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Neuer Textzeuge der 'Hoheliedauslegung Meliora sunt ubera tua vino' in Cambridge (Mass.)
Johanna Rodda (Harvard) und Markus Stock (University of Toronto) ist es gelungen, eine bisher nur als "Buch über Cantica Canticorum" bezeichnete deutschsprachige Handschrift als einen bisher unbekannten Textzeugen der 'Hoheliedauslegung Meliora sunt ubera tua vino' zu identifizieren; der im Jahr 1472 geschriebene Codex befindet sich heute in Cambridge (Mass.), Harvard College Libr. / Houghton Libr., MS Ger 44. Erfreulicherweise hat die besitzende Bibliothek Farb-Digitalisate des gesamten Codex im Internet frei zugänglich gemacht. Der Link zum Digitalisat findet sich beim einschlägigen Eintrag im 'Handschriftencensus'.
'Handschriftencensus' verzeichnet jetzt auch Editionen
Im Anschluß an die Überlieferungszusammenstellungen im Autoren- und Werkeverzeichnis des 'Handschriftencensus' werden jetzt auch Editionen verzeichnet; es sollen dabei vorrangig die seit Fertigstellung des 'Verfasserlexikons' erschienenen Textausgaben erfaßt werden. Auf in Vorbereitung befindliche Editionsvorhaben wird in Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle 'Deutsche Texte des Mittelalters' der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften mit einem weiterführenden Link ("Siehe auch Editionsbericht") verwiesen.
Neuer Handschriftenkatalog der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innbruck
Im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist soeben Band 6 des Katalogs der Handschriften der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck [früher Universitätsbibliothek] erschienen; der Band enthält die vor allem von Daniela Mairhofer, Claudia Schretter, Ursula Stampfer und Walter Neuhauser bearbeiteten Beschreibungen von Cod. 501-600. Die genaue bibliographische Angabe und ein Link zur Verlags-Info befinden sich in der Rubrik 'Zur Auswertung eingegangene Literatur'.
Thomasin-Fragment in Hermannstadt / Sibiu wiedergefunden
Laut Auskunft von Christoph Schanze (Tübingen / Gießen) hat Eva Spanier (Nürnberg / Cluj) nach umfangreichen Recherchen das erst 1976 veröffentlichte Fragment aus dem 'Welschem Gast' Thomasins von Zerklære im Staatsarchiv von Hermannstadt / Sibiu wiedergefunden. Das Doppelblatt war infolge von Umsignierungen innerhalb des Bestandes seit geraumer Zeit nicht mehr auffindbar gewesen; es befindet sich nach wie vor im Staatsarchiv, trägt nunmehr aber eine andere Signatur. - Digitalaufnahmen des Doppelblattes, die seitens des Archivs nicht zur Veröffentlichung freigegeben sind, sind im Besitz von Christoph Schanze.
Neues 'Sachsenspiegel'-Fragment im rumänischen Klausenburg / Cluj entdeckt
Im rumänischen Klausenburg / Cluj wurde von Adinel-Ciprian Dincă im Rahmen der Katalogisierungsarbeiten der Drucke des 16. Jahrhunderts ein bislang unbeachtetes deutschsprachiges Fragment entdeckt, das von Balázs J. Nemes (Freiburg i. Br.) als ein Bruchstück aus dem 'Sachsenspiegel' (Lehnrecht) Eikes von Repgow identifiziert werden konnte; zu dem Neufund wird eine Publikation von Dincă und Nemes vorbereitet. Angaben zum Aufbewahrungsort und zur Signatur finden sich beim entsprechenenden Eintrag im 'Handschriftencensus'.
Breslauer Handschriften und Drucke online
Klaus Graf macht darauf aufmerksam, dass die UB Breslau zahlreiche ihrer Handschriften (meist Frühe Neuzeit) digitalisiert und in der Digitalen Bibliothek der Universität Wroclaw online gestellt hat.
Siegfrieds von Gelnhausen 'Pilgerreise' jetzt im Basler Antiquariat Erasmushaus
Die früher im Besitz der Familie Leichte (Kempten) befindliche Handschrift mit Siegfrieds von Gelnhausen 'Pilgerreise Philipps d.Ä. nach Palästina 1433/34', die im vergangenen Jahr vom Auktionshaus Pierre Bergé & associés (Paris) verkauft worden ist, befindet sich nach Auskunft von Timur Yüksel zur Zeit im Besitz des Antiquariats Erasmushaus in Basel, das die Handschrift im nächsten Antiquariatskatalog zum Verkauf anbieten wird.
Ältestes Fragment von Mechthilds von Magdeburg 'Das fließende Licht der Gottheit' entdeckt
In der Bibliothek der Moskauer Lomonossov-Universität konnten Natalija Ganina und Catherine Squires ein früher in der Bibliothek des Domgymnasiums in Halberstadt aufbewahrtes Fragment als den ältesten Textzeugen von Mechthilds von Magdeburg 'Das fließende Licht der Gottheit' identifizieren (bisher: "Geistliches Fragment"); die Schrift der knapp drei Pergamentdoppelblätter reicht nahe an die Lebenszeit Mechthilds heran. Weiterführende Hinweise mit bibliographischen Angaben zu den vorläufigen Beschreibungen aus den Jahren 2004 und 2008 (jeweils in kyrillischer Schrift) sowie zu einer kürzlich erschienenen Publikation (online verfügbar) und zu einer im Druck befindlichen Veröffentlichung sind über den einschlägigen Kurzeintrag im 'Handschriftencensus' zugänglich.
Neue Handschrift von Hieronymus Possers 'Auslegung der Zehn Gebote'
Gisela Kornrumpf (München) konnte in einer Handschrift des Güssinger Franziskanerklosters (Hs. I/32) einen bisher nur als "Dekalogerklärung" bezeichneten Text als die umfangreiche 'Auslegung der Zehn Gebote' des 1454 gestorbenen Salzburger Predigers Hieronymus Posser identifizieren. Somit sind von dieser Auslegung (Inc. Dye czehen gepot gots hat uns got geben aus seyner unausprechleicher lieb ...) neben den neun im Jahr 1976 von Gerold Hayer zusammengestellten Textzeugen und der in der 2. Auflage des Verfasserlexikons (Bd. 7 [1989], Sp. 793) hinzugefügten Handschrift aus dem Salzburger Benediktinerinnenstift Nonnberg insgesamt elf Textzeugen bekannt. Die Gesamtüberlieferung von Possers 'Auslegung der Zehn Gebote', von der keine Ausgabe existiert, ist über das 'Gesamtverzeichnis Autoren / Werke' im 'Handschriftencensus' erreichbar.
Verschollenes 'Parzival'-Fragment von der Forschung bisher übersehen
Bei der Durchsicht des Handschriftenkatalogs der Bibliothek von Arnhem fand Karl Heinz Keller einen Hinweis auf ein ehemals hier verwahrtes, jedoch verschollenes 'Parzival'-Fragment, das in der Forschung bisher nicht zur Kenntnis genommen worden war. In Fortzählung der bislang bekannten Fragmente wird es nun in der 'Parzival'-Überlieferung als Fragm. 70 geführt. Nähere Informationen dazu unter Arnhem, Openbare en Gelderse Wetenschappelijke Bibl., MS 78.