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Rückgabe von Handschriften an das Benediktinerstift Raigern Rajhrad (Tschechien)
Přemysl Bar (Moravská zemská knihovna v Brně) macht darauf aufmerksam, daß im Sommer 2008 alle in der Landes- und Universitätsbibliothek Brünn aufbewahrten Handschriften aus Raigern (zu erkennen an dem "R" in der Signatur) an das Benediktinerstift Raigern / Rajhrad (Tschechien) zurückgegeben worden sind. Informationen zu den einschlägigen Handschriften sind im 'Handschriftencensus' nunmehr sowohl über den aktuellen Aufbewahrungsort Raigern / Rajhrad (Tschechien) als auch über den bisherigen Aufbewahrungsort Brünn, Landes- und Universitätsbibliothek zu erreichen.
'Jenaer Liederhandschrift' online
Joachim Ott, der Leiter der Abteilung Handschriften und Sondersammlungen in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena, teilt mit, daß die 'Jenaer Liederhandschrift' im Internet vollständig als Farb-Digitalisat zugänglich ist. Über die neue Einstiegsseite gelangt man auch zu Informationen und vollständigen Farb-Abbildungen der Fragmente aus dem Umfeld der 'Jenaer Liederhandschrift': Basel, Universitätsbibl., Fragm. N I 3 Nr. 145; Berlin, Staatsbibl., Hdschr. 401; Berlin, Staatsbibl., mgq 981; Gotha, Forschungsbibl. Cod. Memb. I 130; Gotha, Forschungsbibl., Cod. Memb. I 133; Krakau, Bibl. Jagiellońska, Berol. mgo 682; Münster, Staatsarchiv, Msc. VII 51; Soest, Stadtbibl., Fragm. 157; Sondershausen, Schloßmuseum, Germ. lit. 2 (olim: Hs Br. 3); Weimar, Hauptstaatsarchiv, Ernest. Gesamtarchiv, Reg. V, 1; Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 404.9 (11) Novi sowie zu Dillingen, Studienbibl., XV Fragm. 19, das urspünglich Bestandteil der 'Jenaer Liederhandschrift' gewesen ist.
Prager Nationalbibliothek erwirbt Handschriften und Inkunabeln aus Eger / Cheb (Böhmen) und Tepl
Jindřich Marek von der Handschriftenabteilung in der Tschechischen Nationalbibliothek in Prag weist darauf hin, daß in den beiden vergangenen Jahren die Handschriften und Inkunabeln des Franziskanerklosters Eger / Cheb (Böhmen) und der Stiftsbibliothek Tepl von der Nationalbibliothek in Prag erworben worden sind (zu Tepl vgl. bes. Annual Report 2006, S. 12f. [in engl. Sprache] und Annual Report 2007, S. 18f. [in tschech. Sprache]).
Unter den neu erworbenen Beständen, die jetzt in der Nationalbibliothek in Prag eingesehen werden können und für Forschungszwecke zur Verfügung stehen, befinden sich u.a. (aus Eger / Cheb) die Meister-Eckhart-Handschrift Eg und eine 'Lucidarius'-Handschrift sowie (aus Tepl) ein Codex mit dem 'Altbairischen Gebet' ('St. Emmeramer Gebet'), die sog. 'Tepler Bibel', eine Handschrift von 'Der Heiligen Leben' und Fragmente aus Konrads von Fußesbrunnen 'Kindheit Jesu', aus dem mndl. 'Roman van Caesar' und von Werken des Österreichischen Bibelübersetzers.
Die neu erworbenen Handschriften wurden unter Beibehaltung ihrer bisherigen Signaturen aber mit Hinzufügung eines "Cheb MS." bzw. Teplá MS." in den Bestand der Prager Nationalbibliothek eingereiht; um die Handschriften von den Inkunabeln zu unterscheiden, ist der "MS."-Zusatz in der Signatur unverzichtbar. - Im 'Handschriftencensus' können die deutschsprachigen Textzeugen entweder über die ehemaligen Aufbewahrungsorte Eger / Cheb (Böhmen) bzw. Tepl oder über den neuen Aufbewahrungsort und die inzwischen aktuallisierten Signaturen in der Nationalbibliothek Prag aufgerufen werden.
HSC Forschungsliteratur
Auf der Seite "Forschungsliteratur zu deutschsprachigen Handschriften des Mittelalters" gibt es nun wieder die Möglichkeit, alle Einträge in einer Gesamtliste anzeigen zu lassen.
Neu ist die Anzeigemöglichkeit kürzlich erschienener Publikationen des laufenden und vergangenen Jahres.
'Sammlung Leuchte (Berlin)' vollständig digitalisiert
Klaus Graf (Aachen) macht darauf aufmerksam, daß inzwischen alle Handschriften und Fragmente der ehemaligen Sammlung Leuchte (Berlin), die im Jahr 2006 durch Ankauf in den Besitz der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau übergegangen ist, vollständig digitalisiert worden und im Internet frei zugänglich sind: Der Zugang zu den Digitalisaten ist möglich über eine Listenübersicht der Freiburger Universitätsbibliothek oder (z.T. mit weiterführenden Informationen) über die einzelnen Einträge im 'Handschriftencensus' (Freiburg i. Br., Universitätsbibl., Hs. 1500,..). Besonders hingewiesen sei auf eine in Schiewers Publikation von 2002 noch nicht verzeichnete geistliche Sammelhandschrift aus dem frühen 16. Jahrhundert mit einem Exlibris "aus der bücherei v.d.gabelentz-poschwitz": Freiburg i. Br., Universitätsbibl., Hs. 1500,30 (olim Ms. Leuchte XXX).
