod. I 93A erhalten haben, können somit im Rahmen der von Kristin Rheinwald (Stuttgart) geplanten Edition das vernichtete Original ersetzen. Weiterführende Hinweise und ausgewählte Abbildungen sind über den Eintrag im 'Handschriftencensus' zu erreichen.
Neue Handschrift der dt. 'Macer'-Reimfassung in Bern entdeckt
In der Burgerbibliothek Bern ist eine in der Forschung bisher unbekannte Handschrift mit der Reimpaarübersetzung des dt. 'Macer' entdeckt worden. Sie konnte mit Hilfe der online-Fassung des von Martin Germann zusammengestellten Supplementbandes der Bongarsiana ermittelt werden. Weiterführende Hinweise von Patrick Andrist (Bern) und Nathanael Busch (Göttingen) finden sich im 'Handschriftencensus' unter Bern, Burgerbibl., Cod. 776.
Königsberger Handschrift mit Rudolfs von Ems 'Barlaam' u.a. wiedergefunden
Die ehemals Königsberger Hs. 898 mit Rudolfs von Ems 'Barlaam und Josaphat', einer Johannespredigt des Hugo von Konstanz und der '(Königsberger) Jagdallegorie' ist wiedergefunden worden. Der in den Nachkriegsjahren zunächst in die Universitätsbibliothek Thorn / Toruń (Sign. Rps 28/III) gelangte und seit 1960 nicht mehr auffindbare Codex befindet sich nach Auskunft von Marta Czyżak (Thorn) und Ralf G. Päsler (Marburg) bereits seit längerer Zeit als 'Akc. 8711' in der Nationalbibliothek Warschau.
Länderkennzeichnung im 'Handschriftencensus'
Ab sofort wird im 'Gesamtverzeichnis Handschriften' die Länderzugehörigkeit der einzelnen Bibliotheksorte mit der Flagge des jeweiligen Landes gekennzeichnet. Standardmäßig werden die Orte weiterhin alphabetisch sortiert; zusätzlich gibt es jetzt die Option, die einzelnen Orte auch "nach Ländern" zu sortieren.
Neue Handschriften der dt. Quaestionensammlung des Meister Heinrich zu Nürnberg
Zusätzlich zu den drei bzw. vier in der 2. Auflage des Verfasserlexikons (Bd. 3 [1981], Sp. 853) verzeichneten Handschriften der umfangreichen deutschen Quaestionensammlung eines nicht näher faßbaren Meister Heinrich zu Nürnberg, der früher irrtümlich mit Heinrich von Rübenach identifiziert wurde, sind im 'Handschriftencensus' jetzt zwei weitere Textzeugen aufgeführt: Der bereits in Karin Schneiders Katalog aus dem Jahr 1978 beschriebene Cgm 625 der BSB München sowie ein 1495 von einer bisher unbekannten Schwester Magdalena Staffelsteinerin geschriebener Codex, der laut mittelalterlichem Besitzvermerk dem Dominikanerinnenkloster Hl. Kreuz in Regensburg gehörte und 1851 als Geschenk von Melchior Kardinal von Diepenbrock in die Breslauer Universitätsbibliothek (Cod. I F 508a) gelangte.
Weitere Cheltenham-Handschrift wiedergefunden
Im Zusammenhang mit der Anfertigung einer aktualisierten Überlieferungszusammenstellung der dt. Chronik Jakob Twingers von Königshofen ist es Klaus Graf (Aachen) gelungen, die bislang als verschollen geglaubte Handschrift Cheltenham Cod. 603 [bei Hegel irrtümlich als "605" bezeichnet] wiederzuentdecken: Die Handschrift wird bereits seit längererZeit als ms. 3573 in der National- und Universitätsbibliothek Straßburg aufbewahrt und ist sogar im 1923 erschienenen Katalog von Wickersheimer verzeichnet - jedoch ohne jeglichen Hinweis auf ihre Identität mit der Handschrift aus Cheltenham.
Greifswalder Handschriftenkatalog erschienen
Im Reichert-Verlag (Wiesbaden) ist erschienen: Mittelalterliche Handschriften in Greifswalder Bibliotheken. Verzeichnis der Bestände der Bibliothek des Geistlichen Ministeriums (Dombibliothek St. Nikolai), der Universitätsbibliothek und des Universitätsarchivs, beschrieben von Jürgen Geiß, Wiesbaden 2009. - Der Katalog enthält u.a. Beschreibungen von ca. 40 deutschsprachigen und niederländischen Handschriften in Greifswald, darunter auch die Beschreibungen für die Stücke aus der Signaturengruppe "nd. Hs." und Beschreibungen derjenigen Textzeugen, die 1945 an ihrem Auslagerungsort beschädigt bzw. vernichtet worden sind.
Zu Handschriften der University Library in Philadelphia (Pennsylvania)
Die Handschriften der University Library in Philadelphia (Pennsylvania) tragen neue Signaturen: das bei den deutschsprachigen Textzeugen bisher vertraute "Ms. ger. ..." wurde durch ein streng numerisches System ("Ms. Cod. ...") ersetzt. Beschreibungen dieser Handschriften können über ein eigenes Portal aufgerufen werden, auf das bei den einschlägigen Einträgen im 'Handschriftencensus' verwiesen wird (dazu im Suchmenu 'Language' und 'German' auswählen). In diesem Zusammenhang macht Markus Stock (Toronto) darauf aufmerksam, daß von Ms. Cod. 1077 (früher Ms. Ger. 6) mit Seifrits 'Alexander', mit der 'Grisardis' von Erhart Groß und mit der Übersetzung von 'De duobus amantibus' des Aeneas Silvius durch Niklas von Wyle ein vollständiges Farbdigitalisat frei zugänglich ist; gleiches gilt für Ms. Cod. 1177 (früher Ms. Ger. 69) mit der 'Eichstätter Konventsregel des Heilig-Geist-Spitals' aus dem 13. Jahrhundert.
Mehr als 100 Jahre verschollene Berliner Handschrift in St. Petersburg wiederentdeckt
Die seit über 100 Jahren verschollene Berliner Handschrift von Felix Fabris 'Geistlicher Pilgerfahrt' ('Sionpilger') konnte in einem im Jahr 2005 aus Anlaß des 200-Jahr-Jubiläums der Gründung der Handschriftensammlung der Russischen Nationalbibliothek erschienenen Ausstellungskatalog wiederentdeckt werden. Der in kyrillischer Schrift veröffentlichte Katalog, den uns Marie Reusch (Marburg) "entschlüsselt" hat, verzeichnet unter 45 Handschriften der Russischen Nationalbibliothek und 20 Handschriften der Eremitage auch die 1494 von der bekannten Schwester Felicitas Lieberin im Dominikanerinnenkloster Medlingen geschriebene Handschrift; sie wird heute in der Eremitage von St. Petersburg unter der Inv.-Nr. 169562 aufbewahrt. Weiterführende Hinweise finden sich beim Eintrag im 'Handschriftencensus'.