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Deutsche Handschriften in den Duke University Libraries in Durham
Im Frühjahrssemester 2009 haben Lee Czerw, Sara Farner Budarz, Matthew Feminella, Susanne Gomoluch, Donald Hill, Talia Kazan, Tayler Kent, Andrew Magee und Janice Smith zusammen mit Ruth von Bernuth von der University of North Carolina at Chapel Hill in der Jantz Collection der Duke University Libraries deutschsprachige Handschriftenfragmente gefunden. Eines dieser Fragmente (wohl eine bisher unbekannte dt. Übersetzung aus der 'Legenda aurea') ist jetzt über den 'Handschriftencensus' erfasst.
Neue Funktionen im 'Handschriftencensus'
Ab sofort werden im 'Handschriftencensus' zwei neue Funktionen angeboten:
Eine neue Anzeigeauswahl 'Handschriftenkataloge und –verzeichnisse': Über diesen Menüpunkt werden – nach Orten, dann nach Bibliotheken, dann (standardmäßig) chronologisch absteigend sortiert – die Handschriftenverzeichnisse aus der Datenbank Forschungsliteratur aufgerufen.
Die direkte Verlinkung der Forschungsliteratur-Einträge mit den Handschriftenbeschreibungen: Bei jedem bibliographischen Eintrag ist es nun möglich, über den Link [Hss.] eine Liste aller Textzeugen aufzurufen, in deren Beschreibung die entsprechende Publikation genannt wird. Ein weiterer Klick führt dann direkt zur entsprechenden Handschriftenbeschreibung.
Heidelberger Bibliotheca Palatina komplett online
Die 848 deutschsprachigen Handschriften der ehemaligen Bibliotheca Palatina sind nach dreijähriger Projektlaufzeit komplett digitalisiert und über die Seiten der Universitätsbibliothek Heidelberg kostenlos einsehbar (http://palatina-digital.uni-hd.de). Die Digitalisierung der ca. 270.000 Seiten wurde durch die Finanzierung der Manfred-Lautenschläger-Stiftung ermöglicht. Zusätzlich wurden die ca. 7.000 Miniaturen von einer Kunsthistorikerin in der virtuellen Bilddatenbank der UB Heidelberg HeidICON erschlossen. Somit ist eine der wertvollsten Sammlungen deutschsprachiger Handschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit frei im Internet zugänglich.
Kennzeichnung von Codices und Fragmenten
Bei den im 'Handschriftencensus', im 'Marburger Repertorium deutschsprachiger Handschriften des 13. und 14. Jahrhunderts' und im 'Paderborner Repertorium der deutschsprachigen Textüberlieferung des 8. bis 12. Jahrhunderts' verzeichneten Textzeugen werden jetzt innerhalb des 'Autoren- und Werkverzeichnisses' sowie innerhalb des 'Gesamtverzeichnisses der Handschriften' die (mehr oder weniger) vollständigen Codices und die Überreste makulierter Codices unterschiedlich gekennzeichnet: Codices werden mit vorangestelltem ■ markiert, Fragmente mit □; bei bisher noch nicht zugeordneten Textzeugen befindet sich momentan noch eine Leerstelle. Die neue Kennzeichnung erlaubt somit bei den Überlieferungszusammenstellungen und bei den Bibliotheksbeständen einen schnellen Überblick über den jeweiligen Bestand an Codices und Fragmenten.
Berliner Handschrift als 'Oberbayerisches Landrecht Kaiser Ludwigs des Bayern' identifiziert
Ulrich-Dieter Oppitz (Neu-Ulm) konnte eine 1986 von der Berliner Staatsbibliothek erworbene Handschrift, deren Inhalt bisher als "Deutsches Landrecht" bezeichnet wurde, als einen in der bisherigen Forschung offenbar unbekannten Textzeugen des 'Oberbayerischen Landrechts Kaiser Ludwigs des Bayern' identifizieren. Weiterführende Hinweise zu diesem Codex unter Berlin, Staatsbibl., Hdschr. 251.
Brüsseler Handschriftenkataloge online
Nach einer Mitteilung von Elke Krotz (Paderborn) sind jetzt alle Kataloge der Königlichen Bibliothek in Brüssel als PDF verfügbar. Zu erreichen sind die Kataloge (allerdings mit einer wenig benutzerfreundlichen Größe zwischen 8 und 364 MB) über die Zusammenstellung bei 'Belgica' bzw. über die jeweiligen Einträge in der 'Forschungsliteratur zu deutschsprachigen Handschriften des Mittelalters'.