Zum Handschriftenbestand des Historischen Archivs der Stadt Köln
Beim Einsturz des Historischen Archiv der Stadt Köln am 3. März 2009 sind auch die mittelalterlichen Handschriften verschüttet worden. Da es noch Monate oder gar Jahre dauern wird, bis endgültig feststeht, welche Stücke gerettet (und möglicherweise restauriert werden können) und welche Stücke unwiederbringlich als Verlust anzusehen sind, wird im 'Handschriftencensus' bei den über 300 einschlägigen deutschsprachigen Handschriften des Mittelalters ab sofort angegeben, in wessen Eigentum sich Mikrofilme, Kopien, digitale Aufnahmen usw. der betreffenden Stücke befinden. Alle Institutionen und Privatpersonen, die entsprechende Abbildungen besitzen, werden deshalb gebeten, sich zwecks Verzeichnung mit den Betreuern des 'Handschriftencensus' in Verbindung zu setzen oder die entsprechenden Angaben über das 'Mitteilungsfeld' bei der jeweiligen Handschrift zu übermitteln. Beabsichtigt ist von Seiten des 'Handschriftencensus' keine Digitalisierung oder Veröffentlichung, sondern lediglich der Nachweis, der eine Kontaktaufnahme zum Besitzer des Mikrofilms o.ä. ermöglicht.
Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang auch darauf, daß von den meisten deutschsprachigen Handschriften des Kölner Stadtarchivs ältere Mikrofilme bei Hill Museum & Monastic Library in den USA vorliegen und dort Abzüge käuflich erworben werden können. - Die Möglichkeit, Abbildungen selbst online zu stellen, bietet das von 'Prometheus' initiierte Projekt 'Das digitale Historische Archiv Köln'.
'Leben der Gräfin Iolande von Vianden' in der Luxemburger Nationalbibliothek
Die erst vor wenigen Jahren in Ansemburg (Luxemburg) im Archiv der Grafen von Ansemburg wiederaufgefundene Handschrift mit dem 'Leben der Gräfin Iolande von Vianden' des Bruder Hermann (sog. 'Marienthaler Handschrift'; 14. Jh.) ist verkauft worden; nach freundlicher Auskunft von Luc Deitz (Luxemburg) befindet sie sich nunmehr in der Luxemburger Nationalbibliothek unter der Signatur Ms. 860.
Neues zur Gesamüberlieferung des 'Belial'
Zu den bei Norbert H. Ott (Rechtspraxis und Heilsgeschichte, 1983) und im Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters (Bd. 2, 1996) verzeichneten deutschsprachigen 'Belial'-Handschriften konnten im 'Handschriftencensus' inzwischen weitere acht Codices in Eisleben, Kopenhagen, Oxford, Regensburg, Rom (2x), Sarnen und Würzburg hinzugefügt werden. Die derzeit bekannte Gesamtüberlieferung (98 Handschriften) findet sich - mit weiterführenden Hinweisen und aktualisierten Aufbewahrungsorten - im 'Handschriftencensus' im 'Gesamtverzeichnis Autoren / Werke' unter dem Stichwort Jacobus de Theramo: 'Belial', dt.
Nicht berücksichtigte deutschsprachige Texte in drei Budapester Handschriften
Gisela Kornrumpf (München) hat zu drei Handschriften der Universitätsbibliothek Budapest Informationen im 'Handschriftencensus' bereitgestellt. Die drei lat. Codices enthalten u.a. in der einschlägigen Forschung bisher nicht berücksichtigte deutschsprachige Texte: ein geistliches Lied (in Budapest, Universitätsbibl., Cod. lat. 48), die 'Cantica canticorum' (lat./dt.) (in Budapest, Universitätsbibl., Cod. lat. 54) sowie ein Textzeuge der 'Vokabulariengruppe Abba - Avis - Abbreviare' (in Budapest, Universitätsbibl., Cod. lat. 82).
Neue Bruchstücke einer bekannten Handschrift von Bruder Philipps 'Marienleben'
Arno Mentzel-Reuters (München) macht darauf aufmerksam, daß aus einer heute in der Thorner Universitätsbibliothek aufbewahrten Inkunabel, die seit kurzer Zeit auch digital zugänglich ist, bei der Restaurierung mehrere deutschsprachige Falzstreifen ausgelöst wurden. Die Fragmente konnten von Martin Schubert (Berlin) als bisher unbekannte Reste einer Handschrift von Bruder Philipps 'Marienleben' identifiziert und anschließend von Kurt Gärtner (Marburg) einem bereits bekannten Discissus (Berlin-Königsberg und St. Petersburg) zugewiesen werden. Der Zufall wollte es, daß die Thorner Inkunabel früher auch Trägerband der beiden Berlin-Königsberger Doppelblätter gewesen ist; da diese einen mittelalterlichen Besitzvermerk tragen (Liber Gregorii Sculteti de Gnoiaw) konnte damit auch die frühere Besitzgeschichte der Thorner Inkunabel geklärt werden. Weiterführende Hinweise im 'Handschriftencensus'.