Neufund zu Heinrichs von Hesler 'Apokalypse'
Kurt Gärtner (Marburg / Trier) konnte mit Hilfe der öffentlich zugänglichen Farb-Digitalisate die Verse auf den beiden schmalen Querstreifen von Freiburg i. Br., Universitätsbibl., Hs. 1500,26 (früher Privatsammlung Leuchte, Berlin, Ms. XXVI) identifizieren: Die zwölf erhaltenen Verse müssen aus einer ehemals zweispaltig mit jeweils 42 abgesetzten Verszeilen eingerichteten Handschrift mit Heinrichs von Hesler 'Apokalypse' stammen, von der bisher offenbar keine weiteren Überreste bekannt sind. Weiterführende Informationen finden sich beim entsprechenden Eintrag im 'Handschriftencensus'.
Handschrift der 'Würzburger Wundarznei' u.a. im Antiquariatshandel
Die Handschrift der 'Würzburger Wundarznei' (vgl. 2VL 10 [1999], Sp. 1458-1460), die 1997 vom Antiquariat Dr. Jörn Günther, Hamburg, zum Verkauf angeboten wurde und dann in Privatbesitz gelangt ist, wird nach Mitteilung von Falk Eisermann (Berlin) zur Zeit von der Kunsthandlung Les Enluminures, Chicago/Paris, angeboten (Reference Number Nr. 250); diese Hs. ist nicht identisch mit dem ebenso 98 Papierblätter umfassenden Arzneibuch, das in der Berliner Staatsbibliothek unter der Signatur Hdschr. 442 aufbewahrt wird. In der gleichen Kunsthandlung werden daneben aus dem 15. Jahrhundert auch eine Handschrift mit einer ndl. Übersetzung von Gregors des Großen 'Dialogi' (Nr. 206), ein deutschsprachiges illustriertes Gebetbuch (Nr. 114) sowie eine Handschrift mit Jakob Twingers von Königshofen dt. 'Chronik' (Nr. 338) offeriert. Weiterführende Hinweise zu diesen Textzeugen (incl. Farbdigitalisate) sind über die Website der Kunsthandlung Les Enluminures oder über die Einträge im 'Handschriftencensus' ("Privatbesitz Kunsthandlung Les Enluminures, Chicago/Paris") erreichbar.
Lauber-Handschrift von Eberhard Windecks 'Kaiser Sigismunds Buch' wieder bei Sotheby's
Regina Cermann (Wien) und Nathanael Busch (Göttingen) weisen darauf hin, daß die erst vor wenigen Jahren wiederentdeckte illustrierte Lauber-Handschrift mit Eberhard Windecks 'Kaiser Sigismunds Buch', die sich früher in Cheltenham und zuletzt in Privatbesitz in Irland befunden hat, im Juli 2009 vom Auktionshaus Sotheby's (London) als lot 26 zum Verkauf angeboten wird. Weiterführende Hinweise und ein Link zur Sotheby's-Website, die insgesamt 11 ganzseitige Illustrationen bietet, finden sich beim einschlägigen Eintrag im 'Handschriftencensus'.
Historienbibel und Lektionar österreichischer Provenienz im Auktionshandel
Falk Eisermann (Berlin) macht darauf aufmerksam, daß am 19./20. Juni 2009 auf der Auktion 69 des Auktionshauses Kiefer in Pforzheim zwei mittelalterliche deutschsprachige Handschriften und ein mndl. Stundenbuch verkauft werden. Es handelt sich um eine bislang unbekannte und inzwischen von Gisela Kornrumpf (München) als Historienbibel (Gruppe IIIa [oder IIIb?]) identifizierte Handschrift (Nr. 150: "Bibelfragment"), um ein Plenar (Nr. 151: "Evangelien und Episteln auf das ganze Jahr") und um ein um 1450 wohl in Delft entstandenes Stundenbuch (Nr. 195). Weiterführende Hinweise und Farb-Abbildungen aus diesen Handschriften sind über den online zugänglichen Auktionskatalog Nr. 69 des Auktionshauses oder über die entsprechenden Einträge im 'Handschriftencensus' unter Privatbesitz Auktionshaus Kiefer, Pforzheim verfügbar